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ThyssenKrupp techforum 1/2011 (PDF, 13,8 MB)

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20 / Innovatives Blockgießen für große Bauteile<br />

Design des Gussblocks<br />

Der Entwurf und die Entwicklung der Gießform – durchgeführt<br />

mit Hilfe einer FEM(Finite-Elemente-Methode)-<br />

Analyse – hatten das Ziel, Seigerungsphänomene innerhalb<br />

des Gussblockkörpers zu minimieren, vor allem die<br />

Kohlenstoffseigerung, die in Gussblöcken dieser Größe<br />

in erheblichem Maße vorkommt / Bild 1 /. Die Ergebnisse,<br />

die an den ersten sechs Gussblöcken erzielt wurden, bestätigten<br />

die Modellschätzung / Bild 2 /.<br />

Auf Basis dieser Design-Parameter wurde in der<br />

Gießerei von Terni die erste FN-500-Blockform hergestellt<br />

/ Bild 3 /. Sie besteht aus sechs Hämatitgusseisen-<br />

Komponenten mit einem Gesamtgewicht von ca. 550 t.<br />

Besondere Merkmale dieser Blockform:<br />

° Verhältnis Höhe H/Durchmesser D: 0,9 bis 1,2<br />

° Kannelierte Innenseite mit 28 Flächen<br />

° zwei Hohlräume im Gießaufsatz, um beim Schmelzen<br />

die Hebezapfen zu erhalten, die für das Handling des<br />

Gussblocks erforderlich sind<br />

° an der Unterseite ausgebildet Zunge,<br />

um das Handling im Schmelz- und Schmiedebetrieb<br />

zu erleichtern<br />

° Sicherheitsverstärkungsringe (aus Stahl), die an<br />

Formenkomponenten des Körpers angebracht sind<br />

° Anbringung eines speziellen Plattenschutzes am Boden,<br />

um die Entformungsvorgänge zu erleichtern<br />

C [%]<br />

0,656<br />

0,604<br />

0,552<br />

0,500<br />

0,449<br />

0,398<br />

0,346<br />

0,294<br />

0,242<br />

0,190<br />

0,<strong>13</strong>9<br />

0,084<br />

0,035<br />

Bild 1 / FN-500-Erstarrung des Gussblocks und C-Seigerung<br />

C [%]<br />

0,7<br />

Abweichung nach oben<br />

0,6<br />

0,5<br />

Schmelzen-Durchschnitt<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

Abweichung nach unten<br />

0 2 4 6 8<br />

Block-Nr.<br />

Bild 2 / FN 500 – tatsächliche Kohlenstoffseigerungswerte Bild 3 / FN-500-Blockform<br />

Design der Stahlherstellung<br />

Das Schmelzen erfolgt in einem 150-t-Lichtbogenofen,<br />

wobei mit ausgewähltem Schrottmaterial begonnen wird,<br />

um die Werte von Verunreinigungen, wie z.B. Arsen, Zinn,<br />

Antimon, Kupfer etc., auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

In diesem Fall entspricht die zu erzeugende Stahlmenge<br />

etwa 525 t, aufgeteilt in vier Gießpfannen, die eine max.<br />

Kapazität von je 140 t haben.<br />

Für die Raffination des Stahls ist ein spezielles Verfahren<br />

entwickelt worden / Bild 4 /, um den Wasserstoffgehalt, der<br />

ein kritischer Faktor bei großen Gussblöcken ist, zu ver-<br />

ringern. Ferner werden für jede Gießpfanne die Raffinations-<br />

vorgänge definiert, die in den Anlagen der Firma<br />

ASEA sowie in den VD-Anlagen (Vacuum Degassing –<br />

Vakuumentgasung) anzuwenden sind, um die Chemie,<br />

Temperatur und Reinheit zu erreichen, die zum Gießen<br />

notwendig sind.<br />

Gießen des Blocks (bei AST)<br />

Das Vakuumgießen des Blocks erfolgt in einem speziellen<br />

Vakuumtank, der von seinen Abmessungen für<br />

diesen Zweck ausgelegt ist (D: 7.000 mm, H: 9.000 mm)<br />

/ Bild 5 /. Die Gießsequenz erfolgt unter Anwendung<br />

eines bestimmten Verfahrens, das für das Gießen eines<br />

Gussblocks aus vier Pfannen ausgelegt ist. Der in die Form<br />

gegossene Stahl hat ein Gewicht von 500 t.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>techforum</strong> 1 I <strong>2011</strong>

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