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ThyssenKrupp techforum 1/2011 (PDF, 13,8 MB)

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RFID-Brammenlogistik<br />

Dipl.-Winf. loÏc fEinBiEr Leiter CoC Supply Chain Visibility <strong>ThyssenKrupp</strong> iT Services gmbH Essen<br />

Dipl.-Winf. yaSEmin yaSlar Supply Chain Visibility Projekte <strong>ThyssenKrupp</strong> iT Services gmbH Essen<br />

Dipl.-ing. HEinEr niEHuES <strong>ThyssenKrupp</strong> RFID-Logistics Platform <strong>ThyssenKrupp</strong> iT Services gmbH Essen<br />

Die automatisierte Erfassung von Materialstücken in logistischen Prozessen gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />

Um den Anforderungen einer möglichst schnellen, sicheren und transparenten Lieferkette zu genügen, wird<br />

immer häufiger auf RFID-Technologie (Radio Frequency IDentification) gesetzt. <strong>ThyssenKrupp</strong> führte als erster<br />

Werkstoff- und Technologiekonzern RFID zur automatisierten Identifikation von Brammen entlang einer neuen<br />

Supply Chain von Brasilien über Umschlaghäfen nach Europa und USA ein. Dadurch werden die Verladezeiten<br />

der Brammen deutlich verkürzt und Verwechslungen vermieden.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>techforum</strong> 1 I <strong>2011</strong><br />

Motivation<br />

Mit dem Bau eines neuen Stahlwerkes in Brasilien und eines<br />

weiterverarbeitenden Werkes in den USA, war eines der<br />

obersten Ziele die Optimierung der komplexen Logistik-<br />

prozesse für den internationalen Seetransport von Stahl-<br />

brammen. Dazu müssen die Brammen an relevanten<br />

Schlüsselpunkten möglichst schnell und dennoch sicher<br />

identifiziert werden, um die Kapazitäten der Verlademittel<br />

optimal auslasten und die Liegezeiten der Seeschiffe<br />

an den Häfen durch Beschleunigung der Verladevorgänge<br />

möglichst kurz halten zu können. Es musste<br />

demnach eine Kennzeichnungsmethode gefunden werden,<br />

die selbst auf stark verschmutzten Brammenoberflächen<br />

haftet und auch unter schlechten Wetterbedingungen<br />

sowie bei Tag und Nacht aus größerer Distanz sicher<br />

und schnell erfassbar ist. Aufgrund der schwierigen wie<br />

unkontrollierbaren Umweltbedingungen, schieden Bar-<br />

codes von Anfang an als Alternative aus. Die RFID-<br />

Technologie dagegen hatte das Potenzial die hohen Anforderungen<br />

zu erfüllen. Der Nachweis dafür musste jedoch<br />

erst in aufwendigen Feldversuchen erbracht werden, da<br />

der Einsatz von RFID in der Stahlindustrie in dieser Form<br />

bisher einzigartig ist.<br />

Die Identifikation von Brammen mittels RFID wurde<br />

an den werkseigenen Häfen in Sepetiba/Brasilien<br />

(<strong>ThyssenKrupp</strong> CSA), Calvert/USA (<strong>ThyssenKrupp</strong> Steel<br />

USA) und Duisburg-Walsum (<strong>ThyssenKrupp</strong> Steel Europe)<br />

umgesetzt. Die von Dienstleistern betriebenen Umschlaghäfen<br />

in Rotterdam/Niederlande und Mobile/USA haben<br />

die RFID-Technologie ebenfalls eingeführt und wurden bei<br />

der Umsetzung unterstützt.<br />

Herausforderungen<br />

Aufgrund von Interferenzen und Reflexionen wurde der<br />

Einsatz von RFID auf Metallen und in metallischen Um-<br />

gebungen früher häufig als unmöglich betrachtet, da<br />

weder die Lesbarkeit an sich, noch eine akzeptable Lesereichweite<br />

garantiert werden konnten. Mit dem richtigen<br />

RFID-Etiketten-Design gelang es dem Projektteam jedoch,<br />

einen unter physikalischen Gesichtspunkten optimalen<br />

Abstand zwischen RFID-Chip und dem metallischen<br />

/ 75<br />

Brammenkörper einzuhalten, der die Kommunikation zwischen<br />

RFID-Lesegerät und RFID-Tag ermöglicht. Bei diesem<br />

so genannten “Flag-Tag“ wird der Teil des Etikettes, der den<br />

RFID-Transponder enthält, derart abgeknickt, dass eine<br />

senkrecht vom Metall abstehende, 4 cm lange Flagge entsteht<br />

/ Bild 1 /.<br />

Der Chip des RFID-Transponders enthält die eindeutige<br />

Identnummer der jeweiligen Bramme. Diese vollkommen<br />

passive Lösung ermöglicht trotz metallischer Brammenober-<br />

fläche die Erfassung des Brammen-Identen per Funk aus<br />

einer Distanz von bis zu 8 m – und zwar während des<br />

Verladevorganges der Bramme / Bild 2 /, ohne dass der Kran<br />

dabei anhalten muss.<br />

Bild 1 / Brammenetikett mit RFID-Transponder und Flagge<br />

Bild 2 / Vollautomatisierte Identifikation bei der Verladung im Seehafen<br />

von Sepetiba/Brasilien

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