ThyssenKrupp techforum 1/2011 (PDF, 13,8 MB)
ThyssenKrupp techforum 1/2011 (PDF, 13,8 MB)
ThyssenKrupp techforum 1/2011 (PDF, 13,8 MB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Propylen-Produktion [kt/a]<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
'91 '92 '93 '94 '95 '96 '97 '98 '99 '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '<strong>13</strong> '14 '15<br />
Bild 2 / Entwicklung der weltweiten Propylen-Produktionskapazität durch Propandehydrierung<br />
<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>techforum</strong> 1 I <strong>2011</strong><br />
Jahr<br />
Bild 3 / Schema der Reaktions-Sektion des STAR process ®<br />
STAR process ® – Ein neues hochproduktives Verfahren zur Propylenherstellung / 47<br />
Kohlenstoffablagerungen sowie eine chemische Reakti-<br />
vierung und Vorreduzierung regeneriert werden.<br />
Wesentliche Nachteile dieser konventionellen Techno-<br />
logien bestehen zum einen in den relativ hohen Investitionskosten<br />
für diese Anlagen und zum anderen im hohen<br />
spezifischen Energie- und Katalysatorbedarf. Zudem ist die<br />
Regenerierung des Katalysators aufwendig.<br />
STAR process ® mit oxidativer Dehydrierung<br />
Im STAR process ® mit oxidativer Dehydrierung werden die<br />
genannten Nachteile behoben. Das Akronym STAR steht<br />
für ‘STeam Active Reforming’, d.h. die Dehydrierung findet<br />
katalytisch in Gegenwart von Wasserdampf statt. Als<br />
Katalysator wird ein spezieller Platin-Zinn-Komplex, fixiert<br />
auf einem Zinkaluminat-Träger, verwendet, der unter dem<br />
Markennamen STAR catalyst ® vertrieben wird. Durch den<br />
Betrieb mit Wasserdampf wird der Partialdruck der Kohlenwasserstoffe<br />
herabgesetzt, was zu höherem Propan-<br />
umsatz führt, und die Reaktion kann somit bei höheren<br />
Absolutdrücken von ca. 6 bar durchgeführt werden. Dies<br />
reduziert die Investitionskosten und den Energie-<br />
verbrauch bei der folgenden Rohgaskompression. Zudem<br />
werden auch die Kohlenstoffablagerungen auf dem Kataly-<br />
sator verringert und die Regeneration des Katalysators<br />
wird dadurch wesentlich vereinfacht.<br />
Die Reaktion im STAR process ® findet in zwei in<br />
Serie geschalteten Festbettreaktoren statt / Bild 3 /. Der<br />
erste Reaktor ist ein aussenbeheizter Rohrreaktor, ein so<br />
genannter Reformer. Die Rohre sind mit Katalysator gefüllt<br />
und befinden sich in einer deckenbefeuerten Ofenbox. Das<br />
Zwischenprodukt wird anschließend einem adiabaten<br />
Festbettreaktor, dem Oxireaktor / Bilder 4 und 5 /, zugeführt.<br />
In diesem Reaktor findet der Schritt der oxidativen<br />
Dehydrierung statt. Oberhalb des Katalysatorbettes wird<br />
ein Gemisch aus Sauerstoff und Dampf eingedüst. Mit<br />
dem zugemischten Sauerstoff wird im oberen Bereich des<br />
Katalysatorbettes Wasserstoff aus dem Zwischenprodukt<br />
selektiv zu Wasser umgesetzt und somit die treibende<br />
Kraft für die Dehydrierungsreaktion deutlich erhöht.<br />
Damit wird die Produktausbeute gesteigert und die<br />
Reaktion kann bei deutlich höheren Raumgeschwindig-<br />
keiten durchgeführt werden. Zudem wird direkt die<br />
benötigte Wärme für die weitere endotherme Dehy-<br />
drierung, die im selben Katalysatorbett stattfindet, zur<br />
Verfügung gestellt. Das Produkt aus dem Oxireaktor wird<br />
in einer Reihe von Wärmetauschern abgekühlt und der<br />
Prozessdampf auskondensiert, wobei die Wärme aus<br />
Abkühlung und Kondensation weitestmöglich für die Vor-<br />
wärmung des Einsatzproduktes, zur Erzeugung von<br />
Dampf, zur Erzeugung von Prozess-Kälte mit Hilfe eines<br />
Absorptionskälteprozesses und zur Beheizung der nachgeschalteten<br />
Prozess-Units verwendet wird. Anschließend<br />
erfolgt die Rohgasverdichtung gefolgt von der Gastrennung<br />
und schließlich der Rektifikation zur Erzeugung des<br />
Propylen-Produktes.<br />
Durch die oxidative Dehydrierung wird die Produkti-<br />
vität bei der Propandehydrierung substantiell erhöht. Der<br />
STAR process ® mit oxidativer Dehydrierung hat eine um<br />
25 % höhere Produktivität als das beste Wettbewerbs-