ThyssenKrupp techforum 1/2011 (PDF, 13,8 MB)
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62 / ThermoTecSpring ® – Hochfeste Leichtbau-Feder als Beitrag zur CO 2-Reduzierung<br />
Während im Standardprozess der Federwarmfertigung<br />
der auf Austenittemperatur erwärmte Federdraht (Stab)<br />
sofort zur Schraubenfeder gewickelt / Bild 2 / und anschlie-<br />
ßend gehärtet wird, ist beim HPTP ein zusätzlicher Schrägwalzvorgang<br />
zwischen dem Erwärmen und Wickeln des<br />
Federdrahtes integriert / Bild 3 /. Der Federdraht wird dabei<br />
über drei schräg zur Stabachse versetzte Walzen in einem<br />
Stich auf den Enddurchmesser gewalzt / Bild 4 /. Um<br />
den Gefüge verfeinernden Effekt hervorzurufen, muss dabei<br />
ein kritischer Umformgrad überschritten werden.<br />
Merkmale der ThermoTecSpring ®<br />
Für den Leichtbau bei Tragfedern ist die größere Materialzähigkeit<br />
entscheidend, denn mit zunehmender Festigkeit<br />
sind typischerweise eine Abnahme der Zähigkeit und<br />
damit gleichzeitig eine erhöhte Kerbempfindlichkeit ver-<br />
bunden. Erst dank der hohen Zähigkeit des Werkstoffes<br />
nach Durchlaufen des HPTP lassen sich an der<br />
ThermoTecSpring ® Festigkeiten von bis zu 2.200 MPa ein-<br />
stellen – und dies ohne Nachteile für die Bauteillebensdauer.<br />
Grundsätzlich lassen sich alle warm geformten<br />
Schraubendruckfedern mit zylindrischem Draht als<br />
ThermoTecSpring ® fertigen. Die Gewichtsersparnis liegt bei<br />
ca. 15-20 %, die konkrete Größe muss allerdings für jede<br />
Feder individuell ermittelt werden, denn sie ist abhängig<br />
von der Komplexität der an das jeweilige Bauteil gestellten<br />
Anforderungen: So können zum Beispiel Faktoren wie<br />
Kennlinie, Bauraum, Querkraftkompensation, Einbausituation<br />
und Lebensdauer limitierende Randbedingungen<br />
für die erzielbare Gewichtsreduktion darstellen.<br />
Das hohe Festigkeitsniveau des warm umgeformten<br />
Stahles ist der unmittelbare Schlüssel zu Gewichtseinsparungen.<br />
Bei der Auslegung einer Schraubenfeder<br />
bedeutet eine Steigerung der Festigkeit des Federwerk-<br />
stoffes, dass das Material mit einer höheren Torsionsspannung<br />
beaufschlagt werden kann. Vereinfacht ausgedrückt,<br />
lässt sich deshalb der Drahtdurchmesser d der<br />
Feder bei gleichbleibender Kraft F reduzieren / Bild 5 /.<br />
In der komplexeren Auslegung ergibt sich dabei ein<br />
Zusammenspiel aus der Verringerung des Drahtdurchmessers<br />
d sowie der Windungszahl n.<br />
Bild 2 / Federwarmfertigung: Wicklung des Federdrahtes zur Schraubenfeder<br />
Bisher<br />
Neu<br />
Staberwärmung Wickeln Härten<br />
Staberwärmung HPTP Wickeln Härten<br />
Bild 3 / Prozessschritte der Federfertigung<br />
Bild 4 / Prinzip des Warmumformprozesses<br />
d0<br />
d0 Ausgangsdurchmesser Federdraht<br />
d1 Enddurchmesser Federdraht<br />
d1<br />
<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>techforum</strong> 1 I <strong>2011</strong>