Teil 3 (0,8 MB) - Verpackungs-Rundschau
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METPACK<br />
Die Tiroler Lösung<br />
Normale Patentdeckeldosen für Farben und Lacke sind in der<br />
Regel nicht stapelbar. Sie bieten sich gegenseitig keinen<br />
Halt und würden beim Aufeinanderstellen verrutschen. Eine<br />
Innovation aus Kufstein/Tirol beendet dieses Handlingproblem.<br />
Das 1908 von Oskar Pirlo gegründete Familienunternehmen<br />
hat sich sukzessive auf die Produktion von runden Blechgebinden<br />
spezialisiert. Mit einem Umsatz von rund 240 Mio. ATS und 150<br />
Mitarbeitern gehört man zu den wenigen mittelständischen Unternehmen<br />
dieser Branche. Im Standardprogramm finden sich<br />
gezogene und 3-teilige Stülpdeckeldosen, Patentdeckel-, Falzdeckel-<br />
und Eindrückdeckeldosen sowie Rundflaschen. Das Produktprogramm<br />
Eimer, Hobbocks und Rundkannen<br />
von 2,5 bis 35 Liter deckt die 1979<br />
übernommene Tochter Gebrüder Reichsfeld<br />
GmbH + Co. mit Sitz in Korneuburg bei<br />
Wien ab. Daneben fertigt Pirlo Spezialentwicklungen<br />
wie seitlich zu öffnende Dosen<br />
(z.B. Schnupftabakdose) oder die Smart-<br />
Box für Audio-CD’s und CD-Rom’s.<br />
Pirlo verarbeitet zu rund 90 Prozent<br />
Weißblech und zehn Prozent Aluminium,<br />
letzteres ausschließlich für gezogene Dosen.<br />
Die Diffusionsdichtigkeit und Temperaturunempfindlichkeit,<br />
die Transportsicherheit<br />
auch für Gefahrengüter und der Lichtschutz<br />
empfindlicher Waren sind Pluspunkte,<br />
die für die Weißblechverpackungen<br />
sprechen. Hinzu kommt die 100%ige Recycelbarkeit<br />
und die Tatsache, daß Blechgebinde<br />
sich im Gegensatz zu anderen Materialien<br />
nicht statisch aufladen.<br />
Jüngstes Beispiel ist die Entwicklung der<br />
stapelbaren Dose vornehmlich für die Farben-<br />
und Lackindustrie. Im Vergleich zur<br />
herkömmlichen Dose ist der Durchmesser<br />
des Deckels bei der stapelbaren Dose etwas<br />
größer ausgelegt und ragt etwas über den<br />
Dosenrand hinaus. Dadurch kann der Boden<br />
einer zweiten Dose bündig aufgesetzt<br />
werden. In einem Stapel fixiert der Deckel<br />
der unteren Dose die obere Dose. Der breite<br />
Rand der üblichen Klemmdeckeldose<br />
verhinderte bislang eine gute Restentleerbarkeit.<br />
Der schmälerer Rand der neuen<br />
Dose verbessert auch dieses Problem. Der<br />
Lack läuft sehr gut ab und verklebt den<br />
Deckel nicht mehr. Der neue Deckel ist von<br />
vornherein stufig angelegt. Die Deckelform<br />
wird bei der Fertigung vom Stanzwerkzeug<br />
definiert und nicht wie bei der normalen Pa-<br />
Fotos: Pirlo<br />
tentdeckeldose die unterste Stufe nachträglich durch den Sickenprozeß<br />
verändert. Daher kann von einem besseren Deckelsitz und<br />
höherer Dichtheit ausgegangen werden. Der Rand des Dosenrings<br />
ist zur Verhinderung von Korrossion nach außen gerollt. Damit<br />
ist die Dose auch für wasserlösliche Lacke geeignet.<br />
Das Öffnen der Dose geschieht aufgrund des abgestuften<br />
Deckels etwas anders als bei der Patentdeckeldose. Der Hebelarm<br />
ist geringer, ein leichtes seitliches Hebeln genügt. Mit der<br />
Dichtfläche kommt man dabei nicht in Berührung. Selbst nach<br />
wiederholtem Öffnen und Schließen wird die Dichtfläche in ihrer<br />
Wirksamkeit nicht beeinträchtigt. Als Absprengdruck wurde ein<br />
Wert von mind. 1 bar angestrebt. interpack: Halle 5/A50-12<br />
76 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999