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An den „sechs Richtigen“ - Volksstimme

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14 | Wirtschaftsstandort Wanzleben<br />

Geschichtsträchtige Orte hängen eng zusammen<br />

Stadt Wanzleben – Börde bietet gute Lebensbedingungen und touristische Ziele<br />

(car) l Die Kindereinrichtungen<br />

fallen Petra Hort als Bürgermeisterin<br />

der Stadt Wanzleben-Börde<br />

sofort ein, wenn<br />

sie nach <strong>den</strong> Vorteilen der<br />

Einheitsgemeinde für ansiedlungswillige<br />

Familien gefragt<br />

wird. „Wenn junge Familien bei<br />

uns heimisch wer<strong>den</strong> möchten,<br />

merken wir in der Verwaltung<br />

schon das der Informationsbedarf<br />

zu Kindertagesstätten und<br />

Schulen groß ist. Sie wissen es<br />

zu schätzen, wenn Bildungseinrichtungen<br />

vor Ort sind“,<br />

erklärt sie. Acht kommunale<br />

Kindereinrichtungen und zwei<br />

in freier Trägerschaft ermöglichen<br />

es, dass einheitsgemeindeweitKindertagesstättenplätze<br />

angeboten wer<strong>den</strong> können.<br />

Meistens ist es <strong>den</strong> Familien<br />

möglich, die Kinder im Wohnort<br />

in die Kita zu bringen. „Das<br />

ist ein großes Plus für uns“, sagt<br />

die Bürgermeisterin.<br />

Die Stadt Wanzleben – Börde<br />

zeichnet sich zudem dadurch<br />

aus, dass das Territorium eng<br />

begrenzt ist und die Ortschaften<br />

stark zusammenhängen.<br />

In <strong>den</strong> zehn Ortschaften gibt es<br />

fast drei Jahre nach der Gründung<br />

der Einheitsgemeinde<br />

immer noch funktionierende<br />

Strukturen. Ortschaftsräte<br />

und Ortsbürgermeister halten<br />

Petra Horst<br />

or<strong>den</strong>tlich ihre Sitzungen ab,<br />

um die die Orte betreffen<strong>den</strong><br />

Belange zu klären und von<br />

ihrem Mitspracherecht im<br />

Stadtrat Gebrauch zu machen.<br />

Aber auch die anderen Bürger<br />

spielen in dem Verbund und in<br />

<strong>den</strong> Ortschaften selbst eine gewichtige<br />

Rolle. So zeigen sich<br />

beispielsweise besonders junge<br />

Leute verbun<strong>den</strong>, in dem sie<br />

Fördervereine für Kindertagesstätten<br />

und Schulen gegründet<br />

haben. „Diese Fördervereine<br />

haben vielleicht in erster Linie<br />

das Ziel, Schulstandorte zu<br />

sichern, aber dabei wird auch<br />

jede Menge Engagement frei-<br />

gesetzt“, unterstreicht die Bürgermeisterin.<br />

Gleiches gilt auch<br />

für die Fördervereine der Feuerwehren,<br />

aber auch für andere<br />

Vereine. Wenn das Zusammenspiel<br />

der Vereine und der Bürger<br />

funktioniert, kann es auch die<br />

Orte voranbringen. Zahlreiche<br />

Veranstaltungen in der Stadt<br />

Wanzleben – Börde haben auch<br />

in diesem Jahr gezeigt, was die<br />

Bevölkerung auf die Beine stellen<br />

können. Ein herausragendes<br />

Beispiel war die 1075-Jahr-Feier<br />

in Hohendodeleben. Aber es<br />

wird auch viel für die Kinder<br />

gemacht.<br />

Apropos 1075-Jahr-Feier: Der<br />

Wanzleber Prof. Gerd Gerdes<br />

belegt in seiner Ortschronik<br />

der Stadt Wanzleben – Börde,<br />

dass viele Orte auf eine<br />

über 1000-jährige Geschichte<br />

zurückblicken können. Doch<br />

auch ein alter Gebäudebestand<br />

in <strong>den</strong> Orte ist Beweis für die<br />

Geschichtsträchtigkeit. Und<br />

dank der Förderung über das<br />

Leader-Programm – die Stadt<br />

Wanzleben – Börde ist Mitglieder<br />

der Lokalen Aktionsgruppe<br />

(LAG) „Bördeland“ - konnte<br />

hier einiges vorangetrieben<br />

wer<strong>den</strong>. So hat beispielsweise<br />

die sogenannte Cabriokirche in<br />

Eggenstedt ein neues Dach bekommen,<br />

auch die Seehäuser<br />

Laurentiuskirche konnte proftieren.<br />

„Wir sollten die Schätze,<br />

die uns über Jahrtausende gegeben<br />

wur<strong>den</strong>, bewahren, auch<br />

das funktioniert mit Arbeit in<br />

Vereinen“, fügt Petra Hort an.<br />

Die Forderung, dass die Bürger<br />

das gesellschaftliche Leben<br />

gestalten sollen, steht. Doch<br />

angesichts der Haushaltslage<br />

hat die Unterstützung der Kommune<br />

enge Spielräume. „Wir<br />

müssen mit der Tatsache leben,<br />

dass wir bis 2020 im Haushalt<br />

keine schwarzen Zahlen schreiben<br />

wer<strong>den</strong>“, so Petra Hort.<br />

Zu allererst geht es darum, die<br />

Pflichtaufgaben der Gemeinde<br />

zu erfüllen und die Infrastruktur<br />

in Ordnung zu halten.<br />

Dass die Bildung dabei einen<br />

hohen Stellenwert hat, zeigen<br />

zahlreiche Investitionen in die<br />

Bildungseinrichtung. Dennoch<br />

ist es wichtig, Konsolidierungsmaßnahmen<br />

durchzusetzen,<br />

auch wenn sie bei <strong>den</strong> Räten<br />

und Bürgern für Diskussion<br />

sorgen. Die Gesetze lassen <strong>den</strong><br />

Kommunen leider nicht viele<br />

Möglichkeiten.<br />

Wenn es um Einnahmen<br />

geht, helfen auch die Steuereinnahmen<br />

aus der Wirtschaft. Sie<br />

wer<strong>den</strong> von wenigen großen,<br />

hauptsächlich aber von kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

getragen. Leider hat es<br />

auch in <strong>den</strong> vergangenen zwölf<br />

Monaten in der Stadt Wanzleben<br />

– Börde keine größere <strong>An</strong>siedlung<br />

gegeben.<br />

Besser dran ist da schon der<br />

Tourist, <strong>den</strong>n der kann in der<br />

Einheitsgemeinde fündig wer<strong>den</strong>.<br />

„Man staunt, was die Orte<br />

zu bieten haben“, erklärt Petra<br />

Hort und meint, dass der touristischen<br />

Vermarktung in der<br />

Vergangenheit etwas zu wenig<br />

Aufmerksamkeit geschenkt<br />

wor<strong>den</strong> ist. Beispielgebend ist<br />

das für <strong>den</strong> 20. Oktober geplante<br />

Projekt der „Süßen Tour“<br />

des Tourismusverbandes Elbe-<br />

Börde-Heide, bei dem das Zuckerdorf<br />

Klein Wanzleben mit<br />

der Nordzucker AG, aber auch<br />

dem Zuckermuseum, dem Zuckerdom<br />

und anderen Einrichtungen<br />

stark eingebun<strong>den</strong> ist.<br />

Außerdem durchquert die Straße<br />

der Romanik die Einheitsgemeinde,<br />

die Burg Wanzleben<br />

und die Paulskirche in Seehau-<br />

sen sind immer einen Abstecher<br />

wert. „Überhaupt haben<br />

wir viele sehenswerte Kirche<br />

und vor allem Pfarrer, die diese<br />

gern zeigen, und auch das Kloster<br />

Meyendorf und die Komturei<br />

in Bergen sind touristische Perlen“,<br />

berichtet sie weiter. Aber<br />

auch die Bibliothek und das<br />

Rathaus in Wanzleben sollten<br />

nicht vergessen wer<strong>den</strong>.<br />

Besonders in <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren hat der Radtourismus<br />

zugenommen, was auch<br />

an der Stadt Wanzleben – Börde<br />

nicht spurlos vorbeigeht. Zahlreiche<br />

Radwege schaffen eine<br />

Vernetzung über die Gemeindegrenzen<br />

hinweg und so ist auch<br />

Eggenstedt mit der Allerquelle,<br />

am Allerradweg gelegen, ein beliebtes<br />

Ausflugsziel gewor<strong>den</strong>.<br />

Über <strong>den</strong> Telegrafenradweg, der<br />

mit Hilfe der Förderung über<br />

das Leader-Programm ausgebaut<br />

wird, ist auch das Geburtshaus<br />

des Dichters Friedrich von<br />

Matthisson in Hohendodeleben<br />

gut erreichbar.<br />

Im Überblick<br />

Die Einheitsgemeinde Stadt<br />

Wanzleben - Börde wurde zum 1.<br />

Januar 2010 gegründet.<br />

Ortschaften: Bottmersdorf (mit<br />

Ortsteil Klein Germersleben), Domersleben,<br />

Dreileben, Eggenstedt,<br />

Groß Ro<strong>den</strong>sleben (mit Ortsteilen<br />

Bergen und Hemsdorf), Hohendodeleben,<br />

Klein Ro<strong>den</strong>sleben, Seehausen,<br />

Wanzleben (mit Ortsteilen<br />

Blumenberg, Buch und Schleibnitz),<br />

Zuckerdorf Klein Wanzleben<br />

(mit Ortsteil Remkersleben)<br />

Einwohnerzahl: ca. 15000<br />

Schulen: 5 Grundschulen; 1 Sekundarschule,<br />

1 Gymnasium<br />

Kindertagesstätten: 10 (davon 2<br />

in freier Trägerschaft)<br />

Feuerwehren: 13 Ortsfeuerwehren

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