Komplexitaet-WS-2010.. - Parallele Systeme
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32 Vorlesungsskript von E. Best / Stand: 17. Januar 2011<br />
Also w ∈ L(M) genau dann, wenn w ∈ L(det(M)), was L(M) = L(det(M)) bedeutet. 2.2.8<br />
Man kann also stets zu einer nichtdeterministischen Turingmaschine eine sprachäquivalente deterministische<br />
finden:<br />
{ L ⊆ Σ ∗ | es gibt eine nichtdeterministische Turingmaschine M mit L = L(M) }<br />
= { K ⊆ Σ ∗ | es gibt eine deterministische Turingmaschine M ′ mit K = L(M ′ ) }.<br />
2.3 Erweiterte TM-Modelle<br />
Es gibt viele Variationen des TM-Modells. Eine einfache ergibt sich z.B. daraus, daß das ” N“ überflüssig<br />
ist: Jeder N-Schritt kann durch zwei aufeinanderfolgende Schritte – erst R, dann L oder erst L, dann R<br />
– simuliert werden.<br />
Die1-Band-TMistkeinsehrgeeignetesModellfürdieKomplexitätstheorie,dennZeitbedarfundSpeicherbedarf<br />
sind darin ” verquickt“. Wir definieren einige weitere Modelle, die dafür (und für andere Zwecke)<br />
geeigneter sind. Alle diese Modelle sind äquivalent in dem Sinne, daß die Menge der erkannten Sprachen<br />
gleich bleibt.<br />
Im diesem Abschnitt betrachten wir äquivalente Erweiterungen, im nächsten Abschnitt äquivalente Einschränkungen<br />
des TM-Modells.<br />
2.3.1 Mehrspurmaschinen<br />
Eine Turingmaschine M über dem Alphabet Σ mit k-Spur-Band (k ≥ 1) ist dadurch gekennzeichnet,<br />
dass ihr Bandalphabet ein k-Tupel von Elementen aus Γ ist. D.h., M ist ein Achttupel<br />
M = (Q,Σ,Γ k , ,δ,q0,qa,qr)<br />
mit einer Übergangsrelation<br />
δ ⊆ ((Q\{qa,qr})×Γ k )×(Q×Γ k ×{L,N,R}).<br />
Bei einer solchen Maschine steht der Lese/Schreibkopf stets auf einer ” Spalte“ (einem Vektor der Größe<br />
k mit Einträgen aus Γ) der durch die k Spuren definierten, nach links und rechts unendlichen ” Matrix“<br />
(siehe Abbildung 2.10 mit k = 3). In einem Schritt kann sich der LSK auf den Vektor links davon oder<br />
den Vektor rechts davon bewegen, oder er kann auf dem gerade gelesenen Vektor stehen bleiben. Der<br />
Begriff L(M) ⊆ Σ ∗ ist direkt übertragbar. Bildlich stellt man sich vor, dass das ” Ansetzen von M auf<br />
ein Wort w“ bedeutet, dass w auf der ersten Spur geschrieben wird, alle anderen Felder (insbesondere<br />
alle Felder auf allen anderen Spuren) das Blankzeichen tragen und dass die anfängliche Kopfposition der<br />
durch das Anfangszeichen von w bestimmte Vektor (oder irgend einer, wenn w = ε) ist.<br />
Da Mehrspurmaschinen sich nur durch die Tatsache, dass Γ strukturiert ist, von normalen Turingmaschinen<br />
unterscheiden, unterscheidet sich die Klasse der von Mehrspurmaschinen akzeptierten Sprachen<br />
nicht von der Klasse der Turing-akzeptierbaren Sprachen. Genauer:<br />
• Jede 1-Band-Turingmaschine ist auch eine k-Spurmaschine mit k = 1.<br />
• Umgekehrt ist jede k-Spur-TM auch eine 1-Band-TM, indem Elemente a ∈ Σ mit Vektoren<br />
(a, ,..., ) der Länge k identifiziert werden.