HELLE DEER - Daad
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ITALIEN<br />
war 6 Monate, als wir unsere Wohnung auflösten. Wir verstauten<br />
alles bei meinen Eltern und machten uns auf den Weg.<br />
Für die ersten Wochen sollten wir im Studentenwohnheim wohnen.<br />
»Da findet sich schon was«, sagten die in Italien. Ich nahm es cool auf<br />
und wartete. Mein Freund war da schon nervöser. Zwei Wochen vor<br />
Abfahrt schrieb ich eine Mail, ob wir uns nicht doch mal kümmern<br />
sollten. Erst da stellte sich heraus, dass Babys im Wohnheim gar nicht<br />
zugelassen sind. Doch »da findet sich schon was« sagten die in Italien,<br />
und bei uns brach eine mittelgroße Panik aus. Und natürlich<br />
fand sich was, vor allem, wenn’s um die bambini (Kinder) geht. Und<br />
diese Kombination italienischer Gelassenheit und ihrer »bambini-<br />
Verrücktheit« macht das Unternehmen Auslandsemester mit Kind so<br />
ungemein entspannt.<br />
Noch am Abend des Tages, an dem ich die Mail schrieb, kam eine Antwort<br />
mit Wohnungsangebot. Eine Österreicherin hatte während ihres<br />
ERASMUS-Jahres einen Sarden kennen gelernt und war nun zusammen<br />
mit ihm in Wien, um dort ihr gemeinsames Kind zu bekommen.<br />
In einem halben Jahr würde sie zurückkehren, für die Zwischenzeit<br />
suchten sie einen Mieter für ihre gemeinsame Wohnung in Cagliari.<br />
Perfekt! Wir einigten uns auf den Mietpreis, alles in unseren Möglichkeiten,<br />
und unsere Anspannung löste sich. Auch ein Treffen mit<br />
den beiden wurde in Cagliari vereinbart, um die Wohnung in Augenschein<br />
zu nehmen. Leider hielt die Verabredung nur zwei Tage: eine<br />
Agentur, die ebenfalls für die Wohnungsvermietung eingeschaltet<br />
war, hatte sie bereits vermietet, ohne die Besitzer davon zu unterrichten.<br />
Was für ein Schlamassel! Der netten Österreicherin tat das so leid,<br />
dass sie uns ihr Auto für die Zeit ihrer Abwesenheit anbot, mit dem<br />
wir nun gerne und viel das herrliche sardische Bergland erkunden.<br />
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