Geschichtswerk; Geschichte von Zachenberg (Edition - Wikimedia
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13. Ereignisse <strong>von</strong> 1845 bis 1873*<br />
13<br />
� 1845 wurde in Ruhmannsfelden das erste Schulhaus gebaut.<br />
� 1844 wurde der alte Pfarrhof in Ruhmannsfelden abgebrochen und ein neuer gebaut. Dabei kam es zu lang andauernden<br />
Streitigkeiten zwischen Pfarramt und Pfarrangehörigen wegen der Hand- und Spanndienste.<br />
� 1855 beklagten sich die Wirte wiederholt wegen des schlechten Bierabsatzes. Joseph Schauer, lediger Dienstknecht <strong>von</strong><br />
Poitmannsgrub wurde am 4.3.1858 im Wald durch den Umsturz eines Baumes erschlagen.<br />
� Leopold Huber, lediger Geschirrhändler aus der Gemeinde <strong>Zachenberg</strong>, ist am 10. Oktober 1861 früh morgens um 6 Uhr auf<br />
der Straße in Ruhmannsfelden gestorben.<br />
� Am 13.9.1868 wurde nach dem Anton Milter, Hilfslehrer in Ruhmannsfelden, laut 14 Beschluss der königlichen 15 Aufschlagseinnehmer<br />
August Wimmer <strong>von</strong> Ruhmannsfelden als Gemeindeschreiber für die Gemeinde <strong>Zachenberg</strong> aufgestellt.<br />
Früher unterzeichnete sich der Bürgermeister als Gemeindevorstand. Am 11. Juli 1869 unterschrieb sich zum ersten Male<br />
Schreiner als Bürgermeister der Gemeinde <strong>Zachenberg</strong>. Die Gemeinderatssitzungen und Gemeindeversammlungen der<br />
Gemeinde <strong>Zachenberg</strong> fanden zuerst beim Schusterbräu in Ruhmannsfelden und dann beim Weißbräu in Ruhmannsfelden<br />
statt.<br />
� Vom 26. auf 27. Oktober 1870 war ein so gewaltiger Sturm, dass ganze Wälder umgelegt wurden und kein Baum mehr da<strong>von</strong><br />
stand.<br />
� Bei Kriegsausbruch 1870 sind auch aus der Gemeinde <strong>Zachenberg</strong> sehr viele Männer zum Kriegsdienst einberufen worden,<br />
um für ihr Vaterland zu kämpfen. Es mussten aber auch viele auf französischem Boden ihr Leben lassen. Am 11.3.1871 war<br />
in der Pfarrkirche Ruhmannsfelden ein Trauergottesdienst für die Gefallenen im deutsch-französischem Kriege 1870/71 und<br />
anschließend fand eine große Friedensfeier statt.<br />
� Die Brücke über die Teisnach bei der Bruckmühle wurde laut Beschluss vom 12. April 1871 neu hergestellt mit einem Kostenaufwand<br />
<strong>von</strong> 32 Gulden.<br />
� In einem Protokoll über eine Viktualien-Visitation, abgehalten in einem Wirtshaus zu <strong>Zachenberg</strong>, heißt es unter anderem,<br />
dass die Glocke zum "Polizeistundenläuten" vorhanden ist.<br />
� Da der Gemeindeschreiber August Wimmer mit Tod abgegangen ist, wurde am 16. Oktober 1873 der Schullehrer Raimund<br />
Schinagl <strong>von</strong> Ruhmannsfelden als Gemeindeschreiber für die Gemeinde <strong>Zachenberg</strong> aufgestellt.<br />
14. Bau der Bahnlinie Plattling Eisenstein*<br />
1871 wurde auch mit der Vermessung der Eisenbahnlinie Plattling-Deggendorf begonnen und 1872 der Bau dieser Bahn<br />
über Deggendorf nach Gotteszell-Zwiesel-Eisenstein beschlossen und genehmigt. Schon im September 1872 hatten die Ingeneure<br />
der königlich bayerischen 16 Ostbahngesellschaft mit der Aussteckung der Bahnlinie Plattling-Eisenstein begonnen.<br />
Die Strecke wurde in 22 Lose eingeteilt. Am 25. Januar 1875 wurden die Lose zum Bau vergeben. Im Herbst 1877 war der<br />
Bahnbau bis Zwiesel vollendet. Am 16.9.1877 wurde die neue Eisenbahnlinie Deggendorf-Zwiesel eröffnet. Bei diesem<br />
Bahnbau mit seinen hohen Dämmen, Felsdurchbrüchen, Serpentinen, Kurven und Tunnels waren neben deutschen Arbeitern<br />
auch sehr viele ausländische Arbeiter beschäftigt. Dass es bei einem solch großen Bauunternehmen nicht ohne Unfälle<br />
abgehen konnte, ist erklärlich. Bei einem Sprengschuss im Tunnel bei Ulrichsberg wurden 3 Arbeiter getötet. Bei einer Dynamitexplosion<br />
bei Zwiesel verloren gleich 5 Arbeiter ihr Leben.<br />
Im alten Ruhmannsfeldener Friedhof liegen begraben:<br />
Tödlich verunglückt:<br />
� Martinus Melampe, 43 Jahre alt, aus Belano in Italien, 1876<br />
� Aloisius Todt, 30 Jahre alt aus Pilsen in Böhmen, 1876<br />
� Thomas Wacek, 26 Jahre alt aus Jolonic in Böhmen, 1877<br />
� Stefane Palaora, 32 Jahre alt aus Novaledo in Südtirol, 1877<br />
� Dominikus Cailoni aus Vattaro, Tirol, 1876<br />
Gestorben sind:<br />
� Kaspar Deitl, Eisenbahnarbeiter aus Neubarsan in Böhmen, 1876<br />
� Franz Koptka, Eisenbahnarbeiter aus Zambeka in Böhmen, 1875<br />
� Pietro Scabzeri, Eisenbahnarbeiter aus Pedemonte in Tirol, 1875<br />
� Joseph Rodina, Kind einer Eisenbahnarbeiterin aus Böhmen, 1875<br />
� Scrivan Matthias, Eisenbahnarbeiter aus Wolenik in Böhmen, 1875<br />
� Christian Andreath, Eisenbahnarbeiter aus Piarzadi di Pini (Italien)1875<br />
� Giovanni Degasperi, Eisenbahnarbeiter aus Montan Italien, l875<br />
� Martinus Preghenella, Eisenbahnarbeiter aus Pregherr, Italien, Typhus, 1876, 45 Jahre alt<br />
� Johann Riedmannsberger, Kind aus Lotsche in Böhmen<br />
Im Marcher Friedhof liegt begraben:<br />
� Peter Del Fabere, Erdarbeiterskind <strong>von</strong> Triefenried.<br />
Im Gotteszeller Friedhof liegen begraben:<br />
Tödlich verunglückt:<br />
� Joseph Steindecker, 28 Jahre alt, aus Schwanndorf, 1875<br />
� Franz Stock, 37 Jahre alt, aus Sessano, Österreich, 1876<br />
��� PRO AU H GW III �