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Geschichtswerk; Geschichte von Zachenberg (Edition - Wikimedia

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In der Nähe des Wandlhofes stand auch ein Brechhaus und in der Bahnhauzeit 1875 bis 1877 eine Marketenderei.<br />

34. Die Einöde Wandlmühle<br />

43<br />

Stand an einem Bauernhof an einem fließenden Gewässer, so wurde bei diesem Hof auch eine Mühle errichtet. So entstanden<br />

bei dem Bruckhof die Bruckmühle, beim Wandlhof die Wandlmühle, beim Stömmerhof die Stömmermühle beim Reisachhof<br />

die Reisachmühle.<br />

Wandl-Mühle: Von der Wandlmühle wissen wir, dass ein Wolfgang Steinbauer im Jahre 1790 Müller auf der Wandlmühle<br />

und Witwer war und dass dieser Wolfgang Steinbauer seine am 28.2.1776 an sich gebrachte Erbrechtsmühle nebst Haus<br />

und Baumannsfahrnis, samt lebendem und totem Inventar um 800 Gulden an seine Base Katharina Schürzinger, ledige<br />

Söldners-Tochter <strong>von</strong> Prünst übergeben hatte. 1809 besaß die Wandlmühle ein Lorenz Geiß, der sie <strong>von</strong> seinen Eltern Joseph<br />

und Maria Geiß um 2 700 Gulden in diesem Jahre übernommen hatte. 1823 saß hier Joseph Geiß auf dem Wandlhof,<br />

Haseneder-Hof, und ein Joseph Bauer auf der Wandlmühle. 1843 war Sebastian Obermeier Besitzer der Wandlmühle, die<br />

er am 4. April 1829 vom Müller Thadäus Krauß um 1 850 Gulden erworben hatte. 1903 wurde der Besitzer der Wandlmühle<br />

Peter Plötz sen. und Peter Plötz jun. bewirtschaftet die Wandlmühle seit 5. Oktober 1937.<br />

Der 8. Mai 1882 war für die Wandlmühle ein großer Unglückstag. Von Osten her, über Regen und March, zog ein Ungewitter<br />

herauf. Es kam ein furchtbares Hagelwetter, verbunden mit einem schweren Wolkenbruch. Der sonst so friedliche<br />

Wandlbach wurde zu einem reißenden und zerstörenden Gewässer. Das Wasser nahm die in der Reisachmühle aufgestapelten<br />

Blöcher mit, die mit solcher Wucht die äußere Hausmauer in der Wandlmühle eindrückten, dass in der Wohnstube<br />

das Wasser bis auf einige cm zur Zimmerdecke reichte und die Hagelkörner tischhoch in der Stube lagen. Das Wasser<br />

nahm auch die Bettstatt samt dem Bett aus der Kammer mit fort. Als nach einiger Zeit das Wasser des Wandlbaches wieder<br />

zurückging, lagen auf den Bachwiesen neben dem Wandlbache so viele Fische, dass die Lämmersdorfer und Giggenrieder<br />

diese Fische Eimer- und Körbe weise Heim tragen konnten. 150 m hinter dem Inhaus stand früher das Brechhaus und in der<br />

Bahnbauzeit auch eine Marketenderei.<br />

Die Wandlmühle zählt 5 Einwohner.<br />

35. Der Weiler Weichselsried<br />

Der Name "Weichselsried" kommt urkundlich schon 1295 vor. 1577 erscheint der Name „Weixleinsried", 1633 Wäslansriedt<br />

und später der Name "Weytenried". Weichselsried war die Siedlung eines Weigiles oder Weigil, oder auch eines Wigile oder<br />

Wigold.<br />

Diese Siedlung wurde damals nebst einigen umliegenden Ortschaften <strong>von</strong> den bayerischen Herzögen an das Kloster Aldersbach<br />

verkauft. Nach dem Degenberg'schen Salbuche vom Jahre 1596 gehörte ein Wald bei Weichselsried zum Degenberg´schen<br />

Waldbaue.<br />

Mock-Anwesen: 1672 werden als Anwesensbesitzer <strong>von</strong> Weichselsried die Familie Mock und später die Familie Hartmannsgruber<br />

genannt. 1843 hauste in Weichselsried ein Georg Fink. Nach dessen Tod bewirtschaftete diesen Hof dessen<br />

Ehefrau Anna Maria Fink, die mit ihrem Anwesen der Pfarrkirche Ruhmannsfelden Erbrechtsweise grundbar war. Später war<br />

der Weichselsrieder-Hof im Besitze der Wurzer, der sogenannte Hofbauer <strong>von</strong> March. 1905 ging der Hof dann über in den<br />

Besitz des Joseph Hartl und 1919 auf dessen Sohn Joseph Hartl. Dieser hat sich für den Weichselsrieder-Hof ein Anwesen<br />

in Hirschbach eingetauscht. Heute ist der Hof in Weichselsried Eigentum des Franz Frisch.<br />

Der Weiler Weichselsried mit dem Bauernhof, dem Ausnahmshaus und zwei Neubauten zählt in den 4 Häusern 10 Einwohner.<br />

a.) D`Weihwasserschwemm<br />

Den alten Weichselsroider plagte das Zipperl zur rechten Zeit. Und da war ihm halt gar nichts recht zu machen und da kam<br />

er bei seinem Sinnieren und Studieren den ganzen lieben Tag schon über alles. Es war der Johannes-Tag. Da griff er nach<br />

der Weihwasserflasche. In dieser war aber nur mehr ein Noagerl (Neigerl) Weihwasser. Da sagte er zu seiner Tochter: "Lena,<br />

heut holst no a Weichwasser in unserer Pfarrkirch! Am Johannes-Tag darf auf koan Bauernhof s'Weichwasser ausgeh!"<br />

Und der alte Weichselsroider sagte seine Befehle nicht zweimal. Nachmittags suchte sich die Lena ein leeres Apothekerfläschlein<br />

verstaute es in ihrem Handtäschchen und machte sich auf den Weg nach Ruhmannsfelden. Auf halbem Wege<br />

dorthin hörte sie ihr wohl bekannten Töne einer Tanzmusik. Sie ging wieder eine kurze Strecke und schon wieder klang die<br />

Musik an ihr Ohr. Ja! Es war ja heute Johannes-Tag und an diesem Tage war das herkömmliche Gartenfest mit Musik und<br />

Tanz im nahen Auerbach. Schnell war die Lena dort und der Tanz riss nicht ab, bis der Hansenbauer Sepperl sagte: "Lena!<br />

Zum Hoamgehn is höchste Zeit. D'Stallarbeit tu uns neamad!" Auf dem Heimweg fiel der Lena plötzlich eint dass sie Weihwasser<br />

heimbringen müsse. Und da waren beide gerade auf dem Wege zwischen Hasmannsried und Weichselsried. Da ist<br />

ganz nahe am Wege eine Quelle, aus der das ganze Jahr schönstes Wasser fließt und eine kleine Schwemme ist auch dort.<br />

Schnell griff Lena nach dem Fläschchen und röhrlte es voll Wasser aus dieser Schwemme. Daheim stellte sie es auf den<br />

Tisch und sagte ein klein wenig schalkhaft: "Vata, an schöna Gruß vom Herrn Pfarra!" Seit dieser Zeit heißt diese Schwemme<br />

„d´Weihwasserschwemm!"<br />

36. Die Einöde Wolfsberg<br />

Wolfsburg zählt zu den ältesten Siedlungen der Gemeinde <strong>Zachenberg</strong>. Es dürfte wohl Ende des 9. oder Anfang des 10.<br />

Jahrhunderts entstanden sein, in der Zeit, in welcher das Kloster Metten das hiesige Gebiet zu eigen hatte und in der neben<br />

den "dorf"-Orten auch schon die "berg"-Orte entstanden. Allerdings müssen diese "berg"-Namen mit einem Personennamen<br />

in Verbindung stehen, wie es ja auch bei den damaligen "dorf"-Namen der Fall sein musste, wenn es echte "dorf"- und<br />

"berg"-Namen sein sollten. So entstanden gleich nach Lämmersdorf die Siedlung des Eckart = Eckersberg und die Siedlung<br />

des Wolfiches = Wolfsberg.<br />

Widenpaur-Hof: 1596 hauste ein Stefan Widenpaur als Hofbesitzer in Wolfsberg. Am 21. November 1616 verlieh Herzog<br />

Max den hiesigen Hof an Lorenz Widenpaur, seine Hausfrau Walburga und ihren Sohn Sebastian gegen Geldgilt auf den,<br />

Kasten Linden. 1672 übernahm ein Stefan Widenpaur 45 den hiesigen Hof <strong>von</strong> seinem Vater Mathes Widenpaur um 175 Gul-<br />

��� PRO AU H GW III �

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