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Geschichtswerk; Geschichte von Zachenberg (Edition - Wikimedia

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a.) Der Teufelsbrunn<br />

29<br />

"Muatta, Muatta", so kam die kleine Katherl hereingestürzt in die Wohnstube beim Waldaufseher Hans in Hasmannsried.<br />

"Was ist dir den passiert?", fragte besorgt die Mutter. "I hob den Deifö hänga sehgn", schrie die Kleine aus Leibeskräften.<br />

"Ja, wo denn?", fragte neugierig die Mutter. "Oben, bei unserm Brunn" (Quelle des laufenden Hauswassers), antwortete Katherl.<br />

Nun machte sich Hans auf dem Weg ausgerüstet mit Mistgabel und langem Messer. Wirklich! 30 Schritte oberhalb des<br />

Hauses, beim Brunn, da hing an einem jungen, roten Baum in seiner Pflanzung etwas, als wäre es wirklich der leibhaftige<br />

Teufel, der sich hier aufgehängt hätte. Hans machte nochmals einen festen Schnauferer und dann ging er mit aufgepflanzter<br />

Mistgabel an den Teufel näher heran. Da sah er aber deutlich, dass das nicht der Teufel, sondern ein Rehbock war, mit seinem<br />

Schädel, mit seinem schönen Gwichtl, der knallroten Sommerdecke und den vier Läufen. Das Essbare vom Rehbock<br />

war verschwunden. Später hat sich herausgestellt, dass es sich dabei um einen <strong>von</strong> Wilderern erlegten und ausgeweideten<br />

Rehbock gehandelt hatte. Was die Wilderer vom Rehbock nicht brauchen konnten oder sie verraten hätte können, haben sie<br />

an den Baum gehängt als Spott für die Jäger und als Schreck für alle, die zum Brunnen kommen um Wasser, um den ersten<br />

Brunnkress oder um den schönen Brunnsalat, Hans aber hat diesem Schreck gleich abgeholfen. Die Rottanne steht nicht<br />

mehr, der vermeintliche Teufel ist an Ort und Stelle vergraben und das schöne Gwichtl ziert die Wohnstube des Waldaufsehers<br />

in Hasmannsried.<br />

17. Die Einöde Hausermühle<br />

Die Hausermühle hatte am 21.3.1800 ein Franz Freisinger <strong>von</strong> seinen Eltern Michl und Maria Freisinger um 1 200 Gulden<br />

übernommen. Die Hausermühle gehörte früher mit der niederen Gerichtsbarkeit zur Hofmark March und Zell. Später war<br />

hier die in hiesiger Gegend reich verzweigte Familie Kramheller ansässig. Heute bewirtschaftet die Hausermühle wieder ein<br />

Freisinger.<br />

In nächster Nähe der Hausermühle steht das Ausnahmshaus. Es wird seit 1930 bewohnt und bewirtschaftet <strong>von</strong> Freisinger<br />

Kreszenz. Während der Bahnbauzeit war in diesem Anwesen ein Büro der Bahnbauleitung (1875 bis 1877). 1938 ist das<br />

Anwesen abgebrannt.<br />

a.) Die „Streit“ und der „Friedbach“ bei March (M. Waltinger)<br />

Der Hausermühlbach heißt <strong>von</strong> seinem Ursprung weg bis zur Hausermühle Zeuserbach, <strong>von</strong> da ab bis zur Pometsauermühle<br />

Hausermühlbach, <strong>von</strong> da weg bis zu seiner Mündung in die Ohe bei der Reithmühle "Friedbach."<br />

Am Jakobi-Tag 1742 rückte der Pandurenoberst Trenk mit seinem gefürchteten Soldaten im Markte Regen ein. Schon am<br />

folgenden Tage kamen ein paar Dutzend seiner Leute nach March und verlangten Lebensmittel. Sie wollten sich aber mit<br />

dem, was ihnen angeboten wurde nicht begnügen und schickten sich an, das Dorf zu plündern. Den mutigen Ortsbewohnern<br />

gelang es jedoch sie da<strong>von</strong> abzuhalten und aus March zu verdrängen. Aber auf einem freien Platze vor dem Dorfe kam<br />

es noch einmal zum Streite. Doch die Panduren sahen ein, dass sie in der Minderheit waren und gingen einen friedlichen<br />

Ausgleich ein. Der Platz, an dem der Streit stattgefunden hat, heißt heute noch "Streit" und der Bach in der Nähe, an dem<br />

sich die Panduren zurückgezogen haben und <strong>von</strong> dem aus die dann ihre friedlichen Anträge machten, wird "Friedbach" genannt.<br />

18. Der Weiler Hinterdietzberg<br />

Um das Jahr 1300 wird dieser Ort Tieroltsperg genannt. Es war dies die Siedlung eines Tirold. Der Name Tiroldsberg ist also<br />

ein echter Bergname, weil er mit einem Personennamen zusammengesetzt ist. Freilich wurde im Laufe der Zeit auch dieser<br />

Name anders geschrieben. Wahrscheinlich wurde zuerst daraus ein "Interditzberg" 35 . Im Volksmund bedeutet inter soviel<br />

als unter. Also war Hinterditzberg das untere oder tiefer gelegene Ditzberg gewesen und das „Vorderditzberg“ 36 wäre dann<br />

das obere oder höher gelegene Ditzberg gewesen. Später wurde dann Hinterdietzberg geschrieben. In der Hauptsteuerbeschreibung<br />

des Gerichtes Viechtach <strong>von</strong> 1721 werden in Hinterdietzberg 2 Höfe genannt:<br />

Peternhansl-Ein Peter Sailer (Saller), auf einem ganzen Hofe sitzend und Erbrechtsweise zum Kloster Niederalteich gehörig.<br />

1823 war ein Georg Sailer auf diesem Hofe. In diesem Jahre ist der Hof abgebrannt. Später bewirtschafteten den Sailer-<br />

Hof die Geschwister Peter, Hansl, (darum heute noch beim Peternhansl) Girgl und Annamirl (Sailer) dieses große Anwesen.<br />

Ein weiterer Bruder der genannten Geschwister war Franz Thadäus Sailer, der Benediktinerpaterrat in Niederalteich war. H.<br />

Hr. P. Damian Merk OSB (Archivar) im Kloster Niederalteich teilte hierüber Folgendes mit: "In einem Professbuch 111/364<br />

steht Folgendes:<br />

P. Thadäus (Franz) Sailler (Saller) geb.18.11.1774 zu Dietlsperg (oder Dietzberg).<br />

Profess in Niederalteich 23. Juni 1799,<br />

Ordinarius 37 in Passau 6. Juli 1800,<br />

Primiz in Niederalteich 10. August 1800,<br />

Kooperator in Gravenau 1803 bis 1837,<br />

Kommorant in Gravenau 1837 bis 1848,<br />

Gestorben in Gravenau 2. September 1848."<br />

H. Hr. Pfr. Rankl <strong>von</strong> Grafenau teilte Folgendes mit:<br />

"Franz Thaddä Sailler (wohl verschrieben für Saller), Exkonventual des Klosters Niederalteich, Benediktinerordens und <strong>von</strong><br />

1804 bis 1840 Kooperator in Grafenau, verstorben in Grafenau Nr. 47 (dem heutigen Mesnerhaus, das der Kirche gehört),<br />

an Brand am 2. September 1848 um 8 ½ Uhr morgens, beerdigt am 4.Sept.durch Pfr. Stephaner. Er war 74 Jahre alt und<br />

wurde <strong>von</strong> Pfarrer Stephaner versehen.“<br />

In der hiesigen Allerseelenkapelle ist in der Nordwand die Gedenktafel dieses Priesters eingelassen. Sie trägt die Inschrift:<br />

„Denkmal<br />

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