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Geschichtswerk; Geschichte von Zachenberg (Edition - Wikimedia

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habn!" Sein Begleiter erinnerte sich bei diesen Worten an das, was einmal der Mesner zu seinen Nachbarn sagte: "<strong>von</strong> den<br />

Wildlan und Kartenspielern hats no koana weida bracht, als zu da Bettlsuppn" und schwieg.<br />

11. Das Dorf Gotteszell/Bahnhof<br />

Früher war das heutige Pfarrdorf Gotteszell nur ein einziger Hof, der Droßlach hieß. Heinrich <strong>von</strong> Pfelling war bestrebt, aus<br />

dem Herrschaftshof Droßlach eine kleine, fromme Niederlassung zu machen und diese dann zu einem selbständigen Kloster<br />

auszugestalten. Dazu besaß er auch das Einverständnis seines Schwagers, des Bischofs Heinrich II. Dieser genehmigte<br />

mit Konfirmationsbrief vom 8.5.1286 die neue Niederlassung <strong>von</strong> Klostermönchen und verlieh dieser den Namen „Cella Dei“<br />

(Zelle Gottes – Gotteszell). Die Bahnstation, die hier auf Köckersrieder Grund bei dem Bau der Bahnlinie Plattling-Eisenstein<br />

1876/77 gebaut wurde, erhielt auch den Namen Bahnstation Gotteszell. Alle die vielen Anwesen, die seit Errichtung der<br />

Bahnstation Gotteszell im Laufe der Jahrzehnte erbaut wurden, führen die Ortsbezeichnung Bahnhof Gotteszell bzw. Gotteszell/Bahnhof.<br />

Vor dem Bahnbau stand wohl das Schober-Anwesen, zuvor Joseph Treml, jetzt Achatz. Das Peterbauer-Anwesen, jetzt Kaiser<br />

Joseph, steht seit 1875.<br />

Bindl-Marktetenderei: Im Jahre 1878 wird in den Lebensmittelvisitationsberichten der Gemeinde <strong>Zachenberg</strong> ein August<br />

Bindl, Marketender in Bahnhof Gotteszell genannt. Anton Hirtreiter hat dann diese Marketenderei in eine weit und breit bekannte<br />

Gastwirtschaft und Metzgerei umbauen lassen, deren Besitzer später Fink, dann Schuder und seit 1920 Hafeneder<br />

heißen. 1892 baute Hirtreiter auch das Anwesen des Johann Stern, Krämerei, Bäckerei und Gastwirtschaft.<br />

Seidl-Anwesen: Im gleichen Jahre entstand auch das Anwesen der Fr. Seidl, früher Zitzelsberger und Peter Hilde.<br />

Späth-Anwesen: Aus der gleichen Zeit um 1890 stammt auch das Anwesen, das jetzt der Frau Späth gehört und dessen<br />

frühere Besitzer Kandler, Geiger, Frank und Schnitzbergen waren.<br />

Kilger-Restaurant: 1896/97 ließ der Brauereibesitzer Leopold Kilger <strong>von</strong> Gotteszell eine große Bahnhofrestaurant gegenüber<br />

dem Bahnhof errichten.<br />

Kraus-Anwesen: 1901 erbaute der Schreinermeister Ludwig Kraus sein Anwesen.<br />

In dieser Zeit entstanden auch die Anwesen <strong>von</strong> Aigner, Kilger, Strohmeier und Kasperbauer Johann.<br />

Egner-Haus: 1903 wurde das Haus <strong>von</strong> Rebl, jetzt Egner, erbaut, das 1930 abbrannte.<br />

Pointinger-Haus: 1907 erbaute Kestl das sogen. Pointinger-Haus, das jetzt Hr. Treiber gehört.<br />

Holzstiftefabrik: 1919 kaufte Rödl und Co. (Rödl, Danhof, Gerstner und Hirtreiter) die kleine Eisendreherei <strong>von</strong> Laschinger<br />

und baute sie aus in eine Holzstiftefabrik, die zwar damals und während des 2. Weltkrieges ein gutes Geschäft machte, heute<br />

aber aus wirtschaftlichen Verhältnissen still gelegt ist. Die Holzstiftefabrik Gotteszell/Bahnhof, die jetzt Frl. Busl gehört und<br />

an Hr. Hödl verpachtet ist, soll in einen Holzbetrieb umgestellt werden. Das alte Laschinger-Haus erwarb Hirtreiter Anton,<br />

der es später umbaute. Die Ortschaft Bahnhof Gotteszell vergrößerte sich durch die Neubauten <strong>von</strong> Joseph Schuster, Fritz<br />

Schosser, Bruno Ellert, Deschinger Xaver, Zitzelsberger Joseph, Altmann Johann, Altmann Xaver.<br />

1939 wurde das große Gebäude der Bahnmeisterei aufgeführt mit Büros und Wohnungen. Da gleichzeitig die Erweiterung<br />

des Bahnkörpers notwendig war, wurde das frühere Oswald-Anwesen weggerissen.<br />

In der Ortschaft Bahnhof Gotteszell sind 2 Restaurationen und eine Gastwirtschaft, eine Metzgerei und eine Bäckerei, sowie<br />

die Lagerhäuser Schwannberger (1921), Doll (1922, jetzt Treml Wolfgang), Treml Wolfgang (1939) und Zadler (1947). Auf<br />

dem Gelände des Bahnhofes Gotteszell befindet sich der Holzlagerplatz der Firma Hr. Bohnekamp, GmbH Drevenack und<br />

der Bretterlagerplatz <strong>von</strong> Ebner, Sägmühle.<br />

1930 verunglückte im Bahnhof Gotteszell Hr. Gerstner tödlich, indem er bei der Einfahrt des Eisensteiner Zuges zu nahe am<br />

Gleis stand, <strong>von</strong> der Lokomotive erfasst wurde und unter die Räder zu liegen kam. Am 7. Juli 1927 fuhr ein Rangierzug aus<br />

der Station Gotteszell in Richtung Triefenried. Gleichzeitig kam in entgegen gesetzter Richtung ein Güterzug. Bei diesem<br />

versagten die Bremsen. Ein Zusammenstoß der beiden Züge war unvermeidlich. Der Lockführer und Heizer des Güterzuges<br />

sprangen ab und die beiden Lokomotiven und einige Wägen des Güterzuges entgleisten und fielen auf den hohen Bahndamm<br />

herab.<br />

1945 kamen aus nördlicher Richtung amerikanische Flieger, die in Richtung Viechtach-Deggendorf flogen. Zwei Tiefflieger<br />

überflogen in ganz geringer Höhe den Markt Ruhmannsfelden und wandten sich dann dem Bahnhof Gotteszell zu, der <strong>von</strong><br />

ihnen auch beschossen wurde. Getroffen wurden die Güterhalle und das niedrige Brennstoffhäuschen, in welchem sich<br />

Benzin und Petroleum befand. Getroffen wurden auch Danhof sen. am Oberschenkel und Weber Karl jr., der mit seinem<br />

Kinde am Fenster stand, am Arm.<br />

Von der Ortschaft Bahnhof Gotteszell sind im zweiten Weltkrieg gefallen Albert Danhof in Russland, Karl Frank in Russland,<br />

Heinrich Hafeneder in Russland, Eduard Kraus in Russland, Adolf Rödl in Russland. Vermisst: Joseph Deschinger in Russland,<br />

Heinrich Höferer in Russland, Franz Kaiser in Rumänien, Alois Kappl in Russland, Franz Seidl in Russland. Anton Doll<br />

verunglückt und gestorben in Deutschland. Ernst Eidenschink für tot erklärt in Mitteldeutschland. Die Ortschaft Bahnhof Gotteszell<br />

zählt in 29 Häusern 310 Einwohner.<br />

12. Der Weiler Göttleinsberg<br />

Der Name dieses Weilers wurde ehedem geschrieben: Gösleins-, Götzleins-, Gösseleins-, Gozleins- und Gozeleinsperg 32 .<br />

Dieser Name wird sicher <strong>von</strong> einem Siedler Gozlo oder Gözlo hergeleitet. Man findet diesen Ortsnamen urkundlich 1536 als<br />

Gözleinsberg und 1577 als Gozleinsberg. Göttleinsberg dürfte die hochgelegene Siedlung eines Gozelo oder Gössele sein.<br />

1574 saß in Göttleinsberg auf einem zur Pfarrei Geiersthal gehörigen Hofe Hans Müller. 1637 besaß Paul Simpekh den hier<br />

bestehenden Hof und hatte darüber einen Kaufbrief vom Jahre 1592 in Händen für Elisabeth, die hinterlassene Witwe <strong>von</strong><br />

Hans Müller und ihrem Sohn. Der Hof gehörte damals zur Pfarrei Geiersthal. 1703 hauste hier auf einem Hofe Jakob Fink,<br />

der als Kloster Gotteszeller Untertan seinen hiesigen Erbrechtshof um 450 Gulden seinem Tochtermann Hans Kramhöller<br />

und seiner ehelichen Tochter Maria übergab. Nach dem Sal- und Stiftsbuch des Klosters Gotteszell aus der Zeit <strong>von</strong><br />

1790/99 bewirtschaftete hier Joseph Kramheller ein Lehen und musste <strong>von</strong> diesem Stift und Zehent abführen, entweder als<br />

Naturalgabe oder in Geld. 1823 bestanden hier ein ganzer und ein halber Hof, die dem Staate grund- und zehentbar waren<br />

und beide dem Kramheller gehörten.<br />

Hanslbauern-Hof: Nach dem Grundsteuerkataster vom Jahre 1843 bestanden hier zwei bäuerliche Anwesen, <strong>von</strong> denen<br />

das eine in den Händen eines Georg Schreiner, das andere, der sogenannten Hanslbauern-Hof, in Händen des Johann<br />

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