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Geschichtswerk; Geschichte von Zachenberg (Edition - Wikimedia

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19<br />

Kerschl-Anwesen: Das Kerschl-Anwesen wurde 1910 auf damaligem Auhof-Grund gebaut <strong>von</strong> Lorenz Pfeffer, "Bretter-<br />

Pfeffer" genannt.<br />

Der Weiler Auhof zählt in seinen 5 Anwesen zurzeit 35 Einwohner.<br />

3. Der Weiler Bruckberg<br />

Auf der Karte heißt dieser Weiler der "Bruckbauernberg", wurde also <strong>von</strong> Bruckhof aus benannt. Auf der Ost- und Nordseite<br />

dieses Berges ist Wald und auf der Westseite sind Wiesen und Felder und zwei Anwesen.<br />

Plötz-Anwesen: Das heutige Plötz-Anwesen gehörte früher einem Johann Pritzl und die zu dem Anwesen eines Georg<br />

Pritzl <strong>von</strong> Bruckberg gehörigen Grundstücke stammten aus der Gantmasse des Michl Reitmayer <strong>von</strong> <strong>Zachenberg</strong>. Die Pritzl<br />

waren ein tüchtiges Bindergeschlecht. Auf dem Pritzl-Binderanwesen schenkte während der Bahnbauzeit 1875/77 ein Simon<br />

Lauden Bier aus.1911 erwarb dieses Anwesen Joseph Plötz käuflich und dieser hat 1950/51 das ganze Anwesen neu<br />

gebaut. Sein Sohn Alois Plötz ist 1944 gefallen.<br />

Rosenlehner-Anwesen: Das zweite Anwesen in Bruckberg ist das heutige Rosenlehner-Anwesen. Dieses wurde 1900 gebaut.<br />

Seine früheren Besitzer hießen: Huber, Pinzl Alois, Muhr Max, Geiger Max. Seit 1936 ist Rosenlehner Franz der Besitzer<br />

dieses Anwesens mit 13 Tagwerk Grund.<br />

In den zwei Anwesen in Bruckberg wohnen 17 Einwohner.<br />

4. Die Einöde Bruckhof<br />

Der „Hof an der Pruck“ 21 wird schon 1295 in einer Verkaufsurkunde der Herzoge Otto und Stephan genannt. Später wechselten<br />

öfters die Namen der Besitzer dieses Hofes.1671 übergaben Mathias Edenhofer <strong>von</strong> Pruckhof und Walburga, seine<br />

Hausfrau ihren Erbrechtshof zu Pruck um 620 Gulden ihrem Sohn Hans Edenhofer. Ein Georg Koller, der diesen Hof als<br />

Erbrechtler des Klosters Gotteszell innehatte, musste hierfür zu Georgi und Micheli je 2 Gulden, 30 Kreuzer per Stift zahlen<br />

und als Stiftrecht nochmals 2 Kreuzer, 6 Heller entrichten.<br />

Bruck-Hof: Der Name Fenzl erscheint zum ersten Mal auf dem Bruckhof, als der ledige Hans Venzl am 7.2.1729 in Ruhmannsfelden<br />

die ledige Barbara Edenhofer <strong>von</strong> Bruckhof heiratete. Ihm folgten sein Sohn Michael Fenzl und dessen Ehefrau<br />

Anna Maria geb. Muhr <strong>von</strong> <strong>Zachenberg</strong>. Johann Fenzl, der Sohn des Michael Fenzl heiratete am 19.8.1800 in Ruhmannsfelden<br />

die ledige Anna Feldner, Tochter des Stephan Feldner, Bauer in Rettenbach. Nach Johann Fenzl kam ein Joseph<br />

Fenzl angehender Bauer in Unterzuckenried und darauf folgend wieder ein Joseph Fenzl und dessen Ehefrau Anna<br />

geb. Heigl <strong>von</strong> Hofen, Landgericht Mitterfels, die am 20.11.1860 in Ruhmannsfelden geheiratet haben. Am Fronleichnamsfest,<br />

4. Juni 1874, brannte während der Fronleichnamsprozession der Bruckbauernhof ab. Ein Sohn <strong>von</strong> diesem Joseph<br />

Fenzl war H. Hr. Peter Fenzl, Geistlicher 22 Rat und Oberpfarrer an der Strafanstalt Straubing, geb. 28.6.1866. Dieser besuchte<br />

die Volksschule in Ruhmannsfelden, studierte in Metten und Regensburg und feierte sein 1. hl. Messopfer am<br />

8.5.1892 in der Laurentius-Pfarrkirche, in Ruhmannsfelden. Er wirkte dann als Priester in Kallmünz, Neukirchen-Balbini,<br />

Schwandorf und Straubing und wurde bei der Eröffnung der Strafanstalt Straubing 1902 zum Oberpfarrer dieser Anstalt ernannt,<br />

an der er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1927 wirkte. Am 17.5.1932 feierte er sein 40-jähriges Priesterjubiläum<br />

und am 8.5.1942 sein 50-tes. Er starb am 23.1.1945 in Straubing. R.I.P. Nach Joseph Fenzl übernahm den Bruckbauernhof<br />

der Bruder des H. Hr. Geistlichen Rates Peter Fenzl, nämlich Georg Fenzl, der schon 1914 starb. Nach dessen Tode führte<br />

die Wirtschaft auf dem Bruckbauernhof die Witwe des verstorbenen Georg Fenzl, Anna geborene Hacker <strong>von</strong> Köckersried<br />

bis 1926 weiter. Da passierte am 19.8.1919 ein großes Unglück. Dem Sohne Alois Fenzl wurde bei der Dreschmaschinenarbeit<br />

der Arm ausgerissen, an dessen Folgen er in ganz jungen Jahren sein Leben lassen musste. 1927 übernahm der<br />

Bruder des verunglückten Alois Fenzl, nämlich Georg Fenzl den Bruckbauernhof, der im Juni 1955 als Witwer starb. Am<br />

ganz hinteren Acker, entlang der Teisnach, stand das Brechhaus und beim Stauwehr stand ein altes Haus, die Schleif genannt.<br />

Die Einöde Bruckhof zählt zurzeit 15 Einwohner.<br />

a.) Teufelsstein und Hexenstein23<br />

Die Hexe <strong>von</strong> der nahen Hexenblöße war es, die dem Teufel ins Ohr flüsterte, dass er hier auf dem Leuthenberge die beste<br />

Gelegenheit habe, mit den lästigen Wallfahrern zum Osterbrünnl radikal abrechnen zu können. Er trug sich haushohe Felsblöcke<br />

herbei, vom Kandlerriegel, vom Bumsenberg, vom Rehberg und vom Teufelstisch. Diese mächtigen Steine wollte er<br />

auf die nichts ahnenden unten an der Teisnach am Fuße des Leuthenberges vorüber ziehenden Wallfahrer <strong>von</strong> der Höhe<br />

des Leuthenberges hinunterrollen lassen, damit diesen betenden Störenfrieden der Garaus gemacht werde. Es war der<br />

zweite Juli, Maria Heimsuchung, der Tag, an dem alle Jahre schon seit langer Zeit die Bischofsmaiser zur Mutter Gottes im<br />

Osterbrünnl wallfahrten. Sie waren schon auf dem Weg <strong>von</strong> Muschenried nach Auerbach. Schwarze Wolken zogen vom<br />

Westen her über den Hirschenstein. Die Bischofsmaiser beschleunigten ihre Schritte, um doch noch trocken ins Osterbrünnl<br />

zu kommen. Aber auf halben Wege zwischen Auerbach und Bruckhof fing ein furchtbarer Sturm zu wehen an, sodass ein<br />

Weiterkommen fast unmöglich war. Nur mit größter Anstrengung erreichten die Bischofsmaiser den Bruckhof. Dann kam ein<br />

wolkenbruchartiger Regen. Blitz und Donner wechselten pausenlos ab, solange bis endlich Teufel und Hexe unter entsetzlichem<br />

Krachen und Zittern des ganzen Leuthenberges in der Tiefe des Berges verschwinden mussten. Dann verzogen sich<br />

die Wolken und es war wieder ein herrlicher Julitag. Der Bruckvater, so wurde der alte Bruckbauernvater genannt, rief seine<br />

Leute herbei. Mit Brettern wurde über die Wühr (Stauwehr) schnell ein Behelfssteg gemacht, sodass die Bischofsmaiser singend<br />

und betend dem Osterbrünnl zueilen konnten. Sie dankten der Osterbrünnl-Gottesmutter und eine Votivtafel mit der<br />

Inschrift: "Maria hat in großer Not geholfen" kündete noch viele Jahrzehnte in der Osterbrünnlkapelle <strong>von</strong> dieser wunderbaren<br />

Rettung. Zwei solche Riesensteine liegen noch am Abhang des Leuthenberges. Diese wurden früher <strong>von</strong> den Buben<br />

und Mädchen der Schule Ruhmannsfelden gerne bestiegen und dann riefen sie sich gegenseitig zu: „Deifös-stoa! Hexnstoa!"<br />

��� PRO AU H GW III �

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