Geschichtswerk; Geschichte von Zachenberg (Edition - Wikimedia
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� Die Herbeischaffung <strong>von</strong> Arzneien im Ernstfalle mag wohl früher manchmal auf große Schwierigkeiten gestoßen sein, zumal<br />
für die Bewohner der weiter entfernt liegenden Ortschaften der Gemeinde <strong>Zachenberg</strong>. Um diesem Übel abzuhelfen wurde<br />
zunächst aus Apothekerkreisen die Errichtung einer Apotheke in Ruhmannsfelden in Erwägung gezogen. So hat schon im<br />
Jahre 1868 Hr. Johann Stünner, Apotheker <strong>von</strong> Kelheim um die Apothekenkonzession in Ruhmannsfelden nachgesucht,<br />
auch ein Pharmazent Grabmeier Franz Paul <strong>von</strong> Rotthalmünster, ein Pharmazent Leonhard Nußhard <strong>von</strong> Ingolstadt, ein<br />
Apothekenverwalter Franz Laubender <strong>von</strong> Ebeen in Unterfranken bis endlich nach langjährigen Verhandlungen dem Herrn<br />
Vitus Voit, Apotheker <strong>von</strong> München, die Errichtung einer Apotheke in Ruhmannsfelden genehmigt wurde und zwar am<br />
18.3.1910. Hr. Apotheker Voit hat sofort mit dem Neubau der Apotheke begonnen, sodass sie 1911 schon eröffnet werden<br />
konnte. Seitdem versorgt die Apotheke in Ruhmannsfelden die Bewohnerschaft der weiten Umgebung <strong>von</strong> Ruhmannsfelden<br />
mit Arzneien aufs Beste. Seit 1953 ist diese Apotheke im Besitze <strong>von</strong> Hr. Apotheker Otto Voit jr.<br />
� Am 20. Nov. 1890 fuhr der erste Zug <strong>von</strong> Viechtach nach Ruhmannsfelden. Dabei gab es einen Dammrutsch bei Mariental,<br />
sodass wieder 8 Tage lang die Postkutsche die Personen und die Post <strong>von</strong> Viechtach nach Ruhmannsfelden und Bahnhof<br />
Gotteszell fahren musste.<br />
� 1892 herrschte in der Gemeindeflur <strong>Zachenberg</strong> ganz arg die Influenza.<br />
� Am 4.12.1894 wurde dem Bauerssohn Joseph Achatz <strong>von</strong> Auerbach <strong>von</strong> einem großen Stein der Kopf zerquetscht.<br />
� Am 17.2.1895 beschloss der Gemeinderat Ruhmannsfelden die Ausführung einer märkischen Wasserleitung nach dem vom<br />
Wasserversorgungsbüro in München ausgearbeiteten Detailprojekt. Das Ouellengebiet liegt in der Gemeindeflur <strong>Zachenberg</strong>,<br />
in der Nähe <strong>von</strong> Muschenried. Ein Jahr darauf musste die Gemeinde Ruhmannsfelden das Exproprioratiosverfahren<br />
gegen die Grundstückseigentümer im Quellengebiet bei Muschenried stellen, da eine vernünftige Abgleichung sich mit der<br />
Mehrzahl der Beteiligten nicht erzielen ließ. Eine Münchner- und eine Ludwigshafner Firma führten die Bauarbeiten aus.<br />
16. Ereignisse <strong>von</strong> 1902 bis 1945*<br />
� Am 14.9.1902 fand in Auerbach das 25-jährige Jubiläumsfest der freiwilligen Feuerwehr <strong>Zachenberg</strong> 19 , verbunden mit Fahnenweihe,<br />
statt.<br />
� Als Gemeindeschreiber <strong>von</strong> <strong>Zachenberg</strong> waren auch die Lehrer … und Hochstraßer tätig. Nach dem plötzlichen Ableben<br />
des Hr. Hochstraßers übernahm die Gemeindeschreiberei <strong>von</strong> <strong>Zachenberg</strong> Hr. Spegele. Dieser verzog 1913 nach Arnstorf.<br />
Daraufhin besorgte die Arbeiten in der Gemeindekanzlei <strong>Zachenberg</strong> Lehrer Högn. Dieser trat ein Zimmer seiner Dienstwohnung<br />
im alten Schulhaus ab und verlegte die Gemeindekanzlei <strong>Zachenberg</strong>, die sich bis dorthin im 2. Stock der Brauerei<br />
Rankl (jetzt Aschenbrenner) befand, in dieses Zimmer. Lehrer Högn führte die Gemeindeschreiberei für die Gemeinde <strong>Zachenberg</strong><br />
bis 1920. Dann übernahm sie Herr Inspektor Härtl bis 1.10.1945. An seine Stelle trat ab 1.5.1947 der Verwaltungssekretär<br />
Freisinger.<br />
� Bei Kriegsausbruch 1914 mussten auch sehr viele <strong>Zachenberg</strong>er einrücken. Während der ganzen Dauer des 1. Weltkrieges<br />
waren viele russische und französische Kriegsgefangene bei den Bauern und Landwirten der Gemeinde <strong>Zachenberg</strong> untergebracht,<br />
die hauptsächlich in der Landwirtschaft beschäftigt wurden.<br />
� Am 1.9.1919 starb H. Hr. Kammerer Mühlbauer <strong>von</strong> Ruhmannsfelden.<br />
� 1921 brannte das Anwesen des Johann Weinberger <strong>von</strong> Köckersried ab. 22.1.1922 verunglückte ein Bub des Ludwig Wühr<br />
<strong>von</strong> Bahnhof Gotteszell beim Schlittenfahren dadurch, dass er beim Bergabfahren die Herrschaft über den Schlitten verlor<br />
und unter das Fuhrwerk des Johann Zellner <strong>von</strong> Auhof geriet. Dem Buben musste das verletzte Bein amputiert werden.<br />
� Bis 1922 war das Standesamt <strong>Zachenberg</strong> an das Standesamt Ruhmannsfelden angeschlossen. Seit 1922 hat nun die Gemeinde<br />
<strong>Zachenberg</strong> ihr eigenes Standesamt.<br />
� 1925 bekamen Johann und Katharina Wilhelm die Wirtskonzession in Auerbach und Handlos und später dann Hartl die<br />
Wirtskonzession in der Steinbruchkantine Kleinried.<br />
� 1926 erhielt Johann Wagner die Wirtskonzession auf dem Wirtshaus in <strong>Zachenberg</strong>.<br />
� 1928 wurde der Bau einer Wasserleitung für die Ortschaft Triefenried geplant, der aber nicht ausgeführt wurde wegen der zu<br />
hohen Baukosten und der zu geringen Ausnützung, da ja damals nur 7 Häuser in Frage kamen.<br />
� 1928 brannte das Anwesen der Frau Hof in Triefenried nieder.<br />
� Im Juli 1929 zog ein furchtbares Hagelwetter über die Gemeindefluren <strong>von</strong> <strong>Zachenberg</strong> und Ruhmannsfelden, das überall<br />
großen Schaden anrichtete.<br />
� Am 27. Juli 1930 wurde die Bedürfnisfrage für den Betrieb einer Arbeiterkantine im Steinbruch Muschenried bejaht und die<br />
Erteilung einer Erlaubnis zur Ausübung eines Schankbetriebes in dieser Arbeiterkantine durch Johann Wagner befürwortet.<br />
� 1930 erhielt Köckersried eine öffentliche Fernsprechstelle im Anwesen der Gastwirtschaft Schnitzberger.<br />
� 1931 brannte der Bauernhof des Peter Kraus in Wolfsberg ab im Frühjahr. 1932 der Hof des Anton Weber in Gottlesried und<br />
im Juli 1932 der Hof des Alois Treml in Triefenried.<br />
� 1933 hätte man die Ortschaften Köckersried, Bahnhof Gotteszell und Auhof vom Gemeindebezirk <strong>Zachenberg</strong> abtrennen<br />
und dem Gemeindebezirk Gotteszell einverleiben wollen.<br />
� Im Mai 1933 baute die Gemeinde <strong>Zachenberg</strong> einen massiven Osterbrünnlsteg mit Eisengeländer und einer Fußsteigbetondecke.<br />
� Im Juni 1933 erhielt die Gemeindekanzlei <strong>Zachenberg</strong> Anschluss an die Fernsprechleitung.<br />
� 1935 hat H. Hr. Kammerer Fahrmeier in Ruhmannsfelden freiwillig resigniert und ist nach Deggendorf, seinem früheren Wirkungsort<br />
verzogen. Am 13.11. des gleichen Jahres hat der frühere langjährige 1. Stadtpfarrkooperator <strong>von</strong> Deggendorf H.<br />
Hr. Pfarrer Bauer die Pfarrei übernommen. Er starb am 17.2.1953 im 65. Lebensjahr und 40. Priesterjahr. H. Hr. Pfarrer Reicheneder<br />
<strong>von</strong> Niedermotzing wurde als Pfarrer <strong>von</strong> Ruhmannsfelden im Mai 1953 installiert.<br />
� Der 1. Weltkrieg 1914 - 18 mit seiner Revolution und Inflation ging auch an der Gemeindeflur <strong>Zachenberg</strong> nicht spurlos vorüber.<br />
In allen Häusern und Höfen beklagte man den schweren Verlust eines auf dem Schlachtfelde gefallenen Vaters, eines<br />
Sohnes oder Bruders und die Umstellung <strong>von</strong> einer Billion auf eine Reichsmark brachte allen, auch auf dem Lande die erste<br />
Enttäuschung, die jede Geldentwertung mit sich bringen muss. Auch die große Arbeitslosenzeit ging Hand in Hand mit ihr.<br />
� Die 1932/33 hereinbrechende Hitlerzeit hat zwar auf der einen Seite dieser schlimmen Arbeitslosigkeit ein Ende gesetzt,<br />
aber auf der anderen Seite den unheilvollen zweiten Weltkrieg heraufbeschworen, der das größte Unglück, das je über ein<br />
Land und seine Bevölkerung kommen konnte, in übervollem Maße über Deutschland ausgeschüttet hat. Wie sich das auch<br />
für die Gemeindeflur <strong>Zachenberg</strong> ausgewirkt hat, wird später die Heimatgeschichte <strong>Zachenberg</strong> schreiben.<br />
��� PRO AU H GW III �