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Geschichtswerk; Geschichte von Zachenberg (Edition - Wikimedia

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sierung und Kultivierung aus. So entstand wohl im 9. Jahrhundert auch der Meierhof Fratersdorf. Die ersten Urkunden, die<br />

uns Aufschluss über Fratersdorf geben, erscheinen erstmalig im 15. Jahrhundert. Am 1. September 1466 verschaffte<br />

Kathrey, des Nickel zu Fratersdorfs Witwe ihrem Eidam, Michl Sinkl zu Frattersdorf, Barbara, seiner Tochter und all ihren<br />

Erben 1 ½ Tagwerk Wiesenmahd, genannt die Prunnwies, zur Haltung einer jährlichen Seelenmesse auf dem Steinbühl (im<br />

Zellertal) zu St. Nikolaus. Das Salbuch des Kastenamtes Viechtach vom Jahre 1577 nennt uns hier folgende Anwesensbesitzer:<br />

� Urban Paumgartner, so mit seinem Gut und der da<strong>von</strong> dienenden Gilt dem Krapflein zu Grafenried gehört; darüber<br />

der Landrichter <strong>von</strong> Viechtach <strong>von</strong> Amtswegen Grund- und Vogtherr war.<br />

� Sigmund Hackl auf einem Lehen, so den Herren <strong>von</strong> Perlaching gehörte, darüber ebenfalls der Landrichter <strong>von</strong><br />

Viechtach Vogtherr war.<br />

� Der genannte Sigmund Hackl hatte noch ein 2. Gut in Frattersdorf. Später saß auf diesem Gute eine Familie Loibl.<br />

1703 übergaben Sebastian Altmann <strong>von</strong> Frattersdorf und seine Hausfrau Katharina ihren hiesigen Erbrechtshof ihrem Stiefsohn<br />

Paul Altmann um 600 Gulden. Die Hauptsteuerbeschreibung des Gerichtes Viechtach vom Jahre 1721 nennt die folgenden<br />

bäuerlichen Familien in Frattersdorf:<br />

� Adam Göstl auf seinem Dreiviertelhof 26<br />

� Jakob Stadler auf einem halben Hof<br />

� Michl Altmann auf einem halben Hof sitzend<br />

Nach dem Sal- und Stiftsbuch des Klosters Gotteszell aus den Jahren 1790/99 war der Nachfolger des Bauern Georg Stadler<br />

ein Georg Pfeffer. Das Gefällebuch des Rentamtes Viechtach vom Jahre 1823 nennt uns die folgenden Anwesensbesitzer<br />

in Frattersdorf:<br />

� Joseph Pfeffer auf dem Altmann-Hof 27<br />

� Michal Treml auf dem Weber-Hof<br />

� Joseph Loibl (Göstl) auf dem Loibls-Hof<br />

1823 werden im Grundsteuerkataster folgende Hofbesitzer genannt:<br />

� Joseph Loibl beim Göstl. Zu diesem Hofe gehörte noch Viertelhof, der früher zum Schlosse Geltolfing lehenbar war.<br />

� Joseph Pfeffer (Goglbauer) übernommen am 22. Juli 1801 <strong>von</strong> der Mutter Magdalena Pfeffer um 1200 Gulden.<br />

� Michl Artmann beim Urban, am 18. Februar 1833 <strong>von</strong> den Eltern Michl und Walburga Artmann um 1600 Gulden übernommen.<br />

Früher war dieser Hof auch zum Schlosse Geltolfing lehenbar.<br />

Goglbauern-Anwesen: Nach dem Joseph Pfeffer übernahm das Goglbauern-Anwesen ein Lorenz Pfeffer. Ihm verdankte<br />

Fratersdorf die Erbauung einer Kapelle im Jahre 1856. Das Altarbild, Mutter Anna darstellend, wurde <strong>von</strong> Leopold Baumann<br />

in Ruhmannsfelden gemalt. Der Voranschlag für das kleine Gotteshaus betrug damals 227 Gulden, 26 Kreuzer, eine ganz<br />

schöne Summe in damaliger Zeit. Leider weiß niemand, wo diese Mutter-Anna-Kapelle in Fratersdorf ihren Platz hatte. Auch<br />

über das verschwundene Bild kann niemand Auskunft erteilen. Das Goglbauern-Anwesen brannte unter dem Besitzer Alois<br />

Pfeffer 1932 ab, der es in dem heutigen Zustand aufbauen ließ.1934 übernahm der Sohn Stephan Pfeffer das elterliche Anwesen.<br />

Das ehemalige Pfeffer-Häusl, zum Goglbauern-Anwesen gehörend, ist weggerissen. 28<br />

Pfeffer-Anwesen: Der frühere Besitzer Alois Pfeffer baute auf seinem Grund zwischen Fratersdorf und Eckersberg ein weiteres<br />

Anwesen, das der Sohn Max Pfeffer bekommen hatte. Dort stand auch früher das Brechhaus. Von Pfeffer Alois sind<br />

zwei Söhne gefallen: Pfeffer Michael in Frankreich bei St. Michel und Pfeffer Anton in Russland.<br />

Göstl-Haus: Auf dem Adam Göstl Haus heißt es jetzt Zitzelsberger Michael, seit 1913. Seine Vorgänger auf diesem Anwesen<br />

waren der Deuschl Joseph und ein Lorenz Geiger, genannt „Seppn Lenz“. Der Sohn Joseph Zitzelsberger ist vermisst in<br />

Russland. Der frühere Besitzer des Schneider-Andrel-Anwesens war auch ein Altmann. Kleingütl Andreas besitzt es seit<br />

1867.<br />

Weinberger-Anwesen: Auf dem heutigen Weinberger-Anwesen hieß es früher Pongratz.<br />

Das Dorf Fratersdorf zählt zurzeit 36 Einwohner in 5 Häusern.<br />

a.) Die Kapelle zum „sitzenden Herrgott“ in Fratersdorf<br />

Nahe bei Fratersdorf, an der alten Fahrstraße nach Regen, ist eine kleine Kapelle mit dem sitzenden Herrgott. Es wird erzählt,<br />

dass einmal ein Reisender mit seinem Einspännerwägelchen diese Stelle passierte. Auf einmal hielt das Pferd inne<br />

und ein dumpfes Pumpern ertönte aus der Tiefe. Das Pferd zitterte am ganzen Körper, der Schweiß rann ihm vom ganzen<br />

Körper, das ganze Gefährt konnte nicht mehr <strong>von</strong> der Stelle. Da hat der Reisende die Erbauung einer kleinen Kapelle mit<br />

einem sitzenden Herrgott ausgeheißen, wenn er wieder <strong>von</strong> diesem unheimlichem Orte wegkomme. Im selben Augenblicke<br />

hörte das unterirdische Grollen auf und der Reisende konnte mit seinem Pferdlein weiterfahren. Er hat sein Versprechen<br />

wahr gemacht und so entstand die Kapelle zum sitzenden Herrgott. Der sitzende Herrgott in Fratersdorf wurde weit und breit<br />

geehrt und heute noch wird diese Kapelle <strong>von</strong> den Fratersdorfern sauber instand gehalten. Ja sogar Deggendorfer haben<br />

schon einmal eine neue Bekleidung des sitzenden Herrgottes in Fratersdorf gestiftet.<br />

8. Das Dorf Furth<br />

Der Name Furth weist hin auf eine seichte Wasserstelle, die als Bachübergang und Bachdurchfahrt gedient hatte. Der Name<br />

Furth kommt auch in Zusammensetzungen vor, z. B. Erfurt, Frankfurt usw.<br />

Urkundlich lässt sich die Ortschaft Furth bis 1386 zurückverfolgen. 1612 besaß hier Wolf Stadler ein Gut, das er <strong>von</strong> einem<br />

Wolf Hanemann gekauft hatte. Damals wurden auf diesem Hofe 3 Pferde, 2 Stiere, 4 Kühe und 5 Jungrinder gehalten. 1658<br />

war der hiesige Hofbesitzer ein Lorenz Fink. 1721 treffen wir hier auf diesem ganzen Hof einen Sebastian Steinbauer. Er<br />

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