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Die Bürgerfreundlichkeit des Beschwerdemanagements ... - FHVR AIV

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Oberbürgermeister, <strong>des</strong>sen Vorzimmer die Schreiben dann an die zuständigen<br />

Referate weiterleitet. Nach abgeschlossener Sachbearbeitung muss sich das<br />

Antwortschreiben (mit den nötigen Abdrucken) erst den Unterschriftenweg zurück<br />

zum Direktorium bahnen.<br />

In beiden Fällen könnte man das Antwortschreiben zwar theoretisch auch auf<br />

elektronischem Weg an den Zielort bringen, wo es die Auftraggeber selbst aus-<br />

drucken und dann unterzeichnen könnten. <strong>Die</strong>se Innovation kann sich jedoch im<br />

noch größtenteils traditionell geprägten Behördenalltag nur schwer durchsetzen.<br />

Mag die oben angeführte neue Bearbeitungsweise eine noch so große Erleichte-<br />

rung für den Bearbeiter darstellen, und mögen die festgesetzten schematischen<br />

Arbeitsschritte noch so hilfreich sein; für den Bürger sind sie unerheblich. Ihn<br />

persönlich interessiert nur die Behebung seines Problems und die Art und Weise,<br />

wie mit ihm während <strong>des</strong> Prozesses umgegangen wird. Es darf nicht dazu kom-<br />

men, dass ein zu großes Augenmerk auf die internen Vorgänge gerichtet, und<br />

das eigentlich Anliegen <strong>des</strong> Kunden nachrangig wird.<br />

2.2.3 Grenzen der <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong><br />

<strong>Die</strong> Praxis zeigt, dass ca. 95% aller Kundenkontakte im Beschwerdemanage-<br />

ment unproblematisch ablaufen. Obwohl die Kunden offensichtlich mit einer Leis-<br />

tung oder einem Zustand nicht zufrieden waren, machen sie außer dem Versuch<br />

die Friedhofverwaltung darauf hinzuweisen, meist keine Probleme. Nicht so die<br />

restlichen 5% der Beschwerdeführer. <strong>Die</strong>se werden gerne als so genannte „Prob-<br />

lemfälle“ bezeichnet und können grob in zwei Gruppen eingeteilt werden.<br />

Typ 1: „Der Stammkunde“<br />

<strong>Die</strong>se Gruppe beinhaltet Kunden, die ein und dieselbe Beschwerde immer und<br />

immer wieder einreichen, sich täglich nach dem Stand der Bearbeitung erkundi-<br />

gen und auf den Friedhöfen beinahe zwanghaft nach fehlerhaften Details su-<br />

chen. <strong>Die</strong>ses Phänomen tritt meist in einer Person zutage, die einen Großteil<br />

ihrer Zeit auf dem Friedhof verbringt, um dort die Gräber verstorbener Angehöri-<br />

ger zu pflegen. Sie fühlt sich durch jede Kleinigkeit sofort gestört und beschwert<br />

sich daher in regelmäßigen Abständen.<br />

Obwohl ein Grundsatz <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> die 100%ige Bearbeitung<br />

jeder Beschwerde ist, wird bei diesem Kundenkreis manchmal eine Ausnahme<br />

von der Regel gemacht. Ab der dritten unbegründeten Beschwerde gleichen In-

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