Die Bürgerfreundlichkeit des Beschwerdemanagements ... - FHVR AIV
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den Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit gemäß Artikel 61 Absatz 1<br />
Satz 1 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern) geahndet werden. <strong>Die</strong>s<br />
muss man dem Kunden mit viel Fingerspitzengefühl mitteilen, auch wenn es von<br />
diesem nicht einfach nachvollzogen werden kann. Der Kunde muss sich dann<br />
meist mit kleineren Gesten, wie dem Stiften eines Grabgesteckes, zufriedenge-<br />
ben.<br />
2.2.4 Erschwerte Umstände bei der Friedhofverwaltung<br />
<strong>Die</strong> bereits beschriebenen Möglichkeiten, bei denen sich der Umgang mit Kun-<br />
den als schwierig herausstellen kann, außer Acht gelassen. Bei der Friedhofver-<br />
waltung ergeben sich im Gegensatz zu anderen Ämtern und Firmen, die ein Be-<br />
schwerdemanagement ihr Eigen nennen, zusätzliche Probleme. <strong>Die</strong> Beschwer-<br />
degründe, die Kunden dazu bewegen sich an die Friedhofverwaltung zu wenden,<br />
haben gezwungenermaßen mit dem Thema „Tod“ zu tun und lösen <strong>des</strong>halb ver-<br />
stärkt unterschiedliche Emotionen bei den Beschwerdeführern aus.<br />
Von Außenstehenden als vergleichbar empfundene Situationen unterscheiden<br />
sich von Fall zu Fall erheblich. So mag für den einen die Beschädigung am Grab<br />
eines nahen Angehörigen nichts weiter als ein lästiges Problem darstellen, für<br />
andere wiederum wird, zusätzlich zum zerstörten Eigentum, noch das Andenken<br />
an einen Verstorbenen entweiht.<br />
So unterschiedlich die Menschen mit dem Thema Tod umgehen, so unterschied-<br />
lich muss der Umgang mit dem betreffenden Kunden sein.<br />
Für Personen, die vor Kurzem einen To<strong>des</strong>fall in der Familie hatten und sich zu-<br />
sätzlich zum ohnehin emotional schmerzhaften Zustand der Trauer noch mit den<br />
hektischen Vorbereitungen <strong>des</strong> Begräbnisses beschäftigen müssen, ist es ein<br />
schwerer Schlag, wenn dann eine Situation eintritt, die diesen Prozess noch<br />
komplizierter und aufwühlender gestaltet. Dass mit diesen Kunden behutsamer<br />
umgegangen werden muss als mit einem Spaziergänger, der sich über den Zu-<br />
stand der Wege beklagt, versteht sich von selbst.<br />
Jeder Kunde und jede Beschwerde ist aber ein Einzelfall. Deshalb liegt es an der<br />
jeweiligen Ansprechperson festzustellen, welcher Ton angebracht, und wie be-<br />
lastbar die Person im Moment ist. Das Anliegen, eine ohnehin schon unange-<br />
nehme Situation für den Kunden nicht schwieriger als nötig zu gestalten, muss<br />
dabei immer im Vordergrund stehen.