02.10.2013 Aufrufe

UNTOLD FAMILY STORIES - Friedensschule Münster

UNTOLD FAMILY STORIES - Friedensschule Münster

UNTOLD FAMILY STORIES - Friedensschule Münster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lowis<br />

<strong>Münster</strong><br />

Rishon LeZion<br />

20<br />

Letztes Jahr bin ich mit einer Delegation nach Polen gereist, wo ich mich mit jüdischer<br />

Geschichte beschäftigen konnte. Auch mit der Vergangenheit meines Großvaters und<br />

seiner Tapferkeit. Die Erfahrungen, die ich während dieser Reise gemacht habe, haben mir<br />

außerdem gezeigt, dass wir uns immer an unsere Vergangenheit erinnern und uns dafür<br />

einsetzen müssen, dass so schreckliche Dinge wie damals nie wieder passieren.<br />

Ich glaube, dass die israelische Regierung demokratisch und richtig handelt. Dennoch<br />

werden nicht immer alle Handlungen Israels vom Rest der Welt verstanden. Sie werden<br />

oft fehlinterpretiert und in negativem Licht gezeigt. Deshalb war ich sehr gespannt, als<br />

ich von dem bevorstehenden Austausch mit Deutschland hörte. Ich möchte zum guten<br />

Ruf meines Landes beitragen, so gut ich kann, und bin der Überzeugung, dass Beziehungen<br />

zwischen Jugendlichen eine effektive Methode sind, weil wir auf Augenhöhe mit jungen<br />

Menschen unseres Alters reden können, so dass wir unser Land vorstellen und besser<br />

erklären können. Auch sind junge Menschen offener für neue Ideen und noch nicht durch<br />

Vorurteile beeinflusst. Deshalb glaube ich, dass wir wirksame Repräsentanten von Israel<br />

sein können, die dabei helfen, dass deutsche Jugendliche unser Land besser verstehen.<br />

Diese Jugendlichen werden dann zu einer neuen Generation von Deutschen heranwachsen,<br />

die Israel besser versteht und unterstützt.<br />

Wegen all der genannten Gründe möchte ich mein Leben in Israel verbringen, meine<br />

Kinder in Israel großziehen, sie lehren, Israel zu lieben und diese Gefühle und Emotionen<br />

an andere weiterzugeben.<br />

Der Ponyhof<br />

Bevor ich aufgrund meines Schulwechsels nach <strong>Münster</strong> gezogen bin, lebte ich mit<br />

meinen Eltern und anfangs mit drei Geschwistern in Lengerich, einer kleinen Stadt, auf<br />

einem Ponyhof. Auch wenn das Leben auf dem Land mit einigen Strapazen, wie zum Beispiel<br />

weiten Entfernungen zu verschiedenen Freunden und Freizeitmöglichkeiten sowie<br />

teilweise einer Menge Arbeit mit den Tieren verbunden ist, habe ich die Zeit auf dem Hof<br />

immer sehr genossen. Und auch andere, denen ich erzähle, ich sei auf einem Ponyhof<br />

aufgewachsen, reagieren stets mit viel Interesse und oftmals großer Begeisterung.<br />

Aus diesem Grund habe ich beschlossen, meiner Mama ein paar Fragen über ihren<br />

täglichen Ablauf und ihre Aufgaben mit den Tieren und den Menschen, die auf dem Hof<br />

leben, arbeiten oder zu Gast sind, zu stellen, um einen Überblick über das Leben auf dem<br />

Ponyhof zu geben, das sich doch sehr von dem in der Stadt unterscheidet.<br />

Auf unserem Hof gibt es drei Pferdeställe, in denen jeweils eine Herde (bestehend aus ca.<br />

zehn Pferden) steht.<br />

Weitere Tiere des Hofes sind zwei Wachhunde und ungefähr vier Katzen.<br />

Neben meinen Eltern und den Tieren leben in dem großen Wohnhaus, das in vier Wohnungen<br />

aufgeteilt ist, noch meine Kindergartenfreundin mit ihrer Mutter und Schwester,<br />

zwei Tanten und zwei Freunde meiner Eltern.<br />

Anders als in den meisten Berufen, in denen höchstens fünf bis sechs Tage in der Woche<br />

nur zu festen Zeiten gearbeitet wird, gibt es auf dem Hof bestimmte Aufgaben, die jeden<br />

Tag erfüllt werden müssen, und so beginnt im Sommer auch jeder Arbeitstag meiner<br />

Mutter um 5:30 Uhr.<br />

Sie steht auf, holt zusammen mit den Hunden die Pferdeherde, die die Nacht auf der<br />

Weide verbracht hat, zurück in den Stall und bringt die anderen beiden Pferdeherden<br />

zum Grasen auf die Weide.<br />

Die kommenden zwei Stunden verbringt sie mit dem Ausmisten der Ställe.<br />

Danach frühstückt sie in der Regel alleine, hin und wieder ist jedoch einer der Mitbewohner<br />

da und leistet ihr Gesellschaft.<br />

Vormittags finden regelmäßig Reitstunden statt. Diese werden zum Teil für Privatpersonen<br />

abgehalten, die ihre Pferde auf dem Hof meiner Eltern stehen haben. Aber auch für<br />

Reitgruppen, wie zum Beispiel einer Gruppe von Patienten der Psychiatrischen Klinik in<br />

Lengerich. Sie kommen seit fast 20 Jahren regelmäßig donnerstags mit ihren Betreuern<br />

zum Reiten zu uns.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!