Jahresbericht 31.03.2013 - SEB ImmoInvest
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8 | <strong>SEB</strong> <strong>ImmoInvest</strong><br />
Immobilienmärkte im Überblick<br />
Erholung in drei Geschwindigkeiten<br />
Die Weltwirtschaft hat 2012 an Schwung verloren. Mit den<br />
Aktionen der Zentralbanken und der finanzpolitischen Einigung<br />
in den USA in „letzter Minute“ verbesserten sich jedoch<br />
die Perspektiven. Das globale Wirtschaftswachstum wird<br />
sich nach Erwartung der Volkswirte der <strong>SEB</strong> 2013 graduell<br />
von 3,3 auf 3,7 % steigern und 2014 bei 4,1 % liegen. Die<br />
Erholung in den verschiedenen Regionen der Welt erfolgt in<br />
drei Geschwindigkeiten. In den Emerging Markets hat sich<br />
das Wachstum, angeführt von China, bereits stabilisiert.<br />
2013 / 14 ist dort mit dem weltweit größten Aufschwung zu<br />
rechnen. In den USA zeigt sich die private Nachfrage zunehmend<br />
robust, die Konjunkturaufhellung wird aber angesichts<br />
der unvermeidlichen finanzpolitischen Anpassungen durchschnittlich<br />
ausfallen. Dagegen wird die Wirtschaft in Europa<br />
2013 stagnieren und mit der Überwindung der Rezession in<br />
den südeuropäischen Ländern 2014 ein nur moderates Plus<br />
verzeichnen können.<br />
Beruhigung an den Investmentmärkten<br />
Wirtschaftliche und politische Unsicherheiten sowie eine<br />
Eintrübung des Finanzierungsumfeldes bremsten die globalen<br />
Investmentaktivitäten im Jahresverlauf 2012. Durch das<br />
außergewöhnlich gute Jahresendgeschäft wurde 2012 dennoch<br />
das Vorjahresvolumen leicht übertroffen. Parallel<br />
hier zu kam der Rückgang der Ankaufsrenditen zum Erliegen.<br />
Regio nal stagnierte das Transaktionsvolumen in Europa,<br />
auch wenn Kernländer wie beispielsweise Deutschland oder<br />
Großbritannien Zuwächse verzeichneten. Nordamerika verbuchte<br />
den stärksten Anstieg, gefolgt von Asien-Pazifik.<br />
2013 sollte das globale Investmentvolumen leicht zulegen<br />
und die Ankaufsrenditen sollten im Schnitt weiterhin stabil<br />
bleiben. Zwar sind die Konjunkturperspektiven gedämpft,<br />
aber die Volatilität der Finanzmärkte, die Furcht vor höherer<br />
Inflation und das Niedrigzinsumfeld machen Investitionen in<br />
Immobilien weiterhin attraktiv. Da bei Anlageentscheidungen<br />
unverändert die Sicherheit im Vordergrund steht, ist in einigen<br />
Kernmärkten mit leicht rückläufigen Ankaufsrenditen zu<br />
rechnen. Zunehmende Anzeichen einer höheren Risikoneigung<br />
lassen erwarten, dass auch erstklassige Immobilien in<br />
Sekundärlagen oder B-Objekte in Kernmärkten in den Fokus<br />
geraten und die Renditespreizung zum Spitzensegment<br />
nicht weiter zunimmt.<br />
Vermietungsmärkte im Überblick<br />
Die Vermietungsmärkte standen im Berichtszeitraum im<br />
Zeichen der Konjunkturschwäche. So war das Volumen der<br />
Bürovermietungen in allen Regionen rückläufig. Trotz der<br />
Zurückhaltung der Unternehmen bleiben moderne Flächen<br />
weiterhin gefragt, sodass die bisherige Marktsegmentierung<br />
Bestand hat: Die Mieten im „Prime-Bereich“ erweisen<br />
sich als widerstandsfähiger und sind teilweise weiter gestiegen,<br />
während die Mieten an vielen Sekundärmärkten unter<br />
anhaltendem Abwärtsdruck stehen. Die Trends an den Mietmärkten<br />
werden der regionalen Konjunkturentwicklung folgen.<br />
So ist mit Erholungstendenzen in Nordamerika und<br />
Asien zu rechnen, während in Europa die Mietentwicklung<br />
weiter gedämpft verlaufen wird.<br />
Deutschland<br />
Nach der Abkühlung des Wirtschaftswachstums ist 2013 nur<br />
eine langsame, 2014 eine wieder etwas kräftigere Erholung<br />
zu erwarten. Die Vermietungsaktivitäten haben sich, dem Konjunkturverlauf<br />
folgend, ebenfalls beruhigt. Das Niveau der<br />
Spitzenmieten in den deutschen Metropolen blieb stabil,<br />
vereinzelt war noch ein leichter Anstieg zu verbuchen. Deutschland<br />
steht unverändert im Fokus vor allem internationaler<br />
Anleger. So erreichten die Investmentaktivitäten Ende 2012<br />
den höchsten Stand seit fünf Jahren. Wegen des Sicherheitsstrebens<br />
der Investoren und der guten fundamentalen Verfassung<br />
der Märkte besteht in Deutschland partiell Spielraum<br />
für einen weiteren, wenn auch begrenzten Rückgang<br />
der Ankaufsrenditen.<br />
Frankreich<br />
Die französische Wirtschaft stagniert seit Mitte 2011 und<br />
wird sich 2013 nur langsam erholen. Erst 2014 ist mit geringem<br />
Wachstum zu rechnen. Die Vermietungsaktivitäten lagen<br />
im vergangenen Jahr in etwa auf dem Vorjahresniveau und<br />
die Spitzenmieten blieben in den Regionalmärkten stabil, während<br />
in Paris die Tendenz uneinheitlich war. Mietsteigerungspotenzial<br />
bieten angesichts der schwachen Konjunktur lediglich<br />
Spitzenobjekte in zentraler Lage der Metropolen. An<br />
den Investmentmärkten beruhigte sich das Geschehen,<br />
das angesichts der Risikoaversion mehr denn je von Paris<br />
dominiert wird. Daher hat sich bei den Renditen die Divergenz<br />
zwischen der Haupt- und den Regionalstädten verfestigt.<br />
Insgesamt sollten die Ankaufsrenditen auf dem aktuellen<br />
Niveau seitwärts tendieren.<br />
Italien<br />
Die Wirtschaft Italiens befindet sich in einer Rezession, die<br />
angesichts des erforderlichen Schuldenabbaus und der Strukturreformen<br />
nur langsam abklingen wird. Die Mieten an den<br />
Büromärkten bleiben folglich unter Druck. In Mailand wirken<br />
die umfangreichen Flächenzugänge aus 2012 nach, sodass<br />
der Büroleerstand auf hohem Niveau verharren wird. Im Einzelhandel<br />
bremst eine schwache Konsumentwicklung die<br />
Flächenexpansion der Retail-Unternehmen. Daher sind stagnierende<br />
bis rückläufige Spitzenmieten zu erwarten. Die<br />
fragile fundamentale Verfassung der Märkte drosselt auch<br />
das Investoreninteresse, sodass mit einem Anstieg der<br />
Ankaufsrenditen sogar im Spitzensegment zu rechnen ist.