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Doktorarbeit komplett2 _Endversion - OPUS - Universität Würzburg

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Diskussion Seite 46<br />

Nach Meinung von Herrn Mandla Magagula ist das Display sehr klein und gewöhnungsbedürftig,<br />

er fände eine digitale Anzeige der Messwerte genauer. Außerdem gelange zu schnell Flüssigkeit<br />

zwischen das Messsystem und die Kontaktelektroden und führe so zu ungenauen Messungen<br />

und zum Abdriften der Messnadel. Das Gerät schien ihm nicht stabil genug für die<br />

Anforderungen im Feld.<br />

In Moshi, Tansania, wurden die Ergebnisse des Phylax Ion Analyser mit denen eines anderen<br />

Laborgeräts (Chiron 644), das mit Ionenselektiven Elektroden arbeitet, verglichen. Durchgeführt<br />

von Herrn Klokke, zeigt sich im grafischen Verlauf der Messreihe, dass die Messwerte<br />

tendenziell korrespondieren. Die mittlere Differenz der Natriummesswerte zwischen Phylax und<br />

Chiron betrug 4,6 mmol/l und für Kalium 0,37. Obwohl die Messergebnisse hoffnungsvoll<br />

erscheinen, war ein häufiger Drift der Messnadel problematisch, welcher ständiges Kalibrieren<br />

nötig machte. Auch Herr Klokke hält den Phylax Ion Analyser für empfindlich bei Benutzung<br />

unter den rauen Bedingungen weniger priviligierter Laboratorien und in den Händen nicht<br />

qualifizierter Mitarbeiter. Große Schwierigkeiten sieht er in der Wartung des Geräts und dem<br />

Austausch der Elektroden, wenn der Ion Analyser in entlegenen Gebieten zum Einsatz kommen<br />

sollte. Ähnlich wie Herrn Magagula würde Herr Klokke ein größeres Display bzw. eine digitale<br />

Anzeige bevorzugen, außerdem hält er einen kleineren Konzentrationsbereich für ausreichend,<br />

da extrem pathologische Werte keine klinische Rolle mehr spielen würden. Insgesamt würde er<br />

aber die Verwendung eines derartigen, gut funktionierenden Gerätes sehr begrüßen.<br />

4.3.5. Meinung der Ärzte vor Ort<br />

Die Befragung der Ärzte im Tintswalo Hospital führte zu dem Schluss, dass eine<br />

Elektrolytbestimmung von vielen als hilfreich bewertet wurde. Auch wenn sie seit einiger Zeit<br />

ohne diese Laborwerte auskommen mussten, würden sie doch bei bestehender Möglichkeit bei<br />

durchschnittlich 14% der stationären und 19% der ambulanten Patienten die<br />

Elektrolytbestimmung anfordern.<br />

Zuverlässige Ergebnisse, Belastbarkeit der Ausrüstung und einfache Wartung und Reparatur<br />

waren die immer wiederkehrenden Ansprüche an das Gerät, da die Beschaffung von speziellen<br />

Ersatzteilen in vielen Regionen Afrikas ein Problem darstellt. Der Phylax Ion Analyser konnte<br />

diesen Forderungen während des Aufenthalts in Südafrika nicht nachkommen, besonders in<br />

Bezug auf Belastbarkeit und Reparatur.<br />

Da der Phylax Ion Analyser vom Hersteller nur für eine begrenzte Zahl an Proben vorgesehen<br />

ist, halten die Ärzte eine Beschränkung auf Notfallsituationen, in denen schnell gehandelt<br />

werden müsse, für sinnvoll. Wobei natürlich die Möglichkeit, mehr Proben zu untersuchen,<br />

vorteilhafter wäre. Auch würden die Ärzte gerne das Spektrum der zu bestimmenden Elektrolyte<br />

erweitern, neben Kalium und Natrium sind für sie noch Magnesium und Calcium, der Blut-pH<br />

und Bikarbonat wichtig. Im Jahre 1997 haben Markova et al. ein Gerät für die ionenselektiven

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