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pdf 1.967 kB - Praktische Informatik - Universität Siegen

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KAPITEL 3. ENTWICKLUNG DES SYSTEMS<br />

dieses Problems boten die sogenannten “leichtgewichtigen Datenbanken“, die auch als<br />

“integrierbare Datenbanken“ bekannt sind. Diese haben den Vorteil, dass der Aufwand<br />

einer Installation komplett entfällt. Solche Datenbanksysteme werden direkt bei der Implementierung<br />

in das zu entwickelnde System integriert und mit dem fertigen Programm<br />

ausgeliefert. Dies wird aufgrund ihrer relativ geringen Größe, die in der Regel 4MB nicht<br />

überschreitet, ermöglicht. In diesem System wird die Derby-Datenbank eingesetzt, die<br />

ein Projekt der Apache Software Foundation ist und als freie Software von deren Website<br />

bezogen werden kann. Diese Software bietet zudem den Vorteil, dass sie komplett<br />

in der Programmiersprache Java implementiert ist und damit eine Betriebssystemübergreifende<br />

Kompatibilität garantiert. Dadurch ist diese Datenbank relativ leicht in das<br />

zu entwickelnde Projekt integrierbar.<br />

Geschichtliches<br />

Die Derby-Datenbank wurde ursprünglich unter dem Namen “JBMS“ von der Firma<br />

Cloudscape Inc entwickelt und 1997 veröffentlicht. Im Laufe der Zeit wurde das Produkt<br />

von “JBMS“ in “Cloudscape“ umbenannt. 1999 kaufte die Firma Informix Software Inc.<br />

die Rechte an der Weiterentwicklung auf, die diese im Jahr 2001 an den IBM-Konzern<br />

weitergab. IBM übergab 2004 die Cludscape-Software der Apache Software Foundation,<br />

die die Datenbank unter dem Namen Derby als Open Source Projekt anbietet. Seit 2006<br />

ist die Derby-Datenbank unter dem neuen Namen “Java DB“ ein fester Bestandteil des<br />

Sun JDK 6(Java Development Kit).<br />

Integration ins System<br />

Die Derby Datenbank kann in zwei verschiedenen Modi betrieben werden; zum einen als<br />

Netzwerkserver und zum anderen als eingebettetes Datenbanksystem. Im Netzwerkserver-<br />

Modus funktioniert Derby ähnlich wie beispielsweise MySQL. Dabei “horcht“ Derby über<br />

TCP/IP 3 an einem Netzwerkport, der standardmäßig auf den Wert 1527 eingestellt ist,<br />

auf eingehende Verbindungen. Über diesen Port können unterschiedliche Clients auf die<br />

Datenbank zugreifen. Der Betrieb der Datenbank in diesem Modus bringt jedoch ähnliche<br />

Nachteile wie der Einsatz anderer Netzwerkserver-Datenbanken mit sich - eine relativ<br />

aufwendige Installation der Datenbanksoftware und die Konfiguration des Betriebssystems.<br />

Im zweiten Modus, in dem Derby als eingebettete Datenbank genutzt wird, entfallen<br />

diese Nachteile. Es ist lediglich vom Programmierer darauf zu achten, dass die zu<br />

Derby zugehörigen Bibliotheken vor der Ausführung des Programms in den Klassenpfad<br />

hinzugefügt werden. Die Datenbankinstanz wird automatisch beim Start des entworfenen<br />

Systems aktiviert. Der Zugriff auf die Datenbank kann beispielsweise mittels der<br />

JDBC-Funktionalität von Java erfolgen. Hierzu muss zuerst ein JDBC-Treiber, welcher<br />

mit dem Derby-Paket mitgeliefert wird, geladen werden. Da hier die Funktionalität der<br />

integrierten Datenbank genutzt wird, muss der Treiber "EmbeddedDriver" aus dem Pa-<br />

3 Transmission Control Protocol - meist verwendetes Protokoll für zuverlässige Übertragung von Da-<br />

tenströmen<br />

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