1 Zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft: Zur Mehrdeutigkeit des ...

Salomon-Inseln erreichten sie um 1100 v. Tonga und Samoa, zogen weiter
nach Osten und erreichten um 300 v. Ch. die Marquesas-Inseln. Von dort aus
gelangten die Polynesier um 300 n. zu den Osterinseln und 400 n. bis Hawaii.
In Neuseeland fassten sie im Jahre 1280 Fuß, wobei es auch ältere Theorien
gibt, denen zufolge die Menschen bereits im Jahr 100 in Neuseeland ankamen
(www.landcareresearch.co.nz). Mit Bevölkerungswachstum ist die Ausbreitung
alleine nicht zu erklären, sondern man geht davon aus, dass der Drang, neue
Länder zu entdecken tief in der polynesischen Kultur verwurzelt sein musste
und so unwiderstehlich war, dass einige sogar bis nach Südamerika segelten
und wieder zurückkehrten. Anders ist das Vorkommen der Süßkartoffel die von
dort kommt und in Neuseeland angebaut wurde, lange bevor die Europäer
kamen, nicht wirklich erklärbar (King 2003, 33).
"Lass die Erde erzittern / So stark wie du kannst / So stark wie wir können / Ich
lebe! / Das Leben gehört mir! / Ich werde besiegt werden. / Ich werde sterben. /
Ich werde mir mein Leben zurücknehmen. / Das Leben gehört mir! / Ich bin von
ehrenwerten Menschen geboren. / Deren Vermächtnis auf mich scheint wie die
Sonne. / Schritt halten. / Bleibt in der Reihe. / Haltet durch! / In der leuchtenden
Sonne." (Haka Liedtext)
Haka ist der bekannteste Ritualtanz der Māori. Der Liedtext deutet auf einen
starken, selbstbewussten Ritus der letzten großen Gemeinschaft der Erde hin,
die unberührt und unbeeinflusst von der Außenwelt lebte (King 2003, S. 91).
Die weißen Einwanderer (der Holländer Abel Tasman, 1642 und der Engländer
James Cook, 1770), trafen also auf ein stolzes Volk, von ehrenwerten Eltern
geborener Menschen, das seine Stärke in seiner Unerschrockenheit und in
seiner Gemeinschaft sah. Die Einwanderung verlief dennoch anfänglich
friedlich, aber durch die Einführung von Feuerwaffen kam es zu einer neuen
Qualität der kriegerischen Auseinandersetzung, zwischen Pakehas (westliche
Siedler) und Maoris, aber auch unter den verschiedenen Maoristämmen. Die
Musketenkriege (1807 - 1842) schufen wildwesthafte Zustände (Crosby 1999),
die die engl. Kolonialmacht aus zwei Gründen zu befrieden suchte: Man wollte
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