Vorlesungsskript - Hochschule Emden/Leer
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c○ Prof. Dr. B. Bartning, HS <strong>Emden</strong>/<strong>Leer</strong> Rumpfskript ” Informatik I/II“ (WS/SS 2010/11) 9<br />
Quelltext zu einem ausführbaren Programm. Dann werden die verschiedenen Arten von<br />
Software eingeordnet, dabei wird auch der Begriff ” Betriebssystem“ definiert wird. In (1.34)<br />
wird ein hierarchisches Dateisystem erläutert (DOS/Windows und andere, i. w. auch Unix);<br />
das Navigieren in einer solchen Hierarchie, das Benennen von Pfaden (absolut und relativ)<br />
gehört zum wichtigen Grundverständnis. Durch Umleitung, Datenübergabe, Filter können<br />
man mit Hilfe des Betriebssystems recht interessante Wirkungen erzielen, häufig einfacher<br />
als über direkte Programmierung.<br />
(1.31) Verschiedene Sprachgenerationen<br />
Anm Die Zählung in Generationen ist heute kaum noch üblich mit Ausnahme der ” 4GL“.<br />
(a) Maschinensprache (Sprache der ersten Generation), kann Prozessor direkt verstehen.<br />
Bsp Ausführbare Programme.<br />
(b) Assembler, maschinenorientierte Sprache (Sprache der zweiten Generation): je Maschinenbefehl<br />
ein Assemblerbefehl, sehr prozessorabhängig, für Menschen besser lesbar als<br />
Maschinensprache.<br />
Übersetzungsprogramm für in dieser Sprache geschriebenen Quellcode: Assembler (doppeldeutiger<br />
Name!), Assemblierer.<br />
(c) Höhere Programmiersprache, Hochsprache, problemorientierte Sprache (Sprache<br />
der dritten Generation): orientiert sich am zu lösenden Problem und weniger an dem ausführenden<br />
Prozessor.<br />
Bsp Fortran, Cobol, Algol, Basic, Pascal, C, C ++.<br />
Übersetzungsprogramm für in dieser Sprache geschriebenen Quellcode: Compiler, Kompilierer,<br />
Übersetzer.<br />
(d) Sprache der vierten Generation ( ” 4GL“): Sprache, bei der der ausführenden Einheit mitgeteilt<br />
wird, was für ein Ergebnis der Benutzer haben möchte, aber nicht, auf welchem Weg<br />
dieses erhalten werden soll.<br />
Bsp Manche Datenbankabfragesprachen.<br />
(1.32) Übergang vom Quelltext zur Programmausführung:<br />
(1.33)<br />
• Schreiben des Quelltextes in einer Quellsprache (Assembler, Hochsprache, 4GL) mit<br />
einem Editorprogramm: Klartext ohne Textformatierungen – außer einem guten Layout<br />
durch Zeilenumbrüche und Einrückungen.<br />
• Übersetzen dieses Quellprogramms mit einem Compiler oder Assembler, Ergebnis:<br />
Objektprogramm (teils in Maschinensprache, dazu Tabellen mit unaufgelösten [d. h.<br />
benötigten] und angeboteten Referenzen).<br />
• Binden des/der Objektprogramms/e mit dem Binder, Linker 〈linker〉 unter Zuhilfenahme<br />
von Bibliotheken, Erfüllen der objektprogramm-übergreifenden Referenzwünsche,<br />
Erstellen eines ausführbaren Programms auf der Platte.<br />
• Laden des ausführbaren Programms in den Hauptpeicher durch den Lader und Anstoß<br />
zur Ausführung.<br />
In einer integrierten Entwicklungsumgebung ( ” IDE“, integrated development environment)<br />
bemerkt man diese einzelnen Schritte kaum.<br />
Ein anderer Ablauf ist möglich in manchen Programmiersprachen durch einen Interpreter:<br />
der Quelltext (Hochsprache) wird durch den Interpreter sofort in Maschinencode übertragen<br />
und zur Ausführung gegeben, dann wird der erzeugte Maschinencode wieder verworfen.<br />
Vorteil: sofortiges Testen aus dem Quellcode heraus. Nachteil: ungünstige Performanz. Entscheidender<br />
Nachteil: verleitet zum Programmieren ohne Nachdenken (Basic!).<br />
(a) Je nach Verwendungszweck kann man Software unterteilen in verschiedene Arten:<br />
• Verarbeitungsprogramme:<br />
◦ Anwendungsprogramme (Gehaltsabrechnung, NC-Programm, Textverarbeitung,<br />
Datenbankprogramm),<br />
◦ Übersetzer,