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Thesis - RWTH Aachen University

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Abbildung 2-3: Hydroxylapatit- Kristall [88]<br />

Man findet in Knochenmineralien Verbindungen von komplexen Salzen mit Ca 2+ als Zentralatom<br />

(siehe Abbildung 2-1). Als Liganden sind drei Tricalciumphosphat-Moleküle (TCP, Ca3(PO4)2) ge-<br />

bunden, die je zwei Koordinationsstellen einnehmen. Solche Verbindungen mit der allgemeinen Form<br />

von (Ca[3(PO4)2]3) ++ ·X -- werden Apatite genannt. Dem komplexen Kation steht bei Hydroxylapatit<br />

als Anion OH - gegenüber. Hydroxylapatit ist das wesentliche Apatit im Knochensalz. Es liegt vor al-<br />

lem auch bei Kristallablagerung in Weichteilgewebe im Sinne der pathologischen Kalzifizierung vor,<br />

z. B. im kardiovaskulären System und in Bioprothesen [247].<br />

Aus zahlreichen Studien über die Apatitbildung weiß man, dass sie nicht durch einfache und direkte<br />

Ausfällung, sondern durch einen komplexen Prozess mit einem oder mehreren "Precursorphasen"<br />

entsteht [97]. Möglicherweise werden Dicalcium-Phosphat-Dihydrat (DCPD o. Brushite), Tricalci-<br />

umphosphat, Octocalciumphosphat und Hydroxylapatit in der Reihenfolge gebildet. Als andere Mög-<br />

lichkeit können ein Trimer aus amorphen Tricalciumphosphat oder drei Dimere aus amorphem<br />

DCPD die unmittelbaren Vorkörper des Apatits sein. Allein das Tricalciumphosphat als Beispiel fällt<br />

aus wässeriger wie auch aus kolloidhaltiger Lösung stets in amorpher oder granulärer Form zunächst<br />

aus [90,371]. Das minimale Ionenprodukt, bei dem sich amorphes Calciumphosphat in vitro in einer<br />

proteinfreien Elektrolytlösung mit plasmagleicher Ionenstärke und pH-Wert bildet, liegt bei 2.0<br />

(mmol / l)² [247].<br />

Bei der Mineralisierung wirken vermutlich drei Prozesse zusammen: a) lokale Erhöhung der Kon-<br />

zentration der Phosphationen, b) pH-Verschiebung, c) Adsorption der Calciumionen. Der Vorgang<br />

der Verkalkung im eigentlichen Sinne wird in zwei Hauptrichtungen erforscht [90]:<br />

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