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Thesis - RWTH Aachen University

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kation der Herzklappenbioprothese betreffen Kinder und Adoleszenz besonders schwer [203]. Aus<br />

der Untersuchung verschiedener Verkalkungsphasen und dem Verhältnis von Phosphoprotein zu<br />

Calcium oder Gla zu Calcium wurde geschlossen, dass die Phosphatgruppe (z.B. O-Phosphoserin) in<br />

der initialen Kalkbildungsphase wichtig ist, während das Gla und Osteocalcin anscheinend erst nach<br />

der Kalkbildungphase eine Rolle spielt.<br />

Alkalische Phosphatase<br />

In Rinderperikard wurde nach Behandlung mit Glutaraldehyd noch ein beachtliche Enzymaktivität<br />

(10-75%) der alkalischen Phosphatase beobachtet. Das Enzymreaktionsprodukt ist lichtmikrosko-<br />

pisch in der histochemischen Untersuchung besonders ausgeprägt an der zur Serosaoberfläche nahen<br />

Endothelzellmembran und in den Bindegewebszellen in der Fibrosa. Dabei ergab sich ein starke Kor-<br />

relation zwischen der Verteilung der AP-Aktivität und dem Beginn der Kalzifizierung bzw. den am<br />

meisten kalzifizierten Bereichen. Dies wurde an Herzklappenbioprothesen aus klinischen Explantaten<br />

und bei Gewebe aus Tierexperimenten beobachtet. Durch diesen Befund wurde die These der Ver-<br />

gleichbarkeit von Kalzifikationsmechanismen in bioprothetischem und anderem kardiovaskulären<br />

Gewebe sowie non-kardiovaskulärem Gewebe verstärkt. Matrix-Vesikel im epiphysialen Knorpel<br />

enthalten reichlich AP, ebenso in kalzifiziertem arteriosklerotischem Plaque [215].<br />

Proteoglykane<br />

Proteoglykan, ein sehr großes Polyanion, ist durch seinen hohen Gehalt an negativ geladenen Sulfat-<br />

und Carboxylgruppen gekennzeichnet, was auch sein Wasserbindungsvermögen erklärt. Seine kalzi-<br />

fikationshemmende Wirkung entsteht durch die Ladungsdichte mit entsprechender hydrodynamische<br />

Größe, die die Diffusionsrate der Calcium- und Phosphationen herabsetzt. Hinzu kommt, dass mögli-<br />

cherweise die negativ geladene reaktive Gruppe (Sulfat) sich aktiv an die wachsenden Stellen der HA<br />

binden und die Apatitproliferation verhindert. Die Bedeutung der geladenen Gruppe, die dem Prote-<br />

oglykan den inhibitorischen Einfluß auf die Kalzifizierung verleiht, wurde in einer Untersuchung zur<br />

Wirkung von Molekülen mit und ohne Sulfatgruppe auf HA-Wachstum nachgewiesen [65].<br />

Da mehrere Makromoleküle im Kalzifizierungssitus mitwirken, scheint der Kalzifikationsprozeß im<br />

allgemeinen und speziell die HA-Bildung durch die Wechselwirkung von mehreren Faktoren eingelei-<br />

tet zu werden, welche die Kristallkeimbildung bzw. das Kristallwachstum begünstigen oder inhibito-<br />

rische sowie regulierende Funktionen aufweisen. Diesbezüglich zeigt sich beim Mineralisierungspro-<br />

zeß im Knochen, dass diese Faktoren sich über die gesamte Matrix erstrecken, wodurch die Wech-<br />

selwirkung ermöglicht wird. Boskey hat darauf hingewiesen, dass bei der Regulation initialer Apatit-<br />

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