Thesis - RWTH Aachen University
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eicht (Ca 2+ * PO4 3- = 40 (mg/dl)²) [269], der zur Ausfällung von Calciumsalzen führt. Man trifft die-<br />
sen Verkalkungstyp in denjenigen Geweben an, die wegen Abgabe saurer Valenzen zur Alkalose nei-<br />
gen (Lunge - Pneumokalzinose, Niere - Nephrokalzinose, Magen), aber auch im Myokard, in den<br />
Gefäßen und der Kornea (Bandkeratopathie). Man stellt sich vor, dass das auftretende Calciumion<br />
zunächst in den Mitochondrien konzentriert und als Calciumphosphat deponiert wird. Erst nach ent-<br />
sprechender Zellschädigung wird Calcium auch in den anderen Zytoplasmaanteilen und später auch<br />
in der bindegewebartigen Matrix abgelagert. [4,269]<br />
Dystrophische Verkalkung<br />
Unter dystrophischer Verkalkung versteht man lokalisierte Calciumphosphatablagerung in nekroti-<br />
schem oder degeneriertem Gewebe bei normalem Calcium-Phosphat-Stoffwechsel. Dabei ist die Ab-<br />
lagerung ungleichförmig. Die Verkalkung in nekrotischem und in degeneriertem Gewebe unterschei-<br />
det sich durch die Zwischenschaltung von Mitochondrien. Die Mitochondrien bilden eine ‘Dreh-<br />
scheibe’ in der biologischen Verkalkung, indem sie einerseits überschüssiges intrazelluläres Calcium<br />
abfangen und andererseits das für viele Zellfunktionen (z. B. Kontraktion) wichtige Calcium anrei-<br />
chern. Die Mitochondriengrana sind glykogen- und phospholipidhaltig und können Calcium und<br />
Phosphat speichern. Die dystrophische Verkalkung in nekrotischem Gewebe, vor allem im Rahmen<br />
der ischämischen Nekrose, setzt eine (Wieder-)Durchblutung des Gewebes voraus und wird durch<br />
die Mitochondrien vermittelt. Sie tritt zum Beispiel auf bei Tuberkulose, Infarkt, Thrombose (Phle-<br />
bolith). Im degenerierten Gewebe läuft die Verkalkung ohne Zwischenschaltung der Mitochondrien<br />
in der extrazellulären bindegewebigen Matrix ab. Daher findet man diese Art der Verkalkung in reg-<br />
ressiv und/oder entzündlich verändertem Bindegewebe, z.B. bei Calcinosis cutis, Myositis calcificans,<br />
Mönckebergsche Mediaverkalkung, Herzklappenverkalkung und verkalkten Strumaknoten. In diesen<br />
Fällen geht eine pathologisch verfrühte Zellalterung mit einem Anstau von Telolysosomen einher, die<br />
in die Matrix ausgeschieden als "Kalkfänger" fungieren und so die Verkalkung einleiten. Die prädis-<br />
ponierenden Gewebsveränderungen zur dystrophische Verkalkung sind in Tabelle 2-1 dargestellt. [4,<br />
269]<br />
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