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Thesis - RWTH Aachen University

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3.3.2 Porcine Herzklappenprothesen<br />

Histologisch sind die drei Taschen der Schweinklappen von beiden Seiten mit einer Endothelschicht<br />

überzogen, welche auf einer Basalmembran ruhen. Darunter folgen auf der Stromseite die "Ventricu-<br />

laris" und auf der Ausfluss-Seite die "Fibrosa". Zwischen beiden Schichten liegt die Spongiosa. Diese<br />

ist am Ansatzrand der Tasche sehr breit und bildet ein recht grosses Dreieck, welches reich an sauren<br />

Mukopolysacchariden ist (Abbildung 3-2) [105,107]. Sie zeigt den inneren Aufbau mit Fibrosa,<br />

Spongiosa und Ventricularis. Nah des zentralen Segelabschnitts bildet die Fibrosa einen Fächer, der<br />

sich bei Dehnung zur Mitte entfaltet. [339] Die Spongiosa wird gegen den Schliessungsrand der<br />

Klappe immer schmaler. Die Ventricularis besteht aus relativ lockerem kollagenem Bindegewebe und<br />

ist am reichsten von allen Schichten mit elastischen Fasern durchsetzt. Die Fibrosa besteht dagegen<br />

aus einem straffen, kollagenen Gerüst, welches unmittelbar unter der viel dickeren Basalmembran der<br />

Ausfluss-Seite liegt. Die kollagenen Fibrillen sind fächerförmig ineinander verschoben. Gegen den<br />

Ansatzrand bündeln sie sich zusammen und verankern sich tief in die Aortenwurzel. Sie trägt die<br />

grösste Last des auf die Klappen fallenden Blutdruckes. [120]<br />

Abbildung 3-2: Schematische Zeichnung eines Segelanschnitts einer porcinen Herzklappe [120].<br />

Bei explantierten porcinen Bioprothesen findet sich oft schon nach wenige Jahre nach der Implanta-<br />

tion eine ausgeprägte Verkalkung der Segel in variabler Lokalisation [45,70,88,107,172,<br />

184,211,281,285,289,306,317]. Die weitaus größte Zahl der Bioprothesen, die aufgrund eines struk-<br />

turellen Gewebeversagens explantiert werden müssen, haben eine Klappenstenose durch exzessive<br />

Verkalkung der Segel [88,220,281,284,285,289,310,311,312]. Derartig kalzifizierte Segel sind oft-<br />

mals zerbrechlich wie eine Eierschale und entwickeln häufig in den kalzifizierten Arealen sekundär<br />

Einrisse, die zur plözlich auftretenden Klappeninsuffizienz führen können [88,114,166,258,281,299,<br />

312,321].<br />

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