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Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit und zum ...

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interventionellen radiologischen Maßnahmen nachgegangen, um diese bei der Abschätzung<br />

der Linsendosis – sofern die interventionellen Maßnahmen bekannt sind – einzubeziehen.<br />

Die Ergebnisse dieser Literatursuche waren eine wichtige Vorarbeit für die Erstellung des<br />

Fragebogens <strong>zur</strong> beruflichen Exposition.<br />

Eine Abschätzung der Augenlinsendosis wird dadurch erschwert, dass die möglichen<br />

Dosiswerte sich über mehrere Größenordnungen erstrecken (Martin 2009). Dieser Umstand<br />

liegt vor allem in der enormen Anzahl teils schwer erfassbarer Einflussgrößen auf die<br />

Augenlinsendosis begründet. Mögliche Einflussparameter sind etwa die Art der jeweiligen<br />

Behandlungsmethode, der ausgewählten Operationstechnik für eine bestimmte Art von<br />

Prozedur (Grant et al. 1992; Grant et al. 1993; Mann et al. 1996; Pratt <strong>und</strong> Shaw 1993;<br />

Vano et al. 2008) sowie der eingesetzten Abschirmungsvorrichtungen oder anderer Strah-<br />

lenschutzmechanismen (Schueler 2010; Thornton et al. 2010; Vano et al. 2008). Auch das<br />

technische Funktionsprinzip <strong>und</strong> der Grad der Modernität der verwendeten Strahlungsquelle<br />

ist von nicht unerheblicher Bedeutung für die Größe der Augenlinsendosis (Faulkner <strong>und</strong><br />

Moores 1982; Jensen et al. 2010; Stacey et al. 1974). Überdies konnte in dosimetrischen<br />

Untersuchungen gezeigt werden, dass bei einer umfassenden Betrachtung auch das Verhal-<br />

ten des Arztes berücksichtigt werden müsste – dies betrifft sowohl unspezifisch die Berufs-<br />

erfahrung des Arztes (Page <strong>und</strong> Walker 1992) als auch im Detail bestimmte Verhaltenswei-<br />

sen wie beispielsweise die übliche Position des operierenden Arztes relativ <strong>zum</strong> Patienten<br />

<strong>und</strong> <strong>zur</strong> Strahlungsquelle (Jeans et al. 1985). Damit einhergehend wäre es zudem sinnvoll,<br />

eine Unterscheidung zwischen der Linsendosis des linken <strong>und</strong> rechten Auges zu treffen<br />

(Hidajat et al. 1996; Vano et al. 1998b). Die Körpermaße des Patienten spielen ebenfalls<br />

eine Rolle, sodass in der Regel von niedrigeren Augenlinsendosen für den pädiatrisch<br />

arbeitenden Arzt (im Vergleich zu Ärzten, die <strong>zum</strong>eist erwachsene Patienten behandeln)<br />

ausgegangen werden kann (Ubeda et al. 2010; Vano et al. 2009).<br />

In der wissenschaftlichen Literatur existieren bereits vereinzelte Übersichtsarbeiten <strong>zur</strong><br />

Strahlenexposition interventionell arbeitender Ärzte. In einem Artikel aus dem Jahre 2009<br />

diskutierte Martin bis einschließlich 2006 veröffentlichte dosimetrische Studien (Martin<br />

2009). Für die Organdosis der Augenlinse nennt Martin Werte, die sich über zwei Größen-<br />

ordnungen erstrecken, von 0,005 bis 0,4 mGy je interventioneller Prozedur. Andere Arbei-<br />

ten nennen teils auch wesentlich niedrigere Werte (vgl. Tabelle 9-11). Es ist zu bemerken,<br />

dass sich dieser Wertebereich sowohl auf Messungen mit Abschirmung als auch auf solche<br />

ohne Abschirmung bezieht. Auch anhand einer Übersichtsarbeit, die sich speziell mit dem<br />

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