08.10.2013 Aufrufe

Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit und zum ...

Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit und zum ...

Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit und zum ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 Einleitung<br />

Die Strahlenempfindlichkeit der Augenlinse manifestiert sich vor allem im häufigen Auftre-<br />

ten von Katarakten. Bislang wurde für die Wirkung ionisierender Strahlung auf die Augen-<br />

linse angenommen, dass es sich bezüglich einer Kataraktentstehung um einen deterministi-<br />

schen Effekt handelt, der bei akuter Exposition erst ab einer gewissen Schwellendosis im<br />

Bereich von 0,5 bis 2 Gray Linsentrübungen hervorrufen werden kann (ICRP 2007). Bei<br />

Langzeitexposition erhöht sich dieser Wert auf 5-8 Gray (ICRP 2000; ICRP 2007; ICRP<br />

2011). Diese Annahmen stützen sich auf Daten epidemiologischer Studien am Menschen<br />

<strong>und</strong> auf Tierexperimente. In den letzten Jahren publizierte Studien in unterschiedlichen<br />

strahlenexponierten Untersuchungskollektiven deuten darauf hin, dass die Schwellendosis<br />

niedriger liegt als bisher angenommen oder die Annahme einer Schwellendosis überholt ist<br />

(Ainsbury et al. 2009; Shore et al. 2010; Strahlenschutzkommission 2009).<br />

Die Aussagekraft der bisher zu diesem Thema veröffentlichten Studien wird durch metho-<br />

dische Probleme eingeschränkt, wie geringe Fallzahlen, Mängel bei der Diagnostik, der<br />

Dosimetrie oder der Dauer der Nachbeobachtungszeit. Ziel des Vorhabens war es daher, in<br />

einer Machbarkeitsstudie zu prüfen, ob in Deutschland eine im Vergleich zu früheren<br />

Studien verbesserte epidemiologische Studie <strong>zur</strong> Untersuchung der Dosis-Wirkungs-<br />

beziehung zwischen Strahlenexposition <strong>und</strong> Katarakterkrankung durchgeführt werden kann,<br />

die aussagekräftige Ergebnisse erwarten lässt.<br />

Die Machbarkeitsstudie gliedert sich in drei Arbeitspakete (AP):<br />

1. Aufarbeitung des relevanten Standes der Wissenschaft, Entwicklung von Qualitätskrite-<br />

rien <strong>zur</strong> Bewertung dieser Studien <strong>und</strong> Definition von Kriterien für eine neue, aussage-<br />

kräftige Studie;<br />

2. Ermittlung relevanter strahlenexponierter Kollektive <strong>und</strong> erste Bewertung hinsichtlich<br />

ihrer potentiellen Eignung für eine Studie;<br />

3. Eingehende Prüfung <strong>und</strong> Bewertung der in Schritt 2 als potentiell geeignet eingestuften<br />

Kollektive; gegebenenfalls soll ein Studiendesign erstellt werden.<br />

Der vorliegende Abschlussbericht ist entsprechend unterteilt. Die Ergebnisse zu den<br />

Arbeitspaketen 1 <strong>und</strong> 2 sind in den Abschnitten 2 <strong>und</strong> 3 zusammengefasst. Der vorliegende<br />

Bericht beschreibt des Weiteren die Ergebnisse von Arbeitspaket 3 <strong>und</strong> ist gleichzeitig der<br />

Abschlussbericht <strong>zur</strong> Machbarkeitsstudie.<br />

– 1 –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!