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Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit und zum ...

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4.2.2.5 Erfassung des ges<strong>und</strong>heitlichen Endpunkts<br />

Die Erfassung von Linsentrübungen ist bereits in Abschnitt 4.2.1.5 „Erfassung des<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Endpunkts“ beschrieben worden. Für das fliegende Personal ergeben sich<br />

keine Änderungen gegenüber dem dort beschriebenen Verfahren.<br />

4.2.2.6 Erfassung der Strahlenexposition<br />

Seit August 2003 wird die effektive Strahlendosis des Flugpersonals im Strahlenschutzregi-<br />

ster verzeichnet. Die effektive Dosis wird nicht direkt gemessen, sondern rechnerisch<br />

anhand der geflogenen Flugrouten ermittelt. Dabei kommt die Software EPCARD (Mares et<br />

al. 2009) <strong>zum</strong> Einsatz, die auf Konversionsfaktoren von Fluenz zu Dosis beruht. Eine<br />

retrospektive Rekonstruktion der individuellen Dosis lässt sich unter Einsatz von EPCARD<br />

erreichen, <strong>und</strong> ist für die Kohorte des Lufthansa-Cockpitpersonals bereits erfolgt. Eine<br />

genaue Beschreibung findet sich in (Hammer 2001). Es werden betriebliche Aufzeichnun-<br />

gen über individuelle, jährliche Flugst<strong>und</strong>en pro Flugzeugtyp kombiniert mit einer Job-<br />

Expositions-Matrix (JEM), die Strahlendosisraten pro Flugst<strong>und</strong>e, nach Jahr <strong>und</strong> Flugzeug-<br />

typ aufführt. Diese JEM wurde auf Basis der Information zu einzelnen Flügen, deren<br />

Häufigkeit <strong>und</strong> dem verwendeten Flugzeugtyp aus veröffentlichten Flugplänen berechnet,<br />

wobei die Strahlendosis für jeden einzelnen Flug mit der Software CARI der US-<br />

amerikanischen Federal Aviation Administration berechnet wurde.<br />

Über die Korrelation von effektiver Dosis <strong>und</strong> Linsendosis ist derzeit wenig bekannt.<br />

Allerdings werden aktuell von der ICRP Fluenz-zu-Dosis-Konversionsfaktoren für die<br />

Augenlinse errechnet (Petoussi-Henß 2011). Die Entwickler von EPCARD erörtern derzeit<br />

die Frage, ob Linsendosen in EPCARD berechnet werden sollen. Das technische Verfahren<br />

ist analog zu dem für die effektive Dosis implementierten Verfahren (Rühm 2011). Dies<br />

eröffnet die theoretische Möglichkeit, mit EPCARD auch retrospektiv Linsendosen zu<br />

bestimmen <strong>und</strong> zu prüfen, wie gut die effektive Dosis mit der Linsendosis für das Flugper-<br />

sonal korreliert. Zusätzlich <strong>zur</strong> Effektiven Dosis E gibt EPCARD die Umgebungs-<br />

Äquivalentdosis H*(10) aus, <strong>und</strong> jeweils den auf Neutronen <strong>und</strong> Protonen <strong>zur</strong>ückzuführen-<br />

den Anteil, wobei H*(10) etwa 85 % von E beträgt. H*(10) ist die Äquivalentdosis, die im<br />

Strahlungsfeld in 10 mm Tiefe in der ICRU-Kugel erzeugt würde. Wird H*(10) als Nähe-<br />

rung für die Größe H*(3) angesehen, die für die Augenlinse relevant ist, dann liegen die<br />

Strahlendosen der Augenlinsen von Flugpersonal in der gleichen Größenordnung wie<br />

diejenigen von interventionell tätigen Ärzten. Das Flugpersonal ist einem wesentlich<br />

homogeneren Strahlungsfeld exponiert als interventionell tätige Ärzte, so dass die Möglich-<br />

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