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Leitlinien für die Durchführung des Fallbezogenen ... - BWV

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! steuerliche Situation klären<br />

! Anlagevorschlag unterbreiten sowie Produktmerkmale, Vorteile und Kosten<br />

erläutern.<br />

Da <strong>die</strong> Eheleute Mustermann keine weiteren Vermögenswerte besitzen und ausschließlich<br />

mit unserem Haus <strong>die</strong> Bankverbindung haben, ergab sich keine neue Vermögenssituation.<br />

Die Eheleute sind sicherheits- und renditebewusst. Inder Regel sind <strong>die</strong>se Anlageziele<br />

gegensätzlich, denn eine hohe Rendite geht i. d. R. auch mit weniger Sicherheit einher.<br />

Am „Spannungsdreieck“ lässt sich den Eheleuten gut erläutern, wie <strong>die</strong> Faktoren Sicherheit,<br />

Rendite und Liquidität zueinander stehen. So zeichnen sich Aktienwerte durch eine hohe<br />

Liquidität aus, <strong>die</strong> Sicherheit allerdings ist geringer und in großer Abhängigkeit von<br />

verschiedenen Faktoren, <strong>die</strong> Rendite wiederum kann überdurchschnittlich sein. Am Beispiel<br />

Sparbrief konnte den Eheleuten Mustermann verdeutlicht werden, dass <strong>die</strong> gute Rendite von<br />

5,5% zwar mit einer hohen Sicherheit einherging (da Emittent <strong>die</strong>ses Papiers das<br />

Kreditinstitut selber war), <strong>die</strong> Liquidität allerdings nicht gegeben war.<br />

Die Kunden favorisierten daher eine Anlage, <strong>die</strong> grundsätzlich konservativ ausgelegt war,<br />

allerdings <strong>die</strong> zukünftige Chance der Märkte nicht unberücksichtigt ließ. Der Zeithorizont der<br />

Anlage betrug 5Jahre, dadurch das hohe Guthaben auf dem Sparkonto <strong>die</strong> geplanten<br />

zukünftigen Investitionen abgedeckt sind und zusätzlich eine gewisse Reserve mit<br />

eingebunden ist.<br />

Insofern bezog ich das verbleibende Gesamtvermögen von 50.000,00 €in<strong>die</strong> Analyse mit<br />

ein. 30.000,00 €davon bildeten durch <strong>die</strong> Inhaberschuldverschreibung eine konservative<br />

angelegte Basis, das sind 60% <strong>des</strong> Gesamtvermögens. Die Erträge daraus werden durch<br />

den Freistellungsauftrag kompensiert und müssen nicht versteuert werden.<br />

Unter Berücksichtigung der Chancen und Risiken waren <strong>die</strong> Eheleute Mustermann bereit,<br />

10% <strong>des</strong> Vermögens, also 5.000,00 €,inkonservative Aktientitel anzulegen. Insbesondere<br />

vor dem Hintergrund <strong>des</strong> langen Zeithorizontes sind <strong>die</strong> zuerwartenden Renditeaussichten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Eheleute sehr interessant. Umbequem <strong>die</strong> Erfahrungen und Kompetenz der<br />

Experten nutzen zukönnen, und mit geringem Aufwand den Zugang zuden Kapitalmärkten<br />

zu bekommen, empfahl ich <strong>die</strong> Anlage ineinem Investmentfond. Über <strong>die</strong> direkten und<br />

indirekten Kosten <strong>die</strong>ser Anlageform klärte ich <strong>die</strong> Eheleute Mustermann auf. Als Anlage<br />

empfahl ich den zweitgrößten Kapitalmarkt der Welt: Europa. Durch Reformen,<br />

Osterweiterung, Infrastrukturaufbau und Wandel inder Unternehmenslandschaft wächst<br />

Europa, der breit gestreute und branchenübergreifende Wachstum Europaland investiert<br />

konservativ indas dynamischeWachstum der Eurozone, ohneWährungsrisiko. Ich empfahl<br />

den Kunden eine Anlage in<strong>die</strong>ses Papier. Darüber hinaus sind <strong>die</strong> Erträge überwiegend<br />

steuerfrei, da Kursgewinne vor dem prognostizierten Anlagehorizont nicht versteuert werden<br />

müssen und <strong>die</strong> Dividenden gering ausfallen.<br />

Für <strong>die</strong> restlichen 15.000,00 €empfahl ich eine weitere konservative Anlageform. Hier<br />

schlug ich ihnen <strong>die</strong> Anlage ineinem konservativen Rentenfonds vor. Die Eheleute<br />

Mustermann profitieren auch hier von dem oben beschriebenen Fondsprinzip. Der Muster-<br />

Rentenfonds investiert überwiegend in deutsche festverzinsliche Wertpapiere und realisiert<br />

neben den Zinserträgen auch Kursgewinne bei Zinsänderungen. Auch bei <strong>die</strong>ser Anlage<br />

wird somit der steuerliche Aspekt berücksichtigt.<br />

Seite 50 Kaufmann <strong>für</strong> Versicherungen und Finanzen<br />

<strong>Leitlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Durchführung</strong> <strong>des</strong> <strong>Fallbezogenen</strong> Fachgesprächs<br />

<strong>BWV</strong>-<strong>Leitlinien</strong> 1/2009

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