sonder-soli 2 (Page 1) - DGB-Jugend
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FORTSETZUNG VON SEITE 8<br />
einzumischen und dies auch laut zu verkünden: Studentenunruhen,<br />
Lehrlingsbewegung und Friedensdemonstrationen<br />
bestimmten das politische <strong>Jugend</strong>bild der<br />
Siebziger. Diese Alternativbewegung kritisierte die<br />
Grundpfeiler der Wirtschaftsordnung und stellte traditionelle<br />
Lebensentwürfe in Frage. Die Gewerkschaften<br />
mussten um ihre jugendlichen Mitglieder bangen. Dieser<br />
Entwicklung versuchte man in Oberursel Rechnung<br />
zu tragen und entwickelte ein Thesenpapier zur gewerkschaftlichen<br />
Bildungsarbeit, das die Krise thematisierte<br />
und Lösungskonzepte beinhaltete. Das Papier stieß in<br />
den Organisationen auf Kritik und wurde als „Panikmache“<br />
und „Krisengerede“ abgetan.<br />
In der Folgezeit sorgten die Mitarbeiter des Hauses<br />
der Gewerkschaftsjugend immer wieder für politischen<br />
Zündstoff innerhalb und außerhalb der gewerkschaftli-<br />
chen Institutionen. Im Juni 1979, die Schule feierte ihr 25-jähriges<br />
Bestehen, verkündet Karl Schwab, im Vorstand des <strong>DGB</strong> zuständig<br />
für <strong>Jugend</strong>: „Ich habe veranlasst, dass ab sofort das Haus der Gewerkschaftsjugend<br />
Oberursel und sein Leiter, Kollege Hinrich Oetjen,<br />
aus der Abteilung <strong>Jugend</strong> beim <strong>DGB</strong>-Vorstand ausgegliedert<br />
und mir direkt unterstellt wird.“ Der Versuch, die Auseinandersetzungen<br />
damit zu beenden, scheiterte. 1980 bekam Schulleiter Oetjen<br />
auf Antrag der IG-Metall Öffentlichkeitsverbot; er durfte sich nur<br />
noch intern zu den Konflikten äußern. Nachdem die Schule aus der<br />
Abteilung <strong>Jugend</strong> ausgegliedert worden war, sollte sie stärker der<br />
Durchführung von Arbeitstagungen und Forschungsvorhaben dienen,<br />
auf deren Basis neue Wege gewerkschaftlicher <strong>Jugend</strong>politik erschlossen<br />
werden sollten.<br />
In den achtziger Jahren wurde die Situation der Schule immer<br />
prekärer. Zwar waren die eigenen Seminare gut besucht, der eigent-<br />
FORTSETZUNG SEITE 12<br />
„ ... Individualismus, der Bedeutungswandel von Kultur, die veränderte Bewertung<br />
des Geschlechterverhältnisses und der ökologischen Krise: Entwicklungen,<br />
die sich gegenseitig durchdringen, die miteinander verbunden<br />
sind und die auf die Frage zugespitzt werden können, wodurch die Industriegesellschaften<br />
des ausgehenden 20. Jahrhunderts geprägt sind. In<br />
der Diskussion sind Begriffe wie Freizeitgesellschaft, Informationsgesellschaft,<br />
Dienstleistungsgesellschaft, postindustrielle Gesellschaft. Reicht es also<br />
noch aus, den Widerspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital als den<br />
Grundwiderspruch zu orten, der die Gesellschaft bestimmt?“<br />
DAS PROJEKT<br />
„KUNST IM PARK“<br />
ERHÖHT DIE<br />
ATTRAKTIVITÄT<br />
DER HOCHHERR-<br />
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TEILNEHMER EINES<br />
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MITTE DER<br />
SIEBZIGER JAHRE