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sonder-soli 2 (Page 1) - DGB-Jugend

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<strong>DGB</strong>-JUGEND IN A KTION<br />

WER,WENN NICHT WIR!<br />

Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik<br />

haben die Gewerkschaften massiv in einem<br />

Bundestagswahlkampf mitgemischt. Mit der<br />

großangelegten <strong>DGB</strong>-Aktion „Deine Stimme für<br />

soziale Gerechtigkeit“ votierten die Gewerkschaften<br />

nach 16 Jahren Kohl-Regierung für<br />

einen Politikwechsel. Die <strong>Jugend</strong> der Gewerkschaften<br />

schlossen sich zum <strong>Jugend</strong>bündnis „Wer,<br />

wenn nicht wir“ zusammen und setzten auf<br />

eine zukunftsfähige Politik.<br />

Das <strong>Jugend</strong>bündnis forderte sinnvolle Arbeit, Ausbildung und<br />

Bildung für jeden, die gerechte Verteilung des erarbeitenden Reichtums<br />

und den schonenden Umgang mit Umweltressourcen. Monatelang<br />

zogen die <strong>Jugend</strong>abteilungen des <strong>DGB</strong> und der Einzelgewerkschaften<br />

an einem Strang und mobilisierten ihre Kräfte für eine<br />

Politikwende. Höhepunkt der Anstrengungen war ein Aktions-Festival<br />

am 19. September 1998 in Frankfurt. In der SOLI, Ausgabe 6/<br />

1998, zogen die Beteiligten ein Resümee.<br />

Roland Schinko, Bundesjugendsekretär des <strong>DGB</strong>:<br />

„Man muss viele Jahre zurückschauen, um eine Aktion der <strong>DGB</strong><br />

<strong>Jugend</strong> ähnlichen Kalibers zu finden. Über 30.000 <strong>Jugend</strong>liche<br />

kamen nach Frankfurt, darunter viele Schülerlnnen und StudentInnen.<br />

In einigen Organisationsbereichen, in denen die <strong>Jugend</strong>arbeit<br />

seit langem am Boden liegt, war das Festival der Impuls für einen<br />

Neubeginn. Alle Mitgliedsgewerkschaften standen hinter dem Aktionstag.<br />

Ein Umstand, der, wie die Vergangenheit lehrt (Beispiel<br />

Panzerknacker), nicht selbstverständlich ist. Die <strong>Jugend</strong>abteilungen<br />

der <strong>DGB</strong> Landesbezirke konnten eingebunden werden und organi-<br />

Fotos: Jürgen Planert<br />

27.9.1998: Bundestagswahlen. sierten eine breite Unterstützung.<br />

Die 16-jährige Ära von Bundes- Anwesende Vorstandsmitglieder<br />

kanzler Helmut Kohl ist beendet.<br />

Die Koalition CDU/CSU<br />

und F.D.P. wird abgewählt.<br />

Das Wahlergebnis ermöglicht<br />

zeigten sich begeistert und waren<br />

voll des Lobes. Auch von den <strong>Jugend</strong>lichen<br />

höre ich sehr viel Posi-<br />

den Machtwechsel zur rottives. Zunächst skeptische Hauptgrünen<br />

Koalition unter Bundesamtliche, die nur zögernd Karten<br />

kanzler Gerhard Schröder<br />

(SPD). Ergebnisse: SPD 40,9%<br />

(298 Mandate), CDU/ CSU<br />

35,1% (245), Bündnis 90/Die<br />

abnahmen, mussten sich ob der<br />

unerwarteten Nachfrage auf dem<br />

„Schwarzmarkt“ versorgen. Festzu-<br />

Grünen 6,7% (47), FDP 6,2% stellen bleibt: Die <strong>DGB</strong> <strong>Jugend</strong> hat<br />

(44), PDS 5,1% (35).<br />

sich zurückgemeldet.<br />

(...) Nachdem die Bundestagswahlen<br />

vorüber sind, müssen wir nun unsere politischen Inhalte<br />

präzisieren und uns in der veränderten politischen Landschaft neu<br />

positionieren. Dazu bedarf es jetzt sehr viel konzeptioneller Kleinarbeit,<br />

die natürlich auch öffentlichkeitswirksam in Aktionen umgesetzt<br />

werden muss. Beides – Inhalt und Form – muss jetzt im Zentrum<br />

unserer Diskussionen stehen. Wir müssen deutlich machen,<br />

dass die <strong>DGB</strong> <strong>Jugend</strong> eine Vision von einer anderen Gesellschaft hat.<br />

Ich bedanke mich recht herzlich für Eure Unterstützung.“<br />

Steffen Kühhirt, Bundesjugendsekretär der ÖTV:<br />

„Grundsätzlich war die Aktion ein Erfolg. Die Wahlparade und<br />

das Konzert waren eine gelungene Mischung aus Politik und Spaß.<br />

Wir haben dort für eine offene, moderne Reformpolitik gestanden<br />

und Einfluss genommen. Das Wahlergebnis gibt uns recht. Kritisch<br />

zu betrachten ist die Aktion auf der Friedensbrücke. Das war keine<br />

Aktion des <strong>Jugend</strong>bündnisses, <strong>sonder</strong>n die von Einzelgewerkschaften.<br />

Diese Art, mit demokratischen Parteien umzugehen, ist nicht<br />

unsere Form der politischen Auseinandersetzung. Das Gesamtergebnis<br />

wurde dadurch allerdings nicht geschmälert. Bei dieser<br />

FORTSETZUNG AUF SEITE 18

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