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sonder-soli 2 (Page 1) - DGB-Jugend

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FORTSETZUNG VON SEITE 29<br />

noch immer rund 52 Prozent der <strong>Jugend</strong>lichen im erwerbsfähigen<br />

Alter von Arbeitslosigkeit betroffen. Sie leben unter<br />

Bedingungen extremer sozialer Unsicherheit und Armut.<br />

Auch im Ausbildungssektor wirkt das Erbe der Apartheid<br />

fort: Beschränkter Zugang und erhebliche Qualitätsunterschiede<br />

im Ausbildungssystem sind auch heute noch für viele<br />

<strong>Jugend</strong>liche in Südafrika Realität. Die Zielsetzung von organisierten<br />

Maßnahmen der Gewerkschaftsjugend war und<br />

ist deshalb, sich gemeinsam über <strong>Jugend</strong>arbeitslosigkeit auszutauschen<br />

und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten.<br />

Polen<br />

Die Gewerkschaftsjugend hat die polnische Gewerkschaft<br />

„Solidarität“ gleich am Anfang ihres oppositionellen<br />

Daseins unterstützt. Auch als die „Solidarnosc“ ‘’ verboten<br />

wurde, blieben die Verbindungen erhalten. Eine Mittelkürzung<br />

für den deutsch-polnischen <strong>Jugend</strong>austausch konnte<br />

verhindert werden. Zwischen einigen Gewerkschaften und<br />

<strong>DGB</strong>-Landesbezirken existieren kontinuierliche Kontakte zur<br />

Solidarnosc-<strong>Jugend</strong>. Seit 1991 ist die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> durch ein<br />

Mandat des Deutschen Bundesjugendringes (DBJR) im<br />

Deutsch-Polnischen <strong>Jugend</strong>rat vertreten.<br />

Frankreich<br />

Seit 1996 wurde die deutsch-französische Zusammenarbeit intensiviert.<br />

Es entwickelte sich eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

mit der Gewerkschaft CFDT. Darüber hinaus bestehen<br />

Kontakte zur CGT und zur FO. Im Haus der Gewerkschaftsjugend<br />

wurde ein vielschichtiges Serviceangebot aufgebaut, welches den<br />

<strong>Jugend</strong>austausch der beiden Länder unterstützt. Dazu gehört unter<br />

anderem eine gemeinsame deutsch-französische Arbeitsgruppe mit<br />

der CFDT, in der Kontakte geknüpft und vertieft, inhaltliche Fragen<br />

bearbeitet sowie Fortbildungen angeboten werden.<br />

Internationaler Austausch<br />

Wer weiß schon, wie spanische <strong>Jugend</strong>liche ihre Zukunft beurteilen,<br />

wenn in etlichen Gegenden Spaniens jeder zweite <strong>Jugend</strong>liche<br />

nach der Schule ohne Arbeit und Ausbildung ist? Wie sehen israelische<br />

<strong>Jugend</strong>liche die Bundesrepublik Deutschland? Wie leben<br />

russische <strong>Jugend</strong>liche nach Glasnost und Perestroika, der Öffnung<br />

der Grenzen und dem Zusammenbruch der sowjetischen Einheit?<br />

Der internationale politisch-kulturelle <strong>Jugend</strong>austausch gehört zur<br />

Arbeit der Gewerkschaftsjugend. Den eigenen Horizont zu erweitern,<br />

sich offen machen für andere Kulturen, für andere politische<br />

Ansichten, verstehen, dass die deutsche Art, Arbeit und Leben zu<br />

bewältigen, nicht die einzige Möglichkeit ist, sich gesellschaftlich<br />

zu betätigen – das sind einige Ziele der internationalen Austausch-<br />

Maßnahmen. Dabei geht es nicht allein um die individuelle Erweiterung<br />

des Horizontes: Internationaler Austausch bedeutet Völkerverständigung,<br />

Abbau von Spannungen und Vorurteilen sowie aktive<br />

Mitarbeit an der Friedenssicherung.<br />

Investition in die Zukunft – Weltjugendtreffen Jamaika 1991<br />

Fünf Tage lang hielten sich jugendliche GewerkschafterInnen<br />

aus aller Welt 1991 auf der Karibikinsel Jamaika auf, wo das bislang<br />

letzte Weltjugendtreffen der Gewerkschaftsjugend stattfand. Der<br />

<strong>DGB</strong> und seine Gewerkschaften stellten mit 394 Delegierten die<br />

„Die Leistungsfähigkeit internationaler<br />

<strong>Jugend</strong>arbeit wird sich in den nächsten<br />

Jahren daran messen müssen, ob<br />

es gelingt, den Abstand zwischen den<br />

internationalen und den nationalen<br />

Arbeitsebenen der <strong>Jugend</strong>verbände<br />

und -gremien zu verkürzen und mit<br />

geringeren finanziellen und personellen<br />

Kapazitäten auf die Herausforderungen<br />

zu reagieren“, hieß es 1998 im<br />

Bericht der <strong>DGB</strong> <strong>Jugend</strong> zur Bundesjugendkonferenz.<br />

größte Gruppe unter den etwa 2.400 TeilnehmerInnen aus 74 Ländern.<br />

Auch bei der konkreten Soli-Arbeit kam das größte Projekt im<br />

Rahmen des Weltjugendtreffens von der <strong>DGB</strong> <strong>Jugend</strong>. Sie brachte<br />

einen Rundfunk-Sender mit auf die Insel. Für die Dauer des Treffens<br />

strahlte eine deutsch-jamaikanische Redaktion rund um die Uhr ein<br />

viersprachiges Radioprogramm aus. Nach dem Treffen bleibt der<br />

Sender auf der Insel. Kurze Zeit später nahm „Radio Mona“ als fünfter<br />

Radiosender auf Jamaika den regelmäßigen Sendebetrieb auf.<br />

Über die Erfahrungen während des Aufenthaltes und über die<br />

Lebensumstände jamaikanischer ArbeiterInnen berichtete die SOLI,<br />

Zeitschrift der <strong>DGB</strong> <strong>Jugend</strong>, im September 1991. Hier einige Auszüge<br />

aus der Dokumentation:<br />

Viele junge Jamaikaner wandern aus, weil ihnen ihr Land keine<br />

Perspektiven bieten kann. Jamaika ist ein Entwicklungsland, das Leben<br />

ist teuer, die Verdienstmöglichkeiten gering und es gibt ein<br />

großes Gefälle zwischen Arm und Reich. Jeder dritte Jamaikaner lebt<br />

Foto: Klaus-Jürgen Eichhorst<br />

AUF DEM WELTJUGENDTREFFEN<br />

IN JAMAICA

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