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sonder-soli 2 (Page 1) - DGB-Jugend

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28<br />

G EWERKSCHAFTSJUGEND<br />

BRAUCHT INTERNATIONALE<br />

Z USAMMENARBEIT<br />

Internationale Solidarität, internationale Kontakte und grenzüberschreitende<br />

Unterstützung gehörten immer zu den wichtigsten<br />

Elementen gewerkschaftlicher Betätigung. Dabei wird die internationale<br />

Arbeit der Gewerkschaften von der Vision geleitet, dass für<br />

ähnliche Arbeit weltweit ähnliche Arbeitsbedingungen gelten sollen.<br />

Eine Perspektive, die angesichts der ungleichen Verteilung auf<br />

der Erde unrealistisch erscheint.Um so notwendiger ist eine kontinuierliche<br />

Arbeit, die eine gerechtere Verteilung der wirtschaftlichen<br />

Güter anstrebt. Die oft zitierte „Würde des Menschen“ wird<br />

nicht nur im unachtsamen Umgang miteinander in Frage gestellt,<br />

<strong>sonder</strong>n be<strong>sonder</strong>s durch mindere Entlohnung missachtet. Ein<br />

großer Teil der Menschheit verdient – so ein Weltbankbericht des<br />

Jahres 1990 – umgerechnet 1,70 Mark am Tag.<br />

In den sogenannten Billiglohnländern sind jedoch nicht nur die<br />

Entlohnungsbedingungen skandalös. Meist gibt es weder Krankenversicherung<br />

noch Unfallschutz. Gefährliche Arbeitsstoffe und Produktionsverfahren<br />

sowie Kinderarbeit sind häufig die Regel. Auf die<br />

Spitze getrieben werden die sozialen Ungleichheiten dadurch, dass<br />

es in vielen dieser Länder verboten ist, sich zusammenzuschließen,<br />

um so eine Verbesserung der Lebensbedingungen zu erreichen. Gewerkschaften<br />

und gewerkschaftliche Organisationsversuche werden<br />

unterdrückt, die Anerkennung durch Regierung oder Justizapparat<br />

wird ihnen verweigert – und in nicht wenigen Regionen dieser Erde<br />

Foto: Gabriela Battaglia<br />

S TAND U P F OR<br />

Y OUR R IGHTS<br />

NICARAGUA 1985<br />

Südafrika, Nicaragua, El Salvador, Mozambique – die Liste der Länder, in denen die <strong>DGB</strong> <strong>Jugend</strong> internationale<br />

Partner fand, ist lang. So lang, dass sich mit ihr allein Seiten füllen ließen. Be<strong>sonder</strong>e Kontakte gab es indes in<br />

den vergangenen Jahrzehnten immer wieder. So führte das Engagement der deutschen Gewerkschaftsjugend<br />

zugunsten des ANC und verfolgter südafrikanischer Gewerkschafter zu einer langfristigen Zusammenarbeit. Die<br />

Unterstützung des brasilianischen Dachverbandes CUT beim Bau der Bildungsstätte Escola Sul durch Baubrigaden,<br />

Spenden und Sachspenden und die daraus ebenfalls resultierende langjährige Zusammenarbeit ist bis heute<br />

Thema vieler gewerkschaftlicher Veranstaltungen. Die Globalisierung und vor allem die zunehmenden rassistischen<br />

Übergriffe im eigenen Land machen die Blicke über die eigenen Grenzen hinaus in Nachbarländer und in<br />

Regionen der so genannten Dritten Welt heute notwendiger als zuvor.<br />

werden Interessenvertreter bedroht, gefoltert oder sogar ermordet.<br />

Die Möglichkeiten, in solchen Staaten Einfluss zu nehmen, sind gering.<br />

Die internationalen Verbände der Gewerkschaften bemühen<br />

sich durch die Unterstützung der Partner-Organisationen in den jeweiligen<br />

Ländern, gegen solche Verhältnisse anzugehen.<br />

Junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter der Bundesrepublik<br />

Deutschland haben in der Vergangenheit nicht nur den gewerkschaftlichen<br />

Aufbau in vielen Ländern unterstützt. Ihre Solidarität<br />

galt und gilt vor allem den Befreiungsbewegungen, die sich<br />

zum Ziel gesetzt haben, demokratische Verhältnisse zu erkämpfen.<br />

Nicaragua-Solidarität<br />

Als 1979 Diktator Somoza in Nicaragua gestürzt wurde und<br />

der Aufbau einer neuen Gesellschaft begann, wurden die Demokratisierungsbemühungen<br />

über lange Jahre von der Gewerkschaftsjugend<br />

unterstützt. 1,2 Millionen Mark wurden für den Aufbau der<br />

neuen nicaraguanischen Gesellschaft gesammelt. Hunderte von<br />

jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern fuhren in das<br />

mittelamerikanische Land, um vor Ort mit anzupacken. Eine Reihe<br />

von Projekten vor Ort wurden explizit gefördert und finanziell sowie<br />

administrativ unterstützt. Die Solidarität mit der nicaraguanischen<br />

Bevölkerung wird bis heute fortgesetzt, auch wenn die politische<br />

Führung gewechselt hat.

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