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gefährlich werden konnte - John begann tatsächlich damit, sie alle in eine Reihe zu<br />

zerren - war der Reiter abgestiegen. Er hielt sein blutiges Schwert weiter in der<br />

Rechten und trat zu seinem regungslos im tiefen Gras liegenden Gefährten.<br />

Auch John und ein kopfschüttelnder Ray-Ray gingen zu dem am Boden<br />

knienden Mann. Ein kurzer Blick genügte und sie wussten, dass für dessen<br />

Begleiter das Abenteuer oder was auch immer für allezeit zu Ende war. Eine tiefe<br />

schärende Wunde an seiner linken Seite, ein klaffender Riss quer über sein Gesicht.<br />

Da war nichts mehr zu machen. Da der überlebende Reiter keine Anzeichen<br />

machte, sich zu erheben, konnten die beiden den Toten in Ruhe betrachten.<br />

Er trug ein leichtes Leinenwams aus verblichenem braunen Stoff, darunter<br />

knielange Stoffhosen, genauso vergilbt. Geschnürte Sandalen und ein grober<br />

Strick, der sein Wams zusammenhielt, vervollständigten seine nun nicht mehr<br />

benötigte Kleidung. Waffen konnten sie keine bei ihm entdecken.<br />

Auch der andere Reiter war in braunes Leinen gekleidet, nur trug er eine lange<br />

Hose, schwere Reiterstiefel und an seinem Gürtel ba<strong>um</strong>elten eine abgewetzte<br />

schmucklose Schwertscheide und mehrere kleine Beutel.<br />

Jetzt erst blickte der überlebende Reiter auf und ein ernstes Gesicht sah sie an.<br />

Das Alter des Mannes war schwer zu schätzen, sein breites, grobporiges Gesicht<br />

zierte ein etwa zwei Tage alter Bart. Die Augen waren zusammengekniffen, als ob<br />

der Mann Sehschwierigkeiten hatte.<br />

Dann stand er auf, wechselte seine Waffe von der rechten in die linke Hand und<br />

streckte den beiden Brüdern seine nun unbewaffnete Rechte entgegen.<br />

„Habt Dank, Fremdlinge, habt Dank. Ohne euer Eingreifen wäre ich jetzt<br />

wahrscheinlich ebenso tot wie mein armer Begleiter. Wir hatten nicht damit<br />

gerechnet, so weit im Süden noch auf die Schergen des verfluchten Ĉszudrac zu<br />

treffen, sonst wären wir besser gewappnet gewesen.“<br />

John und Ray-Ray sahen sich verblüfft an. Was dieser Fremde da zu ihnen sagte,<br />

durften sie eigentlich gar nicht verstehen. Er bediente sich einer Sprache, wie sie<br />

sie noch nie vernommen hatten und doch verstanden sie jedes Wort, jeden Laut, als<br />

hätten sie schon immer so gesprochen oder einen Babelfisch im Ohr.<br />

Der Fremde schien ihre Verwunderung zu bemerken, doch schien er sie falsch zu<br />

deuten, denn er meinte weiter: „Ihr werdet euch, so nehme ich an, vermutlich<br />

fragen, und das nicht zu Unrecht, was ein Jahreszeitenhändler so weit im Süden des<br />

Reiches macht. Habe ich Recht?“<br />

John blickte achselzuckend zu seinem Bruder, der sich kopfschüttelnd im Ohr<br />

bohrte.<br />

„Und - oh verzeiht, wie unhöflich von mir, ich vergaß mich vorzustellen. Lisier<br />

Tonnelier, beglaubigter und vereidigter Jahreszeitenhändler.“<br />

„Aha, na klar, kein Problem - oder?“ Ray-Ray sah seinen Bruder fragend an.<br />

„Nein, nein, natürlich, alles klar.“ Und zu dem Händler gewandt. „War<strong>um</strong> sollten<br />

<strong>Sie</strong> auch nicht so weit im Süden sein?“<br />

Dem Händler schien den Sarkasmus der Frage nicht erkannt zu haben, denn er<br />

erzählt munter weiter.<br />

„Wie Ihr wisst, handeln wir normalerweise im Norden in den großen Städten.<br />

Aber seit Ĉszudrac begonnen hat, seinen Machtbereich immer weiter nach Osten<br />

und nach Norden auszudehnen, ist der Handel mehr oder weniger z<strong>um</strong> Erliegen<br />

kommen. Und als wir erfahren haben, dass weit im Süden, jenseits des großen<br />

Meeres, ein neues Königreich im entstanden sein soll, das, so die Kunde unserer<br />

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