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„Bevor du weiterberichtest habe ich eine drängende Frage. Kannst du mir sagen,<br />

wo wir <strong>hier</strong> sind, und vor allem, welches Dat<strong>um</strong> wir haben?“<br />

„Aber sicher, junger Freund. Nun, meine Hütte steht am nördlichen Rand des<br />

großen Gebirgsmassivs der Schneespitz-Berge. Wir gehören <strong>hier</strong> z<strong>um</strong> Schutzgebiet<br />

des Landbewahrers, den du aber noch kennen lernen wirst.“<br />

Vladimir hörte aufmerksam zu, fischte sich ein weiteres Bratenstück aus der<br />

Soße und blickte Schuh wieder auffordernd an.<br />

Dieser fuhr in seiner Erklärung fort.<br />

„Und das Dat<strong>um</strong> kann ich dir natürlich auch sagen. Wir schreiben heute den<br />

vierten Mond im dritten Jahr des wiederkehrenden Ochsenkreises.“<br />

„Aha, alles klar, danke,“ z<strong>um</strong> Glück war der verblüffte Ausdruck auf Vlads<br />

Gesicht sofort wieder verschwunden und von Schuh offensichtlich auch nicht<br />

registriert oder für wichtig erachtet worden, denn seine nächsten Worte waren.<br />

„Das Dat<strong>um</strong> ist auch mit ein Grund, dass wir annehmen müssen, von Ĉszudracs<br />

Wer-Geschöpfen wieder vermehrt belästig zu werden, braucht dieser doch die<br />

vierte Mondphase notwenig für seine Versuche, solange er nicht die heiß begehrten<br />

Jahreszeiten-Steine besitzt.“<br />

Für Vladimir wurde es zwar immer verworrener, aber Schuh war jetzt so ins<br />

Erzählen versunken, dass er nicht mitbekam, wie Vlads Kauen immer langsamer<br />

und bedächtiger wurde, und auch sein Weinkons<strong>um</strong> merklich zurückging, dafür das<br />

Unglauben und die Unverständnis sich in seiner Mimik immer breiter machte.<br />

Mit in sich gekehrten Augen fuhr der Kreateur in seiner Schilderung fort.<br />

„Den Spuren vorsichtig folgend drangen wir also immer tiefer in den Urwald.<br />

Die breite Bahn der Verwüstung, der <strong>um</strong>geknickten Ba<strong>um</strong>stämme, der<br />

plattgetretenen Büsche machte es uns leicht und wir waren sicher, einem von<br />

Ĉszudracs Wer-Tieren auf der Fährte zu sein. Ja, und dann fanden wir dich und den<br />

toten Halbbären. Mein Liebling schleppte dich heim zu unserer Hütte und <strong>hier</strong><br />

hatte ich meine liebe Mühe, dich wieder zusammenzuflicken, denn irgend etwas an<br />

deinem Metabolismus wehrte sich gegen all meine Künste als Kreateur, so dass ich<br />

gezwungen war, auf natürliche Heil- und Hilfsmittel zurückzugreifen. Nun, sie<br />

haben z<strong>um</strong> Glück zusammen mit deiner eisernen Konstitution geholfen und ich war<br />

gerade dabei, einen meiner Kleinen mit einer Botschaft an No-Kixellu zu versehen,<br />

als ich die große mentale Erschütterung verspürte...“<br />

Lucius Schuh verst<strong>um</strong>mte und vergrub sein Gesicht in den heilkundigen Händen.<br />

Aus einer dunklen Ecke der doch sehr gerä<strong>um</strong>igen Hütte kam ein leises klagendes<br />

Winseln.<br />

Vladimir stellte seinen Becher auf den Tisch und bemühte sich, im Halbdunkel<br />

der hinteren Stube etwas erkennen zu können. Etwas, das im Dunkeln knurrte oder<br />

winselte, war ihm noch nie geheuer gewesen. Doch der Kreateur hatte sich wieder<br />

gefangen und hob seinen Kopf, ein leichtes Glühen in seinen tiefen Augen.<br />

„Entschuldige mich. Aber die Erinnerung - doch, jetzt, komm, mein kleiner<br />

Liebling, zeig dich ruhig unserem Gast.“<br />

Neugierig wartete Vlad darauf, was aus der Ecke, in der es vorhin gewinselt<br />

hatte, herauskommen würde. Und als sich langsam der Schatten bewegte und in<br />

sein Gesichtsfeld wanderte - mit so etwas hatte er nicht gerechnet!<br />

Vladimir war sich nicht sicher, wie er das Wesen beschreiben sollte, das langsam<br />

aus dem Dunkel des Ra<strong>um</strong>es auf ihn zuschritt. Am ehesten, fand er, ähnelte es<br />

einer Mischung zwischen einem zu klein geratenen Lindwurm und einer zu groß<br />

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