Bitte hier klicken, um Sie aufzurufen! - E-stories

Auf dem freien Platz zwischen ihnen war Tonnelier unterdessen ganz
zusammengesackt, einen zweiten ungefiederten Pfeil im Rücken. Unter seinem
Oberkörper quoll langsam eine dunkelrote Pfütze hervor.
Alles zusammen hatte nicht mehr als ein paar Sekunden gedauert und als nun
hinter einer Bodenwelle neben dem noch intakten Stadel die ersten wilden
Gestalten heulend und mit schwingenden Waffen hervorbrachen wurden sie von
Ray-Rays 9-mm- und Johns 11,9-mm-Hornissen empfangen. Die erste Welle der
wild brüllenden und fuchtelnden Kreaturen war zwar schnell zu Boden geschickt
worden, doch schon hetzte die nächste Gruppe bellender und krakeelender Wilder
heran. John überließ es seinem Bruder, die Kerle etwas in Schach zu halten, da er
erst die Trommel seines Colts leeren und nachfüllen musste, dann wollte er sich
wieder an dem Scheibenschießen beteiligen, als die Wilden so etwas wie Vernunft
zeigten. Anstatt sich weiter durch Ray-Rays Uzi-Beschuss dezimieren zu lassen,
blieben einige von ihnen hinter den toten Leibern der ersten Angriffswelle liegen
und spannten in ihrer notdürftigen Deckungen ihre kurzen Bögen.
John hatte gerade noch Gelegenheit, sich ein paar Meter nach hinten in eine
Kuhle zu rollen, da entzündeten die ersten Brandpfeile auch schon den trockenen
Busch, der ihm eben noch als Deckung gedient hatte.
Auch Ray-Ray musste sich hauteng an das Holz des Brunnenbottichs kauern, als
die ersten Pfeile in steilem Winkel hinter ihm in den aufgewühlten Boden fuhren.
Durch dieses Pfeilgewitter geschützt hatte sich eine vierte Reihe Angreifer hinter
dem natürlichen Wall aus toten Gestalten gesammelt, und als die Bogenschützen
pausierten, um neue Pfeile einzulegen und einige von ihnen zu entzünden,
sprangen sie vor und rannten über die zweite Reihe Toter hinweg auf die
Deckungen der beiden Brüder zu.
Zu nah, um noch gezielt mit dem Colt kämpfen zu können, blieb John nichts
anderes mehr übrig, als aufzuspringen, hinter dem Rauch hervorzuhetzen, sich
eines der merkwürdig geformten Schwerter der gefallenen Wilden zu schnappen
und sich dem ungleichen Kampf zu stellen.
Was nun geschah lässt sich mit Worten kaum fassen, zu schnell kamen die
Aktionen hintereinander, durcheinander, gleichzeitig.
In dem Bewusstsein, dass der Mensch im Angesicht einer Todesgefahr
ungeahnte Kräfte und Fähigkeiten entwickeln konnte, führt der Duke von Scofield
die ihm ungewohnte, aber nicht schlecht in der Hand liegende Waffe mit einer
Wucht und Ungestümheit, dass die ersten der geifernden Meute mit gespaltenen
Schädeln und durchtrennten Gliedmaßen vor ihm lagen, während Ray-Ray die
ganze Angelegenheit raffinierter zu lösen versucht hatte.
In der minimalen Pause zwischen dem Ende des Pfeilregens und dem
Auftauchen der ersten Wilden des vierten Angriffsschwungs, war er zur Seite
gekrochen, wo ebenfalls ein Schwert für ihn bereit lag. Er hatte es gepackt und war
mit ihm an die Längsseite des Holztroges gehuscht, hatte seine Uzi-Pistols in ihren
Holstern verstaut und dafür aus den Tiefen seiner Gürteltaschen eine Handgranate
gezaubert.
Die notwendigen drei Sekunden nach Entriegeln des roten Sperrhebels
kurzerhand auf zwei verkürzend, schleuderte er das Kraftei hinter den
Menschenwall der ersten Angreifer und gleichzeitig mit seinem ersten
Schwertstreich gegen die herumwirbelnden Wilden detonierte seine Granate und
riss dröhnend eine tiefe Grube in die Reihe der Bogenschützen.
27