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Mittlerweile war das kleine Nachtlager aufgeschlagen. Die drei Warmblüter
grasten am Rand der Lichtung. John und Ray-Ray hatten ein paar Decken aus dem
Vorrat des Händlers bekommen. Sie hatten ihre Mäntel abgelegt, sich kurz in die
Büsche geschlagen (der Händler übrigens auch) und während sie jetzt an einem
kleinen Feuer saßen und ein kaffeeähnliches Gebräu schlürften, über den Flammen
ein von John mit einem gezielten Scofield-Schuss erlegtes Kaninchen brutzelte und
die Sonne langsam zwischen den Baumstämmen versank, kam das Gespräch auf
die Jahreszeiten-Steine des Händlers.
„Diese Steine“ begann Tonnelier zwischen zwei Schluck des gar nicht mal so
üblen Kaffeeersatzes (etwas gutes altes Wissen schien zu Ray-Rays Zufriedenheit
also doch gerettet worden zu sein), „sind nun keine eigentlichen Waren, man kauft
und verkauft sie nicht, wie man Stoff und Gewürze anbietet. Es sind viermal vier
Steine, die von den Göttern gesandt wurden, und deren Betrachtung und Benützung
Glück und Zufriedenheit auslöst, und mit deren Hilfe und der nötigen
Zauberformeln das Böse gebannt werden kann. Die Aufenthaltsorte dieser jeweils
vier Steine sind natürlich nur den Händlern und Rätselmeistern bekannt.“
In Ray-Ray machte sich Unbehagen breit. Also ist nicht nur nützliches Wissen
über die Zeit gerettet worden, sondern leider auch dieser Esoterik-Kram. Steine
vom Himmel! Glück und Zufriedenheit, wenn man sie nur ansah! Dass sich
manche Sachen in der Geschichte immer und immer zu wiederholen schienen!
Und der Händler fuhr auch noch mit ernster Miene fort: „Natürlich ist auch
Ĉszudrac brennend an diesen Steinen interessiert, hofft er doch, mit deren Kraft
T´Zulroc nicht nur zu rufen sondern auch bändigen zu können. Als Großhexer mag
er dazu durchaus in der Lage sein, falls es ihm gelänge, auf alle sechzehn Steine
zugreifen zu können. Und mit Hilfe des Hochlords des Chaos hofft und plant er
dann, sein Herrschaftsgebiet über die ganze Welt ausbreiten zu können und alles
unter sein Gewaltregime zu vereinigen. Daher auch sein Überfall auf mich und
meinen Begleiter.“
„Jetzt mal langsam, mein Freund,“ unterbrach Ray-Ray den Erzähler. „Wenn
alles so ist wie du sagst, warum hat dann dieser Ĉszudrac dich nicht schon in
seinem Herrschaftsbereich überfallen, um diese Wundersteine zu bekommen?“
„Weil er nicht wissen konnte, dass ich mit meinen vier Steinen nach Süden
unterwegs war, um sie vor seinem Zugriff zu schützen.“
„Wie? Du meinst du hast diese vier Wundersteine bei dir?“
„Ja, in diesen vier Beuteln an meinem Gürtel, in jedem steckt einer meiner
Jahreszeitensteine.“
„Und das verrätst du uns so ganz nebenbei. Wer sagt dir, dass wir nicht auch
hinter diesen Klunkern her sind.“
„Eben die Steine, edler Fremder. Während ich über der Leiche meines
bedauernswerten Gefährten kniete, habe ich sie zu Rate gezogen, oder genauer
gesagt den Wahrheitsstein, und er hat mir gezeigt, dass ich Euch trauen kann.“
„Aha, so einfach geht das. Ja, wenn das so ist...“ Ray-Ray schüttelte seinen Kopf
und erinnerte sich rechtzeitig daran, dass das Kaninchen nun mittlerweile gar sein
müsste und beschloss, das Thema einfach zu wechseln und sich um den Braten zu
kümmern.
Der Händler lächelte, während er dankbar ein von Ray-Ray dargebotenes Stück
Kaninchenschenkel entgegennahm.
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