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machte. Dann brannte die Filterlose und tief inhalierte er Kohlenstoffdioxid,<br />

Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide, Butadien, Benzole, Formaldehyd, Acetaldehyd,<br />

Methanol, Blausäure, Niktotin, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe,<br />

aromatische Amine und N-Nitrosamine. Es war ihm egal.<br />

Während er so dastand und das Feuerzeug wieder in der Hosentasche<br />

verschwinden ließ, war es ihm aber als hätte er ein nicht <strong>hier</strong>hergehörendes<br />

Geräusch vernommen. Ein Schwall Rauch (Inhaltsstoffe wie gehabt), der aus<br />

seinen Nasenlöchern aufstieg, verschwand im Gehölz. Der Mann lauschte<br />

angestrengt.<br />

Von halblinks vorn kam ein leises Knacken und Krachen. War da etwa noch<br />

jemand in diesem beschissenen Verhau unterwegs? Oder war dieser Jemand ein<br />

Etwas?<br />

Der verkratzte und verschundene Mann hatte zu viele gefährliche Situationen aus<br />

früheren Abenteuern hinter sich, <strong>um</strong> auf dieses Geräusch gleich erfreut zu<br />

reagieren. Sein Instinkt warnte ihn davor, dass, wer sich in diesem Gestrüpp<br />

her<strong>um</strong>trieb, nicht unbedingt zu seinen Freunden zu rechnen sein musste. Und so<br />

blieb er erst einmal ganz ruhig stehen und harrte der Dinge. Er glaubte, die<br />

Geräusche näher kommen zu hören. Die Zigarette in seinem Mundwinkel kokelte<br />

langsam vor sich hin. Hin und wieder stieg ein Rauchwölkchen (sic!) in seine Nase<br />

und nur dank eiserner Selbstbeherrschung konnte er ein Niesen oder Husten<br />

unterdrücken. Er dachte gar nicht daran, den Glimmstengel ausz<strong>um</strong>achen und<br />

verräterische Geräusche zu produzieren. Die Überlegung war zwar unsinning, denn<br />

durch sein bisheriges krachendes Stapfen durch den Urwald und seine nicht minder<br />

lautstarke Flucherei dürfte er sich eh schon verraten haben. Aber lassen wir ihn in<br />

dem Glauben, dass Strammstehen jetzt angebracht wäre.<br />

Langsam aber sicher kam die Glut der Zigarette immer näher an seinen Bart - er<br />

musste etwas unternehmen.<br />

Er blickte angestrengt in die Richtung, aus der er das Geräusch, Knacken und<br />

Brechen von Zweigen und Ästen, vernahm, aber die dicht an dicht stehenden<br />

verrankten Bä<strong>um</strong>e und schlehenähnlichen Sträucher erlaubten nicht mehr als ein<br />

paar Schritte Sicht. Nur einen unangenehmen Aasgestank glaubte er durch den<br />

Rauch seiner Zigarette riechen zu können (und das will was heißen, bei einer<br />

Gauloises blau).<br />

Da, jetzt war das Brechen schon ganz nah. Vorsichtshalber drehte er das etwa 50<br />

Zentimeter lange Bowiemesser in seiner Rechten, bis es aus der Schlag- in die<br />

Stich- und Stoßhaltung gekommen war. Und jetzt - Stille, tödliche Stille. Das<br />

Bersten von Holz war erstorben und mit ihm alle anderen Geräusche des Dickichts.<br />

Bedrückende Ruhe. Kein Ton, kein Insektengezirpe, nichts.<br />

Verdammt, jetzt wurde es knapp, die Kippe glimmte gefährlich in Bartnähe. Mit<br />

unendlicher Behutsamkeit führte er seine Linke z<strong>um</strong> Mund, streifte dabei eine<br />

dieser beschissenen Ranken und hinterließ ein paar Dornen mehr in seiner Haut. Er<br />

verharrte. Nichts, noch immer kein Laut. Seine Hand schlich weiter, erreichte die<br />

Zigarette, löste sie widerstrebend aus den Lippen und drückte sie zwischen den<br />

Fingern aus. Seine Anspannung war so groß, dass er den zusätzlichen Schmerz der<br />

heißen Glut nicht einmal bemerkte.<br />

Die Augen wollten ihm sc<strong>hier</strong> aus den Höhlen quellen, so starrte er in die<br />

dunklen Schatten des Unterholzes. Dann ließ er sich langsam in die Hocke sinken,<br />

schrammte mit dem offenen rechten Oberschenkel einmal mehr an einer rauen<br />

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