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zitierten Brocken. Es waren vier asymmetrische, farblose und walnussgroße Steine<br />
aus einem trüben Material, die der Rätselmeister behutsam in seiner Hand hin und<br />
her rollen ließ. Auf den ersten Blick konnten Ray-Ray und John absolut nichts<br />
erkennen, das die Steine hätte magisch wirken lassen.<br />
Auf des Rätselmeisters enthusiastischen Ruf: „Oh, bei der gütigen Göttin, daf<br />
find fie!“ hin, schauten die beiden noch intensiver auf die vier Gebilde in dessen<br />
Hand, sahen sich dann an, und zuckten mit den Schultern. <strong>Sie</strong> hatten schon tollere<br />
und aufsehenerregendere Steine gesehen.<br />
Aber No-Kixellus ließ sich in seiner Begeisterung nicht bremsen.<br />
„Die geheiligten Fteine. Und <strong>hier</strong> daf Amulett, genau, <strong>hier</strong> daf Amulett.“<br />
„Der wiederholt sich aber oft,“ flüsterte Ray-Ray seinem Bruder zu.<br />
„Scht, still, ich glaub, jetzt kommt´s!“<br />
„Wem, dir oder ihm?“<br />
„Sei jetzt du einfach ruhig!“<br />
No-Kixellus richtete sich ungeachtet seiner noch verbundenen Füße in kniende<br />
Stellung auf, schlug eines der angesengten Bücher vor ihm auf, ließ die Steine<br />
vorsichtig auf die geöffneten Seiten rollen und hob den Talisman mit empor<br />
gestreckter Linker z<strong>um</strong> Mittagshimmel. Mit der rechten Hand zeichnete er langsam<br />
runenähnliche Zeichen auf der vergilbten Buchseite nach und begann mit tiefer,<br />
sonorer Stimme unverständliche Silben und Worte zu murmeln.<br />
Es hörte sich an wie: „Dji-ô, ti-ô, ei-djî, dâb-l-`el ... dji-ô, ti-ô, ei-djî, dâb-l-´el ...<br />
dji-ô, ti-ô, ei-djî, dâb-l-´el ...”<br />
Und immer wieder diesen Singsang: “dji-ô, ti-ô, ei-djî, dâb-l-´el ...“ immer lauter,<br />
immer drängender, bis seine Stimme wie ein d<strong>um</strong>pfer Druck in der Landschaft zu<br />
hängen schien.<br />
Lauter und lauter, mächtiger und mächtiger rief er seine Beschwörung in die<br />
brütende D<strong>um</strong>pfheit. „dji-ô, ti-ô, ei-djî, dâb-l-´el!”, <strong>um</strong> dann mit einem Mal zu<br />
verst<strong>um</strong>men, und mit ihm verst<strong>um</strong>mte jeder Laut des Landes rings<strong>um</strong>, jeder Laut<br />
der Erde, jeder Ton des Univers<strong>um</strong>s, mit ihm verst<strong>um</strong>mten die Atemzüge der<br />
beiden Brüder, mit ihm verst<strong>um</strong>mte der Herzschlag der Welt, mit ihm verst<strong>um</strong>mte<br />
das Leben überhaupt.<br />
„T´Zulroc!!!“ Wie ein Blitz zerriss No-Kixellus´ gellender Schrei die<br />
Spinnweben der Stille, der Düsternis und des Schlamms. Ohne Lispeln, denn jetzt<br />
ging es <strong>um</strong>s Ganze.<br />
„T´Zulroc! <strong>Sie</strong>hst Du, wer wiedergekommen ist? <strong>Sie</strong>hst Du die zwei Schwerter<br />
des Lebens? Die Furcht wird ab jetzt nicht mehr von Dir weichen. <strong>Sie</strong>h es Dir an,<br />
T´Zulroc, sieh es Dir an, das Amulett des EWIGEN HELDEN! <strong>Sie</strong>h es Dir an und<br />
fürchte Dich. T´Zulroc, Großlord des Chaos, T´Zulroc, Herrscher über die Ebenen<br />
des Wahnsinns, T´Zulroc - Staub unter den Füssen der Göttin, T´Zulroc...“<br />
Gleichzeitig mit dem letzten Anrufen des Chaos-Fürsten ging ein wütendes<br />
Beben durch die Luft. Das emporgereckte Amulett in der linken Hand des<br />
Rätselmeisters begann zu glühen wie ein Rubin, zu singen wie kreischende Sägen.<br />
Ein eisiger Ton, als ob Diamant Stahl durchtrennte.<br />
Fassungslos starrten die beiden Brüder auf das Schauspiel jenseits des Normalen<br />
und Verständlichen, und nur der glückliche Umstand, dass sie beide über einen<br />
gesunden Menschenverstand, genügend Skepsis und ein außergewöhnlich<br />
strapazierbares Nervenkostüm verfügten, hielt sie davon ab, bei dem was nun<br />
folgte, nicht an ihren sieben Sinnen zu zweifeln.<br />
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