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KI O<br />

i n d e r R e i t s c h u l e<br />

N<br />

Für das Tagesprogramm die Tageszeitung oder das Internet www.bernerkino.ch<br />

LICHTSPIEL<br />

www.reitschule.ch / Telefon 031 306 69 69 www.lichtspiel.ch / Telefon 031 381 15 05 www.pasqu<strong>art</strong>.ch / Telefon 032 322 71 01<br />

■ Erwin Wagenhofer Erwin Wagenhofer ist in der<br />

Schweiz durch seinen Film We Feed the World bekannt<br />

geworden. Im März sind neben diesem globalisierungskritischen<br />

Film auch zwei Berner Filmpremieren<br />

von Wagenhofer zu entdecken: Limes zeigt<br />

die Absurdität der europaweiten Einwanderungs-<br />

und Abschottungspolitik auf und Der Gebrauch des<br />

Menschen ist eine Hommage an den serbischen Romancier<br />

Aleksander Tisma. Wagenhofer setzt sich<br />

in diesem Film, der den gleichen Namen trägt, wie<br />

Tismas 1994 erschienener Roman, mit den Themen<br />

auseinander, die Tisma in allen seinen Romanen<br />

(u.a. Treue und Verrat, Die wir lieben) bewegen:<br />

Faschismus, Gewalt, Holocaust, Krieg und Vertreibung.<br />

Daten: We Feed the World / Limes: 1./3./9.3; Der Gebrauch<br />

des Menschen: 2./10.3.<br />

Hommage an die Frauenfi lmtage Am 14. März<br />

erscheint das Buch KINO FRAUEN EXPERIMEN-<br />

TE, herausgegeben von Esther Quetting, einer ehemaligen<br />

FrauenFilmTage-Frau. Ausgehend von der<br />

Rekonstruktion der Geschichte des Kinoprojekts<br />

FrauenFilmTage Schweiz werden darin die Bedeutung<br />

geschlechterbewusster Kinoarbeit und der<br />

Stellenwert von Frauenkinoprojekten diskutiert.<br />

Esther Quetting hat in diesem Buch Autorinnen<br />

zu Wort kommen lassen, die aus ihrer jeweiligen<br />

Perspektive als Filmkritikerin, Filmkuratorin, Historikerin,<br />

Filmemacherin oder Kinogängerin, ihre<br />

persönliche Auseinandersetzung mit Kino und feministischen<br />

Positionen darlegen.<br />

Aus Anlass dieser Buchtaufe zeigt das Kino in<br />

der Reitschule, Filme, die in der weiblichen Filmgeschichte<br />

Spuren hinterlassen haben: Anna Göldin<br />

von Gertrud Pinkus (15./16.3.), Orlando von Sally<br />

Potter (17.3.), Katzenball von Veronika Minder<br />

(23./24.3.) Ein Wiedersehen gibt es am 29./30./31.3.<br />

mit der rotzfrechen tschechischen Filmsatire Sedmikrasky<br />

- Tausendschönchen – Ein Märchen oder<br />

auch Die kleinen Margariten genannt von Vera Chytilová.<br />

Esther Quetting wird am Freitag, den 16. März<br />

ihr Buch im Kino in der Reitschule präsentieren und<br />

am 23. März ist Veronika Minder, eine der Gründerinnen<br />

der FrauenFilmTage, im Kino anwesend.<br />

8. und 22.3.: UNCUT mit Gazon maudit und<br />

Beautiful Boxer<br />

■ In Crustacés et coquillages (F 2005) zerbröckelt<br />

das traute Ferienglück einer Pariser Familie,<br />

weil es unter der heilen Fassade gehörig brodelt.<br />

(Mo 5.3., 20:00 h)<br />

Elektrifi kation der Schweizerischen Eisenbahnen<br />

(CH, 1921-26) zeigt in einer Fülle von<br />

visuellen Details, unter welchen Bedingungen<br />

Staumauer und Druckleitung im Tal der Barberine<br />

gebaut wurden, wie ArbeiterInnen in den Lokomotivfabriken<br />

Akkordarbeit leisteten und wie bereits<br />

in den 20er-Jahren Reisende aus aller Welt mit<br />

elektrischen Zügen durch die Schweizer Bilderbuchlandschaft<br />

fahren. Stumm mit Livebegleitung<br />

von W. Pipczynski. (Mo 12.3., 20:00 h)<br />

Eisensteins Strike (Russl., 1924) bildet den<br />

Auftakt zum Propagandafi lmzyklus des Filmclubs<br />

der Uni Bern. Unter Streikandrohung versuchen<br />

Fabrikarbeiter ihre Rechte geltend zu machen.<br />

Ihre Wut wird durch den Selbstmord eines von der<br />

Direktion des Diebstahls beschuldigten Arbeiters<br />

entfesselt (Mi 21.3., 20:00 h). Okraina von Piotr<br />

Luzik (Russl., 1998) ist eine Parabel über das Verhältnis<br />

von Macht, Gehorsam und Totalitarismus:<br />

In Sachen Ausbeutung hat sich weder unter dem<br />

Zaren, noch im Kommunismus, noch in der Zeit<br />

von Glasnost viel verändert. (Mi 28.3., 20:00 h)<br />

Das Lichtspiel hat das fi lmische Werk des vor<br />

rund einem Jahr verstorbenen Fotografen und Filmemachers<br />

Kurt Blum aufgearbeitet und von vier<br />

bedrohten Filmen neue Kopien hergestellt. Diese<br />

Werke werden nun in einer Hommage vorgeführt<br />

und zusammen mit einem Gespräch, welches David<br />

Landolf und Kurt Blum in den letzten Wochen<br />

vor dem Tod des Künstlers geführt haben, auf einer<br />

DVD veröffentlicht. (Mo 26.3., 20:00 h)<br />

In CinemAnalyse moderiert Prof. Dr. A. Wildbolz<br />

vom Sigmund-Freud-Zentrum Bern Werke aus<br />

der Filmgeschichte. Die Reihe st<strong>art</strong>et mit G.-W.<br />

Pabsts Geheimnisse einer Seele (D 1926): Ein von<br />

Eifersucht geplagter Chemiker wird von grotesken<br />

Träumen heimgesucht, die ihn beinahe dazu bringen,<br />

seine Frau zu erstechen. Entsetzt über sein<br />

Verhalten konsultiert er einen Psychoanalytiker.<br />

Wie ein Puzzle fügen sich Erinnerungen und Ängste<br />

zusammen, bis es gelingt, zum Kern der Probleme<br />

vorzudringen. (Do 29.3., 20:00 h)<br />

■ Neue Filme von Frauen: Sehnsucht (2.3.-5.3):<br />

Der Spielfi lm von Valeska Grisebach erzählt eine<br />

ungewöhnliche Liebesgeschichte in einer realistischen,<br />

manchmal dokumentarisch anmutenden<br />

Weise. Grbavica (9.3.-12.3.): Der systematische<br />

sexuelle Missbrauch während des Bosnienkrieges<br />

steht im Mittelpunkt des Films von Jasmila Zbaniè.<br />

Ihr ist ein beeindruckender, feinfühliger Film über<br />

das Lieben und Leben von leidgeprüften Familien<br />

Jahre nach dem Krieg gelungen. Den internationalen<br />

Tag der Frau am 8. März feiert das Filmpodium<br />

zusammen mit dem Frauenplatz Biel: Ousmane<br />

Sembenes Film Moolaadé über eine mutige Frau,<br />

die sich gegen die Beschneidung zur Wehr setzt,<br />

wird umrahmt mit afrikanischer Musik und einer<br />

kulinarischen Überraschung!<br />

transformer 2 vom 16.3. - 2.4.: Mit Ausstellungen,<br />

Performances und Filmen begeben sich<br />

die OrganisatorInnen von transformer 2 auf eine<br />

neue Reise in das Reich der sich aufl ösenden Geschlechtergrenzen.<br />

Travestie, Metamorphose und<br />

Transformation: Seit es das Kino gibt haben sich<br />

Filmschaffende mit diesen Themen auseinandergesetzt.<br />

Allen voran Pasolini, dessen wunderbarverstörender<br />

Film Teorema den Auftakt zum diesjährigen<br />

Festival im Filmpodium macht. Auch Sally<br />

Potters sinnlich-leichtfüssiger Transgender Orlando,<br />

der mal als Frau mal als Mann durch die Jahrhunderte<br />

wandelt, ist wieder einmal zu sehen.<br />

Neue Werke im transformer 2 sind u.a. Beautiful<br />

Boxer des Thailänders Ekachai Uekrongtham<br />

und Thomas W<strong>art</strong>manns Between the Lines - Indiens<br />

drittes Geschlecht. Beautiful Boxer erzählt<br />

neben dem Aufstieg im Kickbox-Ring auch die Geschichte<br />

eines anderen Kampfes - nämlich jene<br />

von einem Mann, der davon träumt eine Frau zu<br />

sein. In Between the Lines begibt sich der Regisseur<br />

in das Reich des Dritten Geschlechts. Thomas<br />

W<strong>art</strong>manns Dokumentarfi lm ist eine scharfe Beobachtung<br />

über ein in unseren Gesellschaften immer<br />

noch tabuisiertes Phänomen. Sein Film über die<br />

Hijras, die Eunuchen Indiens, ist einfühlsam, nie<br />

moralisierend und frei von falscher Betroffenheit.<br />

ensuite - kulturmagazin Nr. 51 | März 07 27

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