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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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1.2 Problem-, Fragestellung und Methodik<br />

Die zunehmende gesellschaftliche Bedeutung des Sports rückte auch die den Sport<br />

traditionell unterstützenden Wissenschaftsdisziplinen <strong>im</strong>mer mehr in den Vordergrund.<br />

Sportpädagogik, Sportpsychologie, Sportsoziologie, Sportgeschichte, Sportmedizin,<br />

Sportphilosophie sowie die Bewegungs- und Trainingslehre haben mit beständigem<br />

Nachdruck relevante Sachverhalte des Sports und seine professionellen D<strong>im</strong>ensionen<br />

aufgegriffen und entsprechend analysiert. Die in Deutschland über eine lange Phase ein<br />

Schattendasein fristende Sportökonomie ist dagegen erst seit relativ kurzer Zeit als<br />

zunehmend selbstbest<strong>im</strong>mende und „aktive“ Institution in den Kreis der etablierten<br />

sportwissenschaftlichen Forschungsfelder aufgerückt. 1 Anders formuliert war die<br />

Sportwissenschaft lange Zeit durch eine „Ökonomieferne“ geprägt, da<br />

sportwissenschaftliche Studiengänge sich meist an der Lehrer<strong>aus</strong>bildung orientierten.<br />

Ökonomische Kenntnisse spielten dabei eine untergeordnete Rolle. „So fehlten für eine<br />

Ökonomie des Sports wissenschaftliches Potential und fachliches Interesse“. Das Idealbild<br />

der Sportwissenschaft sei nie der homo oeconomicus gewesen, sondern der homo ludens,<br />

„der sich <strong>im</strong> Spiel verwirklichte, ohne sich Sorgen um seine materielle Existenzsicherung<br />

machen zu müssen“. 2 Auch l<strong>im</strong>itieren typische Erscheinungen wie etwa Non-profit- und<br />

Gemeinnützigkeitsideale, die das Leitbild des homo ludens <strong>aus</strong> guten Gründen noch heute<br />

prägen, die vollständige wirtschaftliche Ausdehnung des Sports. In diesem Zusammenhang<br />

und auf Grund der Erkenntnis, dass es „<strong>im</strong> <strong>deutschen</strong> Teamsport (...) einen erheblichen<br />

Bedarf nach ökonomischen Empfehlungen“ gibt, 3 stellt sich die Problematik des<br />

Untersuchungsgegenstands deutlich dar. Der stark expandierenden Professionalisierung <strong>im</strong><br />

<strong>deutschen</strong> <strong>Fußball</strong> wurde in sportökonomischer Forschung und Lehre erst seit Ende der 80er<br />

Jahre in Ansätzen entsprochen. Dies bedeutet, dass die in ihrer Ziel<strong>aus</strong>richtung<br />

unterstützende Ökonomie des Sports dem Entwicklungsstand der professionellen<br />

<strong>Fußball</strong>praxis um Längen hinterher hinkt und somit eine zwar verminderte, aber <strong>im</strong>mer noch<br />

vorhandene Forschungslücke aufweist.<br />

1<br />

BÜCH, Martin-Peter, Sportökonomik: mehr Effizienz und Beratung für den Sport, in: Sportwissenschaft,<br />

Schorndorf 1998, Heft 3-4, S. 431f.<br />

2<br />

HEINEMANN, Kl<strong>aus</strong>, Einführung in die Ökonomie des Sports, Schorndorf 1995, S.17f.<br />

3<br />

FRANCK, Egon, Die ökonomischen Institutionen der Teamsportindustrie; Eine Organisationsbetrachtung,<br />

Wiesbaden 1995, S. 19<br />

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