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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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die sportliche Leistung der Mannschaft, sondern auch Image und Zusatzaktivitäten des Clubs<br />

vermarktet werden können („club branding“).“ 1 Ein Trend, der sich in diesem<br />

Zusammenhang her<strong>aus</strong>bildet, ist, dass kleinere Vereine zahlungskräftige Partner nur noch<br />

durch sportlichen Esprit (z.B. verkörpert der SC Freiburg durch seine bescheidene Art der<br />

Präsentation hohe Sympathiewerte) oder kreative und klare Markenpositionierung (z.B. hat<br />

der FC St. Pauli in der Saison 2001/02 eine Print-Kampagne mit dem Cla<strong>im</strong> „Wir spielen<br />

traditionell in braun-weiß“ lanciert, wobei mit „weiß“ die Farbe des Trikots gemeint ist und<br />

mit „braun“ die Farbe des Drecks, mit dem sich der „tüchtige“ Arbeiterverein in Verbindung<br />

bringt) gewinnen werden. 2 Weitere Entwicklungsindizien, die sich <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Vereinswandels aufzeigen, sind beispielsweise die innovative Finanzaktion der englischen<br />

Chelsea Village <strong>Fußball</strong>gesellschaft, die unter konsortialer Führung der SBC Warburg<br />

Dillon Reed eine Eurobond-Anleihe (in Höhe von ca. 218 Mio. DM) mit einem Zins von<br />

8,875 Prozent und einer Laufzeit von 10 Jahren auflegte oder die gezielte Annäherung<br />

deutscher Spitzenvereine an das Thema Versicherungen. Im Gegensatz zu rechtsfähigen<br />

Vereinen, die über die jeweiligen Landessportbünde versichert sind, muss Borussia<br />

Dortmund etwa als Kapitalgesellschaft eine eigene Haftpflichtversicherung für Schäden und<br />

Unfälle an und <strong>im</strong> Stadion abschließen. So hält man es in Dortmund auch nicht für abwegig,<br />

sich gegen sportlichen Misserfolg abzusichern. Auch der mangelnde Informationsfluß<br />

zwischen <strong>Fußball</strong>gesellschaft und Investoren hat bei Newcastle United zu weiteren Trends in<br />

der internationalen <strong>Fußball</strong>ökonomie geführt. So wird der Bereich Investor Relation 3 neu<br />

<strong>aus</strong>gerichtet, indem kontinuierlich Analysten-Meetings einberufen werden und die<br />

wirtschaftlichen Ergebnisse von den Fans und Anteilseignern auf der vereinseigenen<br />

Internethomepage eingesehen werden können. 4 Zu guter Letzt muss noch die<br />

1 Vgl. ROHLMANN, Peter, <strong>Fußball</strong>-Aktien als neue Fanartikel?, in: GoingPublic, Das<br />

Neuemissionsmagazin, 4. Jahrgang 2000, Sonder<strong>aus</strong>gabe „<strong>Fußball</strong>-Aktien“, S. 73<br />

2 MEYER, Marcus, Marken gesucht, in: Horizont Sport Business, 8/2001, S. 20<br />

3 „Bis zu 40% der Börsenbewertung eines Unternehmens hängen von der Kommunikation nach außen ab“<br />

(vgl. PRASCHELIK, Yvonne, WERUM, Andreas, Spagat bei <strong>Fußball</strong>aktien, in: GoingPublic, Das<br />

Neuemissionsmagazin, 4. Jahrgang 2000, Sonder<strong>aus</strong>gabe „<strong>Fußball</strong>-Aktien“, S. 94)<br />

4 Vgl. SOHNS, Michael, FC Chelsea: Gehälter stören Erfolg, in: SPONSOR S 6/01, S. 37, RICHTER, Nic,<br />

Erfolg als Schadensfall, in: Horizont Sport Business, 8/2001, S. 55 sowie SOHNS, Michael, Der „FC No<br />

Comment“ m<strong>aus</strong>ert sich, in: SPONSOR S 4/01, S. 39<br />

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