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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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2 Klärung der Themakomponenten<br />

2.1 Terminologie und Abgrenzung des sportbezogenen Professionalisierungsbegriffs<br />

Der etymologische Ursprung des der Untersuchung zugrundeliegenden<br />

Professionalisierungsbegriffs stammt von Profession ab, ein Wort, das seit dem 16.<br />

Jahrhundert <strong>im</strong> <strong>deutschen</strong> Sprachraum benutzt wird und für den Begriff Beruf eine<br />

synonyme Verwendung zulässt. 1 Explizite Abgrenzungskriterien der Termini Profession und<br />

Beruf sind fließend, was DAHEIM bestätigt. Bezüglich der Unterscheidung von Beruf und<br />

Profession ist nach seiner Ansicht davon <strong>aus</strong>zugehen, dass es zwischen beiden keinen<br />

prinzipiellen Unterschied gibt. 2 HORTLEDER betrachtet die Professionalisierung <strong>im</strong> Sport<br />

als einen Prozess der Verberuflichung, 3 wodurch er die Affinität der beiden Wortdeutungen<br />

ebenso hervorhebt. Aus der sportbezogenen Umgangssprache geht hervor, dass die<br />

Bezeichnung Professionals oder Professionelle („Profi“) für Berufssportler steht. 4 Die<br />

sprachliche Verschmelzung des Profi- und Berufssports, die durch postmoderne<br />

Wortschöpfungen wie „Gewerbesport“ 5 eine weitere D<strong>im</strong>ension erhält, lässt sich somit klar<br />

vom Amateursport abgrenzen. Anhand diverser Berufsdefinitionen wird deutlich, dass es<br />

sich bei der Berufs<strong>aus</strong>übung (Berufssport) um eine bezahlte Betätigung respektive<br />

Erwerbstätigkeit handelt, die der Schaffung oder Erhaltung einer Lebensgrundlage dient. 6<br />

WEBER spricht in diesem Zusammenhang von einer Spezifizierung, Spezialisierung und<br />

Kombination von Leistungen einer Person, die für sie die Grundlage einer kontinuierlichen<br />

Versorgungs- und Erwerbschance ist. 7 Auch HORTLEDER konstatiert, dass der Profi- bzw.<br />

Berufssport als kommerzieller Sport <strong>im</strong> Sinne der Absatzförderung verstanden werden<br />

kann. 8<br />

1<br />

Vgl. PÖTTINGER, Peter, Wirtschaftliche und soziale Grundlagen der Professionalisierung <strong>im</strong> Sport,<br />

Wiesbaden 1989, S. 20<br />

2<br />

Vgl. DAHEIM, Hansjürgen, Berufssoziologie, in: KÖNIG, R. (Hrsg.), Handbuch der empirischen<br />

Sozialforschung, Band 8, 2. Auflage, Stuttgart 1977, S. 11<br />

3<br />

Vgl. HORTLEDER, Gerd, Sport in der nachindustriellen Gesellschaft: Eine Einführung in die<br />

Sportsoziologie, Frankfurt am Main 1978, S. 34<br />

4<br />

Vgl. DROSDOWSKI, Günther u.a., Duden: Das Fremdwörterbuch, 4. Aufl., Mannhe<strong>im</strong> 1982, S. 625<br />

5<br />

Vgl. PÖTTINGER, Peter, Wirtschaftliche und soziale Grundlagen der Professionalisierung <strong>im</strong> Sport,<br />

Wiesbaden 1989, S. 141ff.<br />

6<br />

Vgl. DICHTL, Erwin, ISSING, Otmar, Vahlens Großes Wirtschaftslexikon, Band 1, München 1994, S. 225<br />

7<br />

Vgl. WEBER, Max, Wirtschaft und Gesellschaft – Grundriß der verstehenden Soziologie, 5. Auflage,<br />

Tübingen 1976, S. 80<br />

8<br />

Vgl. HORTLEDER, Gerd, Sport in der nachindustriellen Gesellschaft: Eine Einführung in die<br />

Sportsoziologie, Frankfurt am Main 1978, S. 35<br />

6

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