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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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Höhe von über 250 Mio. DM (71,7% der gezeichneten Aktien erworben institutionelle<br />

Anleger) 1 lediglich 20 bis 30 Prozent in die Ablöse neuer Spieler investiert. 2 Die<br />

Spielerkosten (Gehälter) in der <strong>deutschen</strong> Bundesliga, 3 die sich in den vergangenen Jahren<br />

durchschnittlich um etwa 50 Prozent erhöht haben, 4 werden <strong>im</strong> Gegensatz zu der englischen<br />

Premier League, wo die Spielergehälter mittlerweile auf mehr als zwei Drittel der<br />

Vereinseinnahmen gestiegen sind, 5 für die Saison 2000/01 („nur“) mit etwa 52 Prozent des<br />

Vereinsumsatzes (<strong>im</strong> Mittel 95 Mio. DM) taxiert. 6 Diese auch in Deutschland zu<br />

konstatierende Gehaltsexplosion erfordert allerdings neue Denkansätze. So haben<br />

beispielsweise die fußballorientierten Arbeitgeber anstelle der alten Arbeitsverträge den<br />

Abschluss befristeter Kooperationsverträge, bei denen die Profis als selbständige<br />

Mitunternehmer bzw. Gesellschafter der Spielbetriebsgesellschaft eingebunden werden<br />

(schafft ein höheres Maß an Identifikation als der reine Angestelltenstatus), in ihr Kalkül<br />

gezogen. Eine weitere Variante den überproportional wachsenden Spielerkosten<br />

entgegenzutreten, ist die Installation von sogenannten Aktienoptionsplänen. Das „Stock-<br />

options-Programm“ stellt für Bundesligavereine ein innovatives Vergütungsmodell dar, das<br />

dem Verein zahlreiche Vorteile bringt, da die überhöhten Spielergehälter nicht <strong>aus</strong> der<br />

Liquidität bezahlt werden müssen und somit die weitere wirschaftliche Entwicklung<br />

gewährleistet ist. Falls die <strong>Fußball</strong>profis anstelle eines Teils der Anstellungsvergütung<br />

Aktienoptionen erhalten, die <strong>aus</strong>geübt werden können, wenn ein best<strong>im</strong>mter (oberer)<br />

Tabellenplatz erreicht wird, können dar<strong>aus</strong> Kapitalertragsvorteile gegenüber Bundesligisten<br />

in der Form von Vereinen entstehen, die das Vergütungsmodell nicht anwenden können. Die<br />

ersparte Vergütung kann etwa in Marketing oder strategische Kooperationen investiert<br />

werden. Allerdings ist ein solches Modell akribisch zu prüfen, da ein guter<br />

1 Vgl. o.V.: Borussia Dortmund ist zufrieden, in: FAZ vom 2.11.00, S. 33<br />

2 Vgl. HORENI, Michael, Platz zwei – Die Börse gibt Sammer das Ziel vor, in: FAZ vom 24.10.00, S. 46<br />

3 Nach Schätzergebnissen schlagen die Spielerkosten in der Spitze für die Spielsaison 2001/02 bei Bayern<br />

München mit ca. 110 Mio. DM, bei Borussia Dortmund mit ca. 90 Mio. DM und bei Bayer Leverkusen mit ca.<br />

80 Mio. DM zu Buche (vgl. MEYER, Marcus, Marken gesucht, in: Horizont Sport Business, 8/2001, S. 15).<br />

4 Vgl. KAUBE, Jürgen, Gebaren der <strong>Fußball</strong>vereine als ökonomisches Rätsel, in FAZ vom 10.6.00, S. 37<br />

5 Vgl. SCHUBERT, Christian, Ein Vorbild für Borussia, in: FAZ vom 1.11.00, S. 34<br />

6 Vgl. FRANZKE, Rainer, Rekordumsätze – aber viele kränkeln, in: FAZ vom 31.7.01, S. 39<br />

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