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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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eigenen Industriezweig. 1 Das Fernsehen führt also durch seine technischen Möglichkeiten<br />

der Distribution zu einer Aufhebung der Anonymität des Sports und mutiert zu einer Art<br />

Antriebsaggregat der Ökonomisierung <strong>im</strong> Profifußball.<br />

Die wohl bedeutendste Vor<strong>aus</strong>setzung für die mediale Weiterentwicklung des Profisports<br />

heutiger Prägung löste die Etablierung der Kabel- und Satellitenübertragungstechniken in<br />

Deutschland <strong>aus</strong>. Am 1. Januar 1984 wurde das ursprüngliche deutsche Mediensystem durch<br />

ein duales Rundfunksystem reformiert und löste einen „medienpolitischen Urknall“ 2 <strong>aus</strong>.<br />

Durch die Einführung innovativer Übertragungstechniken via Satellit (Privatfernsehen) <strong>im</strong><br />

Jahre 1984 wurde schließlich die öffentlich-rechtliche Monopolstellung − vor dem<br />

Hintergrund des angeblichen Frequenzmangels − endgültig gekippt. Von nun an war die<br />

rechtliche und auch technische Vor<strong>aus</strong>setzung gegeben, dreißig und mehr Programme zu<br />

realisieren. 3 Neben den medienrechtlichen Konsequenzen der neuen Übertragungstechniken<br />

waren auch wesentliche Veränderungen in den Strukturen der Programme und <strong>im</strong><br />

Zuschauerverhalten zu erkennen, die auf die Konkurrenz und den neu entstandenen<br />

Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehanstalten zurückzuführen<br />

waren. 4 Das allgemeine Angebot an audiovisuellen Übertragungen beider Rundfunksysteme<br />

hat sich in den letzten Jahren stark <strong>aus</strong>geweitet, wobei ein Trend zum „Rund um die Uhr“-<br />

Programm nicht mehr zu übersehen ist. Bezogen auf das Verhalten der Fernsehzuschauer ist<br />

eine <strong>im</strong>mer stärkere Zuwendung zu unterhaltsamen und boulevardisierten („leichten“)<br />

Programminhalten der privaten Sender zu erkennen, was die Marktführerschaft von RTL<br />

(seit 1994) als bekennendem Unterhaltungssender zusätzlich unterstreicht. 5 Mit der Anzahl<br />

1 Vgl. VOLKAMER, Meinhardt, Der Einfluß der Massenmedien auf das Zuschauerverhalten, in: BINNEWIES,<br />

Harald (Hrsg.), Sport und Massenmedien, 1. Aufl., Hamburg/Ahrensburg 1981, S. 18<br />

2 Vgl. MEYN, Hermann, Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1996, S. 142<br />

3 Vgl. DIGEL, Helmut, BURK, Verena, Zur Entwicklung des Fernsehsports in Deutschland, in:<br />

Sportwissenschaft, Schorndorf 1999, Heft 1, S. 22ff., PATH, Thomas, TROSIEN, Gerhard, <strong>Fußball</strong> als<br />

Fernsehprodukt, in: TROSIEN, Gerhard, DINKEL, Michael (Hrsg.), Verkaufen Medien die Sportwirklichkeit?,<br />

Aachen 1999, S. 142f. und TRIMBORN, Jürgen, Fernsehen der Neunziger, in: www.teiresias.de/lesneun.htm,<br />

26.2.02<br />

4 Vgl. HACKFORTH, Josef, Von Adidas bis Zamek – Präsentation und Wirkung von Werbung und<br />

Sponsoring <strong>im</strong> Sport, in: HACKFORTH, Josef (Hrsg.), Sportsponsoring; Bilanz eines Booms, Studie zur<br />

Präsentation und Wirkung von Werbung und Sport, 2. Aufl., Berlin 1995, S. 24f.<br />

5 Vgl. KRÜGER, Udo Michael, Tendenzen in den Programmen der großen Fernsehsender 1985-1995, in:<br />

Media Perspektiven, Nr.8/1996, S. 418ff.<br />

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