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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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kategorisieren. Bezogen auf das Sportgut „Profifußball“ bleibt festzuhalten, dass <strong>im</strong><br />

Gegensatz zu gemeinnützigen Vereinigungen, bei denen die Produktionsstruktur<br />

überwiegend auf Club- bzw. öffentliche Güter <strong>aus</strong>gerichtet ist, der Produktionsprozess eines<br />

Bundesligisten analog zu einem idealtypischen Unternehmen der Erwerbswirtschaft<br />

vornehmlich Markt-Güter hervorbringt, da eine Umsatzmax<strong>im</strong>ierungsabsicht unterstellt<br />

werden kann (vgl. 4.1.1.2).<br />

Fasst man die fußballkennzeichnenden Merkmale zusammen − um eine Antwort auf die<br />

Untersuchungsfrage („Was wird <strong>im</strong> Profifußball produziert“) geben zu können − so kommt<br />

man zu dem Resultat, dass der Profifußball die Eigenschaft einer handelbaren Ware besitzt,<br />

was u.a. durch den Rechteverkauf von Ligaspielen an Wirtschaftsunternehmen unterstrichen<br />

worden ist. 1 Das vollständig ökonomisch verwertbare Ergebnis dieser Ware, das <strong>im</strong><br />

professionellen <strong>Fußball</strong> produziert wird, ist die Verschmelzung des Wettkampfspiels 2 (der<br />

Faktor „Wettkampfspiel“ setzt sich <strong>aus</strong> internen Produktionsfaktoren wie etwa menschliche<br />

Arbeitskraft (<strong>im</strong> organisatorischen Sinne), <strong>Fußball</strong>spielern und Sportstätte zusammen) mit<br />

dem Dienstleistungsabnehmer (der Faktor „Dienstleistungsabnehmer“ besteht <strong>aus</strong> externen<br />

Produktionsfaktoren, wie z.B. Zuschauer oder Fans mit ihren spiel- bzw. absatzrelevanten<br />

Begleiterscheinungen), 3 da die Kombination der internen und externen Produktionsfaktoren,<br />

also die komplementäre Fertigung des Endprodukts Profifußball, der Gegenstand<br />

wirtschaftlicher Transaktionen – zwischen Produzenten und Wirtschaftseinheiten auf der<br />

Absatzseite – ist. 4<br />

Dar<strong>aus</strong> ableitend drängt sich die Vermutung auf, dass es sich bei dem produzierten<br />

Endergebnis <strong>im</strong> Profifußball um die Verknüpfung zweier „Zwischenprodukte“ handelt, also<br />

um die Kombination eines Wettkampfspiels (interne Produktionsfaktoren) mit dem<br />

Dienstleistungsabnehmer (externe Produktionsfaktoren), was den Charakter eines<br />

Wirtschaftsguts mit verschiedenartigen Merkmals<strong>aus</strong>prägungen aufzeigt.<br />

1 Der Charakter des <strong>Fußball</strong>s als Ware ist spätestens durch den Verkauf eines Ligaspiels von <strong>Fußball</strong>-<br />

Bundesligist Werder Bremen an einen Automobilhersteller deutlich geworden (vgl. WADSACK, Ronald,<br />

WALLERATH, Uwe, Wettbewerb <strong>im</strong> Sport – Sport <strong>im</strong> Wettbewerb, in: TROSIEN, Gerhard, Die<br />

Sportbranche: Wachstum, Wettbewerb, Wirtschaftlichkeit, Frankfurt a. M. 1994, S. 49).<br />

2 Vgl. HEINEMANN, Kl<strong>aus</strong>, Probleme einer Ökonomie des Sports, in: HEINEMANN, Kl<strong>aus</strong> (Hrsg.), Texte<br />

zur Ökonomie des Sports, Schorndorf 1984, S. 28f.<br />

3 Zu weiteren Ausführungen des externen Produktionsfaktors vgl. Kapitel 4.1.2.2<br />

4 Vgl. BENNER, Gerd, Risk Management <strong>im</strong> professionellen Sport, Diss., Köln 1992, S. 43<br />

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