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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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Merkmale <strong>aus</strong> der betriebswirtschaftlichen Literatur extrahieren, die als grundlegend und<br />

dem Zeitgeist entsprechend erachtet werden können. Zum einen ist dies die Immaterialität<br />

und zum anderen die Integrativität. 1 In der einschlägigen Literatur ist der<br />

Immaterialitätsbegriff das am häufigsten erwähnte Dienstleistungsmerkmal. 2 Vor dem<br />

Hintergrund der Dichotomieaufgabe zwischen Sachgütern und Dienstleistungen, also der<br />

wissenschaftlichen Anerkennung der Dienstleistungsproduktion, bleibt zu konstatieren, dass<br />

sich <strong>aus</strong> der Immaterialität der Dienstleistungen zwei Eigenschaften ableiten lassen, die für<br />

das Management von Dienstleistungen eine hohe Bedeutung aufweisen. Zum einen ist dies<br />

die mangelnde Lagerfähigkeit von Dienstleistungen und zum anderen die Gleichzeitigkeit<br />

(„partielle S<strong>im</strong>ultaneität“) von Produktion und Absatz (uno actu-Prinzip). 3<br />

Bleibt die technische Möglichkeit der materiellen Entfaltung von Dienstleistungen über ein<br />

Trägermedium (z.B. in Form einer Magnetbandaufzeichnung, was die mangelnde<br />

Lagerfähigkeit der Dienstleistung bedingt untergraben würde) unberücksichtigt, 4 so lassen<br />

sich die von der Immaterialität abgeleiteten Eigenschaften auf die produzierte Dienstleistung<br />

des professionellen <strong>Fußball</strong>s de facto übertragen, da die Produktion eines unter<br />

professionellen Wettkampfbedingungen <strong>aus</strong>getragenen <strong>Fußball</strong>spiels <strong>im</strong>mer s<strong>im</strong>ultan mit<br />

dem Konsum und demnach mit dem Absatz des Produkts verläuft (uno actu-Prinzip). Als<br />

konstitutives Element der Dienstleistung muss <strong>im</strong> Rahmen des zweiten Merkmals<br />

(Integrativität) auch auf das Integrationserfordernis des externen Produktionsfaktors<br />

eingegangen werden.<br />

MALERI klassifiziert die Wesensmerkmale des externen Faktors bei der<br />

Dienstleistungsproduktion in drei Grundtypen:<br />

1 Präzisierend wird bei der Immaterialität von Dienstleistungen auch von einer Intangibilität gesprochen. Damit<br />

soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die „Nicht-Greifbarkeit“ von Dienstleistungen nicht nur eine<br />

körperliche, sondern darüber hin<strong>aus</strong> auch eine intellektuelle D<strong>im</strong>ension hat (vgl. 3 , S. 6, CORSTEN, Hans,<br />

Dienstleistungsmanagement, 3. Aufl., München 1997, S. 27 und HENTSCHEL, Bert, Dienstleistungsqualität<br />

<strong>aus</strong> Kundensicht; Vom merkmals- zum ereignisorientierten Ansatz, Wiesbaden 1992, S. 25).<br />

2 Vgl. 3 , S. 8 und CORSTEN, Hans, Die Produktion von Dienstleistungen; Grundzüge einer<br />

Produktionswirtschaft des tertiären Sektors, Berlin 1985, S. 90<br />

3 Vgl. KLOSE, Martin, Dienstleistungsproduktion; Ein theoretischer Rahmen, in: CORSTEN, Hans,<br />

SCHNEIDER, Herfried (Hrsg.), Wettbewerbsfaktor Dienstleistung, München 1999, S. 11<br />

4 PÖTTINGER merkt an, dass die technische Speicherfähigkeit nicht die Erhaltung des ökonomischen Wertes<br />

von Sportdienstleistungen einschließt, da deren Höchstmaß an Bedürfnisbefriedigung auf der Aktualität basiert.<br />

Wiederholungen von Sportübertragungen <strong>im</strong> Fernsehen sind allenfalls einem sehr l<strong>im</strong>itierten Personenkreis<br />

vermittelbar (vgl. PÖTTINGER, Peter, Wirtschaftliche und soziale Grundlagen der Professionalisierung <strong>im</strong><br />

Sport, 1. Aufl., Wiesbaden 1989, S. 255).<br />

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