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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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Sponsoringgeldern in Deutschland (<strong>im</strong> Jahre 2004: 3,4 Mrd. EUR) partizipiert der <strong>Fußball</strong><br />

mit Abstand am stärksten. 1<br />

Dabei lässt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Sponsoringengagements und<br />

der allgemeinen Sportberichterstattung <strong>im</strong> Fernsehen erkennen. DIGEL/BURK halten<br />

beispielsweise fest, dass der <strong>Fußball</strong> 1996 eine quantitative Fernsehberichterstattung von<br />

3685 Stunden gegenüber der zweitplatzierten Sportart Tennis mit 2152 Stunden aufwies. 2<br />

Andere Autoren bestätigen dieses Ergebnis: Über medienanalytische Verfahren konnte für<br />

das Jahr 1997 ein weiterer Ausbau der <strong>Fußball</strong>-TV-Präsenz an der Ranglistenspitze ermittelt<br />

werden. So wurde 1997 über den Medienpr<strong>im</strong>us <strong>Fußball</strong> 4231 Stunden und über den<br />

nachfolgenden Automobilsport 2331 Stunden <strong>im</strong> Fernsehen berichtet. 3 Dar<strong>aus</strong> lässt sich<br />

zunächst schließen, dass die Sportarten mit dem höchsten Medieninteresse (TV-Präsenz) von<br />

Sponsoringinvestoren präferiert werden.<br />

Der Kreis der Wertschöpfungskette <strong>im</strong> Profifußball schließt sich demnach wieder in<br />

Richtung Medieninstitutionen. In diesem Zusammenhang spricht BRUHN vom „Magischen<br />

Dreieck“, das als theoretischer Ansatz für weitere Erläuterungen <strong>im</strong> komplexen<br />

Beziehungsgeflecht des Sportsponsoring-Markts Gültigkeit besitzt. Demnach sind<br />

Spitzensportveranstaltungen ohne finanzielle Zuwendungen durch potente Sponsoren und<br />

Medieninstitutionen nicht mehr realisierbar. Als Gegenleistung für die monetäre<br />

Unterstützung des Sports verlangen Wirtschaftsunternehmen den Transport von<br />

kommunikativen Botschaften durch die Medien. Diese, die neben dem Sport und der<br />

Wirtschaft das dritte pr<strong>im</strong>äre Element des Wertschöpfungsprozesses <strong>im</strong> Profisport darstellen,<br />

besitzen wie bereits angesprochen eine entscheidende Doppelrolle. Zum einen sind sie über<br />

den Kauf von Übertragungsrechten in einem wettbewerbsintensiven Markt indirekte<br />

Sponsoren des Sports, wobei sie sich über das nachfragewirksame Fernsehprodukt <strong>Fußball</strong><br />

weniger refinanzieren als profilieren können, und zum anderen haben sie ihren<br />

1 Vgl. ANGENENDT, Christine, Sponsor Visions 2004, in: www.sponsorboerse.com/news; 23.6.04<br />

2 Vgl. DIGEL, Helmut, BURK, Verena, Zur Entwicklung des Fernsehsports in Deutschland, in:<br />

Sportwissenschaft, Schorndorf 1999, Heft 1, S. 30<br />

3 Vgl. MICHLER, KLAUS, Sport <strong>im</strong> Fernsehen – empirisches Brachland?, in: TROSIEN, Gerhard, DINKEL,<br />

Michael (Hrsg.), Verkaufen Medien die Sportwirklichkeit?, Aachen 1999, S. 59<br />

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